Auch wenn im Alltag inzwischen nicht mehr viel an Corona erinnert - für die Produktionsbranche stellt die Pandemie noch immer ein Problem dar. Vor diesem Hintergrund haben sich die ARD-Landesrundfunkanstalten und die ARD Degeto nun darauf verständigt, noch einmal ihre Zusage, unverändert die Hälfte der Corona-bedingten Mehrkosten im Schadensfall bei Film- und Fernsehproduktionen zu tragen.

 

Nachdem der Ausfallfonds ausgelaufen ist und die Versicherungswirtschaft noch immer keine Lösung anbietet, sieht die ARD eigenen Angaben zufolge die Notwendigkeit, ihre Maßnahmen bereits jetzt um ein halbes Jahr bis zum 31. Dezember zu verlängern.

Björn Böhning © Hans-Christian Plambeck Björn Böhning
"Nach wie vor haben Produzentinnen und Produzenten in Deutschland die Gefahr hoher Produktionsausfälle, zumal weiterhin keine Versicherung des Corona-Risiko tragen will", erklärte Björn Böhning, Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten. "Wenn ein Set wegen Infektionen stillsteht, entstehen hohe, allein kaum zu schulternde Kosten. Daher begrüßen wir die Entscheidung der ARD, Planungssicherung für Produktionen des Jahres 2023 zu schaffen. Wir hoffen, dass andere Sender diesem Beispiel folgen."

MDR-Intendantin Karola Wille erklärte, die ARD stehe auch nach drei Jahren Pandemie "fest an der Seite der Kreativszene, um den Produktionsstandort Deutschland in seiner großen regionalen Vielfalt zu unterstützen und damit auch für das Publikum spannende Stoffe aus allen Teilen Deutschlands weiter so verlässlich anbieten zu können". 

Und doch lassen sich die Corona-Mehrkosten nicht leicht kompensieren, wie der Blick zur ARD Degeto zeigt. Im Zeitraum von 2020 bis 2023 habe die Pandemie Corona-Mehrkosten von 29,5 Millionen Euro für die Degeto bedeutet, wie Geschäftsführer Thomas Schreiber sagt. "Um dies bei gleichbleibenden Etats abbilden zu können, haben wir die Anzahl der Produktionen leicht reduziert."