Nach der Fusion von WarnerMedia und Discovery will WB Discovery noch im ersten Halbjahr einen Streaming-Dienst an den Start bringen, der die beiden bisherigen Angebote Discovery+ und HBO Max kombiniert - soweit der schon vor längerem vorgestellte Plan, den man auch weiterhin verfolgt. Doch anders als bislang geplant soll nun Discovery+ doch nicht verschwinden, sondern als eigenständiges Angebot fortgeführt werden, wie zunächst das "Wall Street Journal" und später weitere US-Dienste berichteten.

Es dürfte wohl auf der Erkenntnis fußen, dass Reality- und Sport-Fans, die bislang Discovery+ abonniert haben, womöglich nicht bereit wären deutlich mehr Geld für das allumfassende Angebot auszugeben. Für Discovery+ werden bislang nur vergleichsweise günstige 5 bis 7 US-Dollar (mit/ohne Werbung) fällig, hierzulande sogar nur 4 bis 6 Euro. HBO Max schlägt in der werbefreien Version hingegen schon jetzt mit 16 Dollar im Monat zu Buche, 10 Dollar werden fällig, wenn man Werbung akzeptiert.

Wie teuer das neue Kombi-Angebot, das voraussichtlich den Namen "Max" tragen soll, werden wird, ist noch nicht bekannt - preislich wird man aber wohl kaum unter das bisherige Niveau zurück können und wollen. Ob das neue Max deutlich attraktiver sein wird als das bisherige HBO Max bleibt freilich erst noch abzuwarten - in Vorbereitung auf die Kombi musste HBO Max den Großteil seiner Produktionen aus dem Reality-Bereich nämlich einstellen.

Die Entscheidung, Discovery+ allgemein weiter laufen zu lassen, führt dann auch nicht zu der kuriosen Situation, dass man das Angebot unter diesem Namen nur in einigen Ländern wie Deutschland weiterbetreiben müsste. Hier steht dem Start eines umfassenden Dienstes Max der weiter laufende Exklusiv-Vertrag mit Sky für HBO-Produktionen entgegen.

Unabhängig davon plant Warner Bros. Discovery weiterhin den Einsteig in den aktuell ziemlich gehypeten Markt der FAST-Channels - was für "Free Ad-Supported Streaming Television" steht. Es handelt sich also um eine Art lineare Playlist, die zur Finanzierung durch Werbespots unterbrochen werden. Deren Anzahl ist in den letzten Jahren in den USA stark gestiegen.