"Spar-Hammer! RBB streicht Nuhr", titelte die "Bild" am Mittwoch nach der Vorstellung der Sparpläne durch Interims-Intendantin Katrin Vernau am Mittwoch aufgeregt. Doch anders als man es angesichts dessen vermuten könnte, beziehen sich die Einsparungen keineswegs auf das erfolgreiche Format "Nuhr im Ersten", das man unvermindert fortsetzen wolle. Eingespart werde lediglich die Sendung, die sonst immer für die ARD-Themenwoche mit Nuhr produziert wurde, wie der Sender klarstellte.

Auch generell hat der RBB seine Pläne für das neue Programmschema, das ab 2024 greifen soll, nun auf DWDL.de-Anfrage konkretisiert. Während der Vorabend die "Primetime des RBB" sei und weiterentwickelt werden soll, wird im klassischen Hauptabend der Fokus sukzessive auf Produktionen für die Mediathek gelegt. Die Service-Inhalte werden künftig am Montagabend gebündelt. Dort wird das Magazin "Super.Markt" auf 90 Minuten ausgedehnt und soll künftig auch Gesundheits-Inhalte umfassen - womit dann das bisherige Magazin "RBB Praxis" am Mittwochabend entfällt.

Der Mittwoch wird stattdessen ein Tag für Dokumentationen und Reportagen werden, wobei die Schwerpunkte auf Gesellschaft und Geschichte gelegt werden. Für den Dienstagabend will man ein Dialog-Format entwickeln, das "gesellschaftlich relevante Themen zuschauernah aufgreifen" soll. In dieses sollen die Erfahrungen von "Wir müssen reden" einfließen. Am Freitag ist Platz für "regionale Unterhaltung". Für den Donnerstag-, Samstag- und Sonntagabend sollen keinerlei neue Produktionen mehr entstehen. Das Budget für die Primetime soll ab 2024 nur noch 8,5 Millionen Euro pro Jahr betragen - verglichen mit 28 Millionen für den Vorabend. Diese Zahlen gehen aus einem Vernau-Interview mit dem "Tagesspiegel" hervor.

Gar kein Geld soll generell mehr für Formate im RBB-Fernsehen nach 22 Uhr ausgegeben werden. Dementsprechend läuft "Thadeusz und die Beobachter" aus.  Wie schon gemeldet, will man außerdem nicht mehr das "ARD-Mittagsmagazin" finanzieren - generell soll die Kooperation beim "Mittagsmagazin" zwischen ARD und ZDF aber fortgesetzt werden, hier sollen nun Gespräche geführt werden. Die RBB-Hörfunkwellen werden unterdessen allesamt erhalten.

Update 22.2.: Anders als zunächst vom RBB kommuniziert wird "Studio Orange" mit Sophie Passmann doch über die Pilotstaffel hinaus fortgesetzt. Es handelt sich hier um eine Kooperation mit ARD Kultur.

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