Schon in den vergangenen Wochen gab es immer wieder Berichte darüber, dass der neue Eigentümer des traditionsreichen Studio Babelsberg möglicherweise zu wenig tue, um große Produktionen an Land zu schaffen. Jüngst kam speziell noch der Hollywood-Streik hinzu, der alles lahmlegt. Er hat nun auch ganz konkrete Folgen für das Studio Babelsberg, das mit Wirkung zum 1. September für Teile seiner Belegschaft Kurzarbeit eingeführt hat. Die Rede ist davon, dass rund 40 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hiervon betroffen sind.

In einem knappen Statement der Geschäftsführung heißt es, es werde festgehalten am "Engagement für die Mitarbeiter". Ob das für allzu große Beruhigung im Team sorgen wird, ist unklar. Gegenüber dem RBB sagte Betriebsrätin Babette Baumann, dass sich die Belegschaft Sorgen mache. "Wir sehen hier alle, dass im Moment kein Film gedreht wird."

Geplant ist die Kurzarbeit zum aktuellen Stand zunächst bis März 2024, wobei betont wird, dass die Geschäftsführung hoffe, diese gegebenenfalls noch zu verkürzen. Das dürfte unmittelbar davon abhängig sein, wie lange der Autorenstreik andauern wird. Den Glauben an eine erfolgreiche Zukunft von Studio Babelsberg haben die Chefs jedenfalls nicht aufgegeben, wie erst in einer vergangene Woche verschickten Pressemitteilung zu lesen war.

In dieser ließ sich Andy Weltman, Co-CEO Studio Babelsberg AG, mit dem Satz "wir sind überzeugt, dass Studio Babelsberg als Teil des Cinespace-Netzwerks nachhaltig erfolgreich sein wird", zitieren. Und Ashley Rice, President & Co-Managing Partner, Cinespace Studios, erklärte: "Wir respektieren und schätzen die Historie des Studios und des Produktionsstandortes in Babelsberg. Unser Ziel ist es, die Geschäftsaktivitäten beider Unternehmen unter einem Dach zu koordinieren, um die weitere Entwicklung des Studios sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene zu fördern und Film-, Streaming- und Fernsehproduktionen auf Weltklasseniveau anzuziehen. Wir freuen uns darauf, unsere Ressourcen zu bündeln, um Studio Babelsberg in seine nächste Wachstumsphase zu führen."

Im Studio Babelsberg entstanden in den vergangenen Jahren Serienproduktionen wie "Babylon Berlin", "Dark", "Foundation" oder "Berlin Station". Zudem beherbergt das Studio Babelsberg seit vielen Jahren das Set der täglichen RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten".