Bereits vor einigen Wochen hat es Schlagzeilen rund um die GVK gegeben. Anlass war eine Berichterstattung der "SZ", die Zeitung berichtete damals von einer schon einige Monate zurückliegenden Kritik der Gremienvorsitzenden an den Talkshows der ARD. Im Zuge dessen erschien auch die angekündigte Neuausrichtung der Sendungen in einem neuen Licht (DWDL.de berichtete). Nun haben sich die GVK noch einmal öffentlich zu dem Thema geäußert - und erklärt, man halte eine Neuausrichtung der Talks für "nötig". 

In einer Pressemitteilung erklären sie aber auch, dass man in einer Sitzung die Anstrengungen der Programmverantwortlichen gewürdigt habe, mit den Talks "breitere Teile der Bevölkerung anzusprechen". Und die GVK meinen auch zu wissen, wie das zu passieren habe: So müsse die Bandbreite an Themen und Gästen erweitert sowie "stärker auf die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger eingegangen werden". Die ARD müsse ihre Angebote "im Dienst einer konstruktiven gesamtgesellschaftlichen Verständigung schnell und mutig weiterentwickeln".

Trotz der Würdigung der Anstrengungen sind es also auch mahnende Worte, die die Gremienvorsitzenden in Richtung der Programmverantwortlichen schicken. Man halte die vorgestellten Ansätze für "vielversprechend", werde das Thema aber erneut aufrufen, wenn die Veränderungen im kommenden Jahr für das Publikum erlebbar seien. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl kündigte vor einigen Monaten eine "Neujustierung der Talksendungen" an

Die GVK setzt in dem ganzen Prozess vor allem auf die zuständigen Rundfunkräte von NDR und WDR und den ARD-Programmbeirat. GVK-Vorsitzender Engelbert Günster sagt: "Ich danke den Gremien von NDR und WDR für die bereits im Vorfeld unserer internen Debatte geleistete Arbeit, zu der auch die von der GVK geforderte Befassung mit dem Kostenrahmen und der redaktionellen Endverantwortung gehört. Diese liegt grundsätzlich bei einer letztverantwortlichen Landesrundfunkanstalt, völlig unabhängig davon, ob einzelne Talk-Sendungen in den Häusern selbst oder in Zusammenarbeit mit einer Produktionsfirma verwirklicht werden. Entscheidend ist am Ende die Qualität, sprich der Beitrag der Talksendungen zu einer sachgerechten, freien Meinungsbildung."

Neben den reichweitenstarken Talks im Hauptabend, also "hart aber fair", "Maischberger" und "Anne Will" (bzw. ab 2024 "Caren Miosga") zählt die GVK zur Gesamtleistung der ARD im Bereich Talk auch den "Presseclub" im Ersten sowie die Gesprächssendungen in den Dritten Fernsehprogrammen sowie im Hörfunk und auf Phoenix.