Die Mitglieder der Jurys des Stern-Preises sowie des Beirats haben bekanntgegeben, welche Journalistinnen und Journalisten und welche Geschichten in diesem Jahr für die Auszeichnung nominiert sind. Sie haben in fünf Kategorien jeweils drei Beiträge nominiert. Die Gewinner werden am 26. April bei einer Preisverleihung in Hamburg gekürt. 

In der Kategorie Investigation kann Jan C. Wehmeyer auf den Stern-Preis hoffen. Er war es, der in "Business Insider" die RBB-Affäre aufdeckte und so zum Abgang der früheren Intendantin Patricia Schlesinger beitrug. Er tritt an gegen Arndt Ginzel ("Die Straße des Todes", ZDF) sowie Matthias Gebauer und Konstantin von Hammerstein ("Elf Tage in Kabul. Die abenteuerliche Flucht der Deutschen aus Afghanistan", Der Spiegel).

Für die Geschichte des Jahres sind neben Emile Ducke, Johanna-Maria Fritz, Mila Teshaieva und Sebastian Wells ("Bilder aus der Partnerstadt", veröffentlicht auf Plakatwänden in sieben deutschen Großstädten) auch Katharina Kühn, Marc Rosenthal, Hajo Seppelt und Peter Wozny ("Wie Gott uns schuf – Coming Out in der Katholischen Kirche", Das Erste) und Nadja Mitzkat, Annette Kammerer und Jan Vollmer ("Gegen Putin: So gefährlich ist Protest in Russland", funk) nominiert. 

Und auch in der Kategorie Lokal kann mit Albrecht Radon ("Kopfzentrum Leipzig", MDR Exakt) ein Fernsehmacher auf eine Auszeichnung hoffen. Er tritt an gegen Ruben Schaar ("Das Geschäft mit der Wohnungsnot", Main-Post) und Joachim Frank (Recherchen zum Missbrauchsskandal im Erzbistum Köln / Kardinal Woelki, Kölner Stadt-Anzeiger). Die Nominierten in der Kategorie Egon Erwin Kisch-Preis heißen Rudolf Novotny ("Ich will eine normale Frau sein. Einfach so", Zeit Magazin), Timofey Neshitov ("Fickt euch", Der Spiegel) und Nicola Meier ("Risiko-Schwangerschaft", Süddeutsche Zeitung Magazin). Ins Rennen um die Fotogeschichte des Jahres gehen Nanna Heitmann ("War Is Peace", Die Zeit), Johanna-Maria Fritz ("Ein afghanischer Teppich", Zeit Magazin) und Maxim Dondyuk ("Cargo 200", GEO). 

Der Stern-Preis ist der frühere Nannen Preis, der seit dem vergangenen Jahr aber unter neuem Namen ausgetragen wird. Auch in diesem Jahr wird der Preis erst einmal unter dem neuen Titel fortgeführt. Hintergrund ist die NS-Vergangenheit von "Stern"-Gründungsherausgebers Henri Nannen. Eine Forschergruppe am Institut für Zeitgeschichte in München durchleuchtet aktuell die Vergangenheit von Henri Nannen und die frühen Jahre des "Stern". Wenn das Ergebnis dieser Untersuchung vorliegt, will man den Namen der Auszeichnung noch einmal überdenken.