Schon bei zurückliegenden Wechseln an der Spitze von ARD-Anstalten erhielten die jeweils neuen Intendantinnen bzw. Intendanten weniger Gehalt als ihre Vorgänger. Gleiches passiert nun auch beim MDR: Ralf Ludwig, der sein Amt zum 1. November antreten wird, erhält künftig 280.000 Euro Grundgehalt - und damit rund 15.000 Euro weniger als Karola Wille aktuell. Das hat die MDR-Verwaltungsratsvorsitzende Birgit Diezel zuletzt auf einer Sitzung des Rundfunkrats der Anstalt angekündigt.
Der Trend der sinkenden Intendantengehälter setzt sich also fort, für Ludwig ist trotzdem eine kleine Gehaltssteigerung drin. Er verdiente als Verwaltungsdirektor bislang rund 275.000 Euro. Wie der MDR gegenüber DWDL.de bestätigt, ist das künftige Gehalt von Ludwig gedeckelt - von vereinbarten Tariferhöhungen wird der neue MDR-Intendant also nicht profitieren. Zuletzt gab es eine ganze Reihe von Intendantinnen und Intendanten, die auf entsprechende Erhöhungen, die ihnen eigentlich zustehen würden, freiwillig verzichteten. Gleichzeitig arbeiten viele Verwaltungsräte daran, die Gehälter ihrer jeweiligen Führungsteams zu senken bzw. diskutieren miteinander darüber (DWDL.de berichtete).
Auch die Altersversorgung von Ralf Ludwig wird gedeckelt, bestätigt der MDR auf Rückfrage des Medienmagazins DWDL.de. Die von Ludwig bislang auf der Grundlage des aktuellen Vertrags als Verwaltungsdirektor erworbenen Ansprüche bleiben jedoch bestehen. "Die vertraglich zugesicherte betriebliche Altersversorgung entspricht den Grundsätzen der beamtenrechtlichen Altersversorgung", heißt es vom MDR.
Auf die Frage nach möglichen Ruhegeld-Regelungen, für die Ludwig im Vorfeld seiner Wahl auch von Mitarbeitenden des MDR scharf kritisiert wurde, heißt es jetzt aus dem Sender, die Frage nach einem solche Ruhegehalt würde sich "faktisch nicht stellen", da Ludwig mit Auslaufen seines Vertrags im 62. Lebensjahr sei. "Seine Altersversorgungsansprüche kann er erst dann in Anspruch nehmen, wenn er selbst gesetzliche Rente bezieht." Wer auf Ludwig als Verwaltungsdirektor folgen wird, ist übrigens noch unklar. Die Stelle ist aber bereits ausgeschrieben und soll zum 1. Januar 2024 besetzt werden. Über diese Personalie wird Ludwig also selbst entscheiden - und nicht mehr Karola Wille.