Die Geschichte von "Gestern waren wir noch Kinder" könnte schon bald im amerikanischen Fernsehen und dort dann in einer eigenen Fassung laufen. Drehbuchautorin Natalie Scharf hat nun in "Bild am Sonntag" bestätigt, dass sich der amerikanische Produzent Jerry Bruckheimer entsprechende Rechte gesichert hat. Bruckheimer ist einerseits bekannt für große Filmproduktionen wie "Fluch der Karibik", andererseits steht er aber auch hinter mehreren bekannten TV-Serien, etwa allen "CSI"-Formaten oder "Without a Trace" und "Cold Case".
Um die Formatrechte soll es in den vergangenen Monaten ein Wettrennen gegeben haben. Scharf sagt zu "Bild": "Dass ich einmal in die Situation komme, mich zwischen diversen Hollywood-Produzenten und US-Sendern entscheiden zu müssen, hätte ich im Leben nicht gedacht.“ Dass Bruckheimer nun die Rechte an dem Stoff hält, ist übrigens nicht gleichbedeutend damit, dass es in der Tat zur Umsetzung einer Serie kommt.
Bruckheimer wird nun daran gelegen sein, eine möglichst gute US-Version aufzusetzen und diese dann Sendern und/oder Streamern anbieten. Bis diese dann eine komplette Staffel bestellen, ist also noch ein gewisser Weg zu gehen. Ein Weg etwa, den der einstige Sat.1-Erfolg "Danny Lowinski" gut kennt. Auch dieses Format wurde unter Schlagzeilen in Deutschland nach Übersee verkauft. Doch bisher gab es schon drei glücklose Anläufe, die Idee für den US-Markt zu adaptieren, den bis dato letzten vor rund drei Jahren, als in "Danni Delgado" eine Latina im Mittelpunkt stehen sollte.
Zurück aber zu "Gestern waren wir noch Kinder": Rund 5,3 Millionen Menschen sahen im ZDF den Auftakt im Januar, das Finale kam zwei Tage später linear noch auf knapp 4,5 Millionen Fans. In der Mediathek wurde die Serie darüber hinaus gut angenommen. Die "BamS" wirft nun die Zahl von über 23 Millionen Menschen in den Raum, die die Serie gesehen haben sollen. Mediatheken-Zahlen sind aber immer mit Vorsicht zu genießen, weil sie eben nicht aussagen, ob diese Personen die Serie komplett gesehen haben. Es sind – anders als die AGF-Daten, die morgens um halb neun veröffentlicht werden – keine Durchschnittszahlen. Daher muss auch infrage gestellt werden, ob "Gestern waren wir noch Kinder" wirklich die "erfolgreichste ZDF-Serie" ist, wie "BamS" sie betitelt. Insbesondere mit Blick auf einstige Formate wie die "Schwarzwaldklinik".
Mehr zum Thema