Nachdem die Wochenzeitung "Die Zeit" vor wenigen Tagen private Nachrichten von Mathias Döpfner öffentlich gemacht hat, hat sich der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer jetzt mit einem kurzen Text in eigener Sache zu Wort gemeldet und auf den Kommentar von "Bild"-Chefredakteurin Marion Horn bezogen. Diese hatte am Tag zuvor in "Bild" geschrieben: "Eigentlich ist eine Entschuldigung fällig, Chef!" (DWDL.de berichtete).

Diesem Wunsch kam Döpfner nun nach - allerdings entschuldigte sich Döpfner nicht etwa für die Worte selbst, sondern bloß "dafür, dass ich mit meinen Worten ­viele gekränkt, verunsichert oder verletzt habe". Der Springer-Chef bezog sich in seinem Schreiben, das in der "Bild am Sonntag" veröffentlicht wurde, auf seine Aussage, wonach "Ossis" für ihn "entweder Kommunisten oder Faschisten" seien. "Das ist verletzend. Und wörtlich genommen natürlich Quatsch", so Döpfner. Seine Erklärung: "Der Ärger darüber, dass in Thüringen und anderswo so viele entweder Linke oder AfD wählen, verleitete mich zur polemischen Übertreibung."

Döpfner räumte zugleich ein, dass ihm "nicht immer" gelinge, "private Nachrichten im korrekten Ton zu schreiben". Und weiter: "Wenn ich wütend oder sehr froh bin, wird mein Handy zum Blitzableiter. Ich schicke dann manchmal Menschen, ­denen ich sehr vertraue, Worte, die 'ins Unreine' gesagt oder getippt sind. Weil ich davon ausgehe, dass der Empfänger weiß, wie es gemeint ist. Und weil ich mir nicht vorstellen kann oder will, dass jemand diese Worte an Dritte ­weitergibt."

Das aber sei nun geschehen, so Mathias Döpfner mit Blick auf die Veröffentlichungen einige seiner privaten Nachrichten in der "Zeit". Döpfner: "Daraus kann man viele Lehren ziehen. Das habe ich getan. Eine davon bleibt die Idee von der 'Gedankenfreiheit'." Nach einer wirklichen Distanzierung von seinen Aussagen klingt das eher nicht.

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