Der RBB-Rundfunkrat hat in einer außerordentlichen Sitzung an diesem Dienstag Oliver Bürgel zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Soziologe wurde von der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin und Brandenburg in das Aufsichtsgremium entsandt. Zu seiner Stellvertreterin wurde Elisabeth Herzog-von-der-Heide  gewählt, die für die kommunalen Spitzenverbände Brandenburg im Gremium sitzt.

Die Wahl war eigentlich schon für die konstituierende Sitzung am 2. März vorgesehen - da das Gremium aber zum überwiegenden Teil aus neu entstandten Mitgliedern besteht, habe man sich zunächst Zeit nehmen wollen, sich besser kennenzulernen. 18 der 30 Mitglieder gehörten dem Rundfunkrat bislang noch nicht an. Oliver Bürgel war aber auch bislang schon Teil des RBB-Rundfunkrats.

"Ich freue mich über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird. Der RBB befindet sich in einer schwierigen Lage. Nun ist es unsere Aufgabe als Aufsichtsgremium, den Sender gemeinsam mit der Belegschaft in eine gute Zukunft zu führen. Wir wollen die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Berlin und Brandenburg kritisch und konstruktiv im Sinne der Zuschauer, Hörerinnen und User begleiten und die Weiterentwicklung des RBB vorantreiben", sagte Bürgel nach seiner Wahl.

RBB-Intendantin Katrin Vernau: "In diesen Tagen gibt es durchaus ruhigere Jobs als den des Rundfunkratsvorsitzenden des RBB. Umso mehr freue ich mich, dass Herr Bürgel diese Herausforderung annimmt. Der RBB befindet sich in der schwierigsten Lage seit seiner Gründung. Nur gemeinsam mit unseren Aufsichtsgremien wird es gelingen, den Sender zukunftsfähig zu machen. Ich wünsche Herrn Bürgel viel Glück und freue mich auf die Zusammenarbeit."

Eine der ersten wichtigen Aufgaben wird es schon sein, zu bestimmen, wie lange die Zusammenarbeit zwischen Katrin Vernau und dem RBB-Rundfunkrat eigentlich andauern soll. Sie hatte den Posten interimsweise auf maximal ein Jahr begrenzt im September vergangenen Jahres übernommen, inzwischen aber erklärt, dass sie auch darüber hinaus den Sender gerne weiter führen würde. Dazu müsste sie vom RBB-Rundfunkrat aber regulär ins Amt gewählt werden.