Genau drei Monate ist es nun her, dass die Writers Guild of America (WGA) die TV- und Film-Autorinnen und Autoren in den USA zum Streik aufgerufen hat. Seither haben beide Seiten viel übereinander gesprochen - und zwar meist in wenig zurückhaltenden, martialischen Worten. Nur miteinander haben die WGA auf der Seite und die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) seit drei Monaten nicht mehr gesprochen. 

Als einen Grund führte die Vereinigung der Studiobetreiber auch an, dass man vollauf mit den Verhandlungen mit der Gewerkschaft der Schauspielerinnen und Schauspieler beschäftigt sei - doch auch die sind bekanntlich inzwischen gescheitert, die SAG-AFTRA hat vor rund einem halben Monat ihrerseits ebenfalls zum Streik aufgerufen. Durch den doppelten Streik ist das Film- und fiktionale TV-Geschäft nun weitestgehend lahmgelegt.

Nun kommt aber zumindest in eine der beiden Auseinandersetzungen doch endlich wieder etwas Bewegung. Die WGA hat bestätigt, dass die Produzenten-Vereinigung AMPTP für Freitag ein persönliches Treffen vorgeschlagen hat. Bei dieser soll nun darüber gesprochen werden, ob und wie man wieder in offizielle Verhandlungen eintreten könne. 

Die WGA hatte bislang mehrere Forderungen als prinzipiell unumstößlich deklariert und wollte allenfalls über die konkrete Ausgestaltung sprechen. "Die Gespräche konzentrieren sich auf die Bildung von Ausschüssen, die sich mit den Themen befassen sollen", zitiert "Deadline" eine nicht namentlich genannte Quelle. Eine schnelle Einigung ist also wohl erstmal nicht zu erwarten - doch dass überhaupt wieder miteinander gesprochen wird, ist der erste Fortschritt überhaupt seit drei Monaten.

Denn in mehreren Fragen scheinen die Positionen der beiden Seiten weiterhin schwer in Einklang zu bringen. So pocht die WGA unter anderem darauf, auf eine Mindestbesetzung für Writers Rooms einzuführen und zudem eine Mindest-Beschäftigungsdauer - eine Reaktion auf immer kürzere Staffeln und eine immer dünnere Personalausstattung in den Writers Rooms, was dazu führt, dass Autorinnen und Autoren teils nicht mehr von ihrem Job leben können. Über beides wollte die Vereinigung der Produzenten bislang gar nicht verhandeln. Weitere Knackpunkte sind eine Streaming-Vergütung, die vom Erfolg einer Serie abhängen soll sowie die Frage nach dem künftigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz.