Foto: ProSiebenBislang gibt es nur wenige Ausnahmen, bei denen sich Sender getraut haben, gegen Thomas Gottschalks "Wetten, dass..?" ein attraktives Gegenprogramm zu programmieren. In der Regel ziehen die Sender den Kopf ein für das ZDF und bieten mit Wiederholungen und alten Kamellen ein wenig attraktives und erfolgsversprechendes Programm. Anfang 2006 wollte es RTL dann aber mal wissen und wagte den Angriff.

Es war der 5. März 2006 - ein Sonntagmorgen nach einer weiteren Ausgabe von "Wetten, dass..?" als Fernsehdeutschland von einem Sensationserfolg überrascht wurde: RTL hatte wenige Wochen vorher kurzfristig sein Programm geändert und zeitgleich zu "Wetten, dass..?" die Ausstrahlung des Dieter Bohlen-Zeichentrickfilms "Dieter - Der Film" ins Programm genommen.

Mit einem Zielgruppenmarktanteil von 30,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen holte der RTL-Film einen fast so hohen Marktanteil wie das sonst klar führende "Wetten, dass...?", welches am Abend des 4. März mit 32,7 Prozent mehr glücklich als überzeugend die Nr. 1 beim jungen Publikum war. Diese Quote hat auch ProSieben-Geschäftsführer Andreas Bartl sofort wieder im Kopf, wenn man mit ihm über "Schlag den Raab" und die Frage spricht, ob die sehr erfolgreiche ProSieben-Show auch direkt gegen "Wetten, dass..?" laufen könne. Bartls Fazit im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de: "Es ist sicher nicht mehr unmöglich gegen "Wetten, dass..?" zu gewinnen" Dennoch will der ProSieben-Chef keine konkrete Aussage treffen.

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Seine Begründung: "Wir würden den Zuschauer vor die Wahl stellen, ob er 'Wetten, dass..?' oder das, was vielleicht einmal das neue 'Wetten, dass..?' werden kann, anschauen soll. Und der Gedanke, dass sich dann Familien darüber streiten, was am Samstagabend geschaut werden soll, ist nicht gerade sympathisch." Ausschliessen will der ProSieben-Chef allerdings nichts: "Aber eines Tages kann es soweit sein; dann fordern wir Gottschalk heraus."