An diesem Freitag wird im Theater der Stadt Marl zum 59. Mal der Grimme-Preis verliehen. Eine Auszeichnung erhalten auch Leni Bolt, Avi Jakobs, Jan-Henrik Scheper-Stuke, Ayan Yuruk und Aljosha Muttardi, besser bekannt als "Fab Five" - das Ensemble der deutschen Version von "Queer Eye". 

Doch so groß die Freude über den Preis auch sein mag: Es könnte ein bittersüßer Abend für die Crew der Netflix-Show werden. Der Streamingdienst hat nämlich entschieden, das Format nicht in eine zweite Staffel schicken zu wollen. Das hat ein Netflix-Sprecher im Vorfeld der Preisverleihung gegenüber DWDL.de bestätigt, nachdem schon vor Monaten entsprechende Spekulationen darüber aufgekommen waren. Zu den Gründen äußerte sich Netflix nicht, allerdings ist davon auszugehen, dass sich das Publikumsinteresse in Grenzen hielt. 

Der Grimme-Jury gefiel die Umsetzung dagegen - nicht zuletzt wegen der Hosts, die für ihre Ensembleleistung mit einem Spezial-Preis bedacht wurden. "Dort, wo das Ensemble der amerikanischen Vorlage gern mit den Mitteln der albernen Verballhornung oder lautstarken Empörung über Missstände im Leben ihrer Protagonisten arbeitete und sie damit bloßstellte, gelingt in der deutschen Adaption dank eines herausragenden Casts der sensible und berührende Angang", so die Jury in ihrer Begründung. Und weiter: "Durch Bolt, Jakobs, Scheper-Stuke, Yuruk und Muttardi bekommt das Genre Makeover nun also endlich ein Makeover."

Mehr als die fünf Folgen, die ITV Studios Germany produziert hat, wird es trotzdem vorerst nicht geben. Bei dem Format handelte es sich übrigens um die erste internationale Adaption des amerikanischen Hits "Queer Eye", der es seit 2018 bei Netflix auf sechs Staffeln brachte. Neben der deutschen Adaption feierte im vergangenen Jahr übrigens auch in Brasilien eine eigene "Queer Eye"-Version Premiere.

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Offenlegung: Der Autor dieses Artikels war Teil der diesjährigen Unterhaltungsjury des Grimme-Preises