Bertelsmann hat seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2023 veröffentlicht und die können sich durchaus sehen lassen: Der Umsatz stieg um 5,6 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Und auch das organische Wachstum lag noch bei guten 2,0 Prozent. Durch den guten Jahresstart hat der Konzern auch seine Prognose für das laufende Jahr bestätigt: Erwartet wird ein moderater bis deutlicher Umsatzanstieg sowie ein stabiles, operatives Ergebnis.
Der Umsatzanstieg bei Bertelsmann ist auch deshalb so überraschend, weil die RTL Group und damit einer der wichtigsten Bausteine im Konzern, merklich schwächelte. So ging der Umsatz bei der Bertelsmann-Tochter im ersten Quartal um 9,0 Prozent zurück, zurückzuführen war das vor allem auf das äußerst schwache TV-Werbegeschäft in Deutschland (DWDL.de berichtete).
Für die anderen Konzernteile nennt Bertelsmann am Donnerstag keine konkreten Zahlen. Besonders gut gelaufen sei es aber bei Penguin Random House, der Arvato Group und der Bertelsmann Education Group. Veränderungen stehen zudem bei der Bertelsmann Marketing Services (vormals Bertelsmann Printing Group) an, die Gruppe gab bereits vor einiger Zeit bekannt, die Tiefdruckgeschäfte am Standort Ahrensburg zum 31. Januar 2024 einzustellen. Zuletzt hatte Bertelsmann angekündigt, seine Anteile am Callcenter-Betreiber Majorel zu verkaufen (DWDL.de berichtete).
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagt: "Der Jahresauftakt war für Bertelsmann insgesamt gut, trotz Umsatzrückgang bei RTL. Die Ergebnisse unserer Boost-Strategie machen sich zunehmend bemerkbar. Wir wachsen deutlich und werden in den kommenden Monaten weiter massiv in unsere Geschäfte investieren. Wir blicken trotz der externen Herausforderungen zuversichtlich auf den weiteren Jahresverlauf. In der vergangenen Woche haben wir angekündigt, das geplante Angebot des französischen Unternehmens Teleperformance für unsere Anteile am globalen Customer-Experience-Unternehmen Majorel anzunehmen, vorbehaltlich der regulatorischen Freigabe. Die dadurch freiwerdenden Mittel von mehr als einer Milliarde Euro werden wir in unsere Boost-Strategie und damit in das weitere Wachstum von Bertelsmann investieren."