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Der WDR-Rundfunkrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Produktionsverträgen für die drei Polit-Talkshows ab 2024 zugestimmt - also neben "Maischberger" und "Miosga" auch "hart aber fair". Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de bestätigt der WDR jetzt auch, was ohnehin seit Wochen spekuliert worden war: "hart aber fair" wird ab dem kommenden Jahr von Florida Factual verantwortet. 

Florida löst damit Ansager & Schnipselmann ab, die Produktionsfirma von Frank Plasberg produzierte das Format in den zurückliegenden Jahren. Im Juni wurde dann der Bruch zwischen Produktionsfirma und Moderator Louis Klamroth öffentlich. "Die Gespräche des WDR mit Moderator und Produktionsfirma haben ergeben, dass eine Zusammenarbeit in der bisherigen Form über 2023 hinaus nicht möglich ist", erklärte der WDR damals, der auch klarmachte, mit Klamroth weitermachen zu wollen. 

Insofern war es ein offenes Geheimnis, dass sehr wahrscheinlich Florida Factual zum Zuge kommen würde. Erst im Mai dieses Jahres hatte Florida die Mehrheit an Klamroths Produktionsfirma K2H übernommen - und daraus Florida Factual gemacht. K2H hatte Louis Klamroth mit Nikolaus Klamroth und Moritz Hohenfeld gegründet. Von K2H bzw. Florida Factual stammen Formate wie unter anderem "Joko Winterscheidt Presents – The World’s Most Dangerous Show", "ZDFzoom: Die Spur", "Klamroths Konter" oder auch "Die ProSieben Politik Show: Wie können wir unser Klima retten?", die ProSieben-"Bundestagswahl-Show" und "Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen". 

Zu den Vertragsdetails will sich der WDR auf Rückfrage nicht äußern. So bleibt vorerst unklar, wie viele Ausgaben von "hart aber fair" im nächsten Jahr zu sehen sein werden und wie hoch die Kosten für den Sender sind. Der Rundfunkrat des WDR hat die Verträge aber gleich für 2024 und 2025 abgesegnet - die mittelfristige Zukunft des Formats ist also gesichert. Künftig soll "hart aber fair" bekanntlich ja auch eine wichtigere Rolle in der Mediathek einnehmen und der ARD dabei helfen, neue politische Debatten-Formate im Digitalen zu etablieren. 

Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung im WDR, sagt: "Beide WDR-Talkformate ["hart aber fair" und "Maischberger", Anm.] haben ihr ganz eigenes Profil und stärken die Qualität der politischen Information im Ersten immer wieder aufs Neue. Ganz wichtig dabei ist mir, dass die Ausrichtung und Unterscheidbarkeit beider Formate auch in Zukunft klar erkennbar sind. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Sandra Maischberger und Louis Klamroth, denn sie stehen für einen wichtigen und wertvollen Teil unseres Programms ein."