Während viele andere Verlage ihre Digital-Zukunft schon seit Längerem in Paid Content sehen, spielte das Geschäftsmodell bei Burda in Deutschland bislang keine größere Rolle. Die Einheit BurdaForward, die Portale wie Focus Online, Bunte.de, Chip.de oder auch Finanzen100 betreibt, setzt vor allem auf Maximierung der Reichweite, um darüber entsprechende Werbeeinnahmen zu generieren. Daran soll sich per se auch weiterhin nichts ändern.

Doch die Marken des Burda-Verlags, bei denen bislang vor allem das gedruckte Magazin-Geschäft im Vordergrund stand, sollen ihre digitalen Angebote nun ebenfalls ausbauen und dieses künftig "zunehmend auch über Paid-Content-Modelle refinanzieren", wie es in einer Mitteilung heißt. "Der wirtschaftliche Erfolg Burdas basiert seit vielen Jahren auf der Balance unterschiedlicher Geschäftsmodelle. Wir sind sowohl von der Monetarisierung hoher Reichweiten als auch von journalistischen Bezahlangeboten überzeugt und werden beide Modelle stringent weiterentwickeln", sagt Martin Weiss, CEO von Hubert Burda Media.

Philipp Welte, der mit Weiss gemeinsam im Vorstand die publizistischen Aktivitäten von Hubert Burda Media in Deutschland verantwortet, ergänzt: "Das Vertrauen der Menschen in die journalistische Qualität unserer Marken ist unser höchstes Gut, und auf diesem Fundament steht der BurdaVerlag. Wir werden deshalb im Verlag weiterhin in exzellente journalistische Produkte investieren und an Bezahlmodellen für unsere Inhalte auf digitalen Kanälen arbeiten. Für hochwertigen Journalismus unter großen Marken ist der BurdaVerlag die richtige Heimat."

Seit dem Abgang von Oliver Eckert wird der Burda-Verlag von Manuela Kampp-Wirtz und Elisabeth Varn als Geschäftsführerinnen geführt, die zum 1. Januar zudem ein Management Board instllieren. Diesem gehört unter anderem Martin Weese an, der bislang COO der BurdaInternational Holding war und künftig als Chief Digital Officer den Ausbau der digitalen Geschäftsmodelle vorantreiben soll. Elfie Langefeld und Sven Dams fungieren als Chief Product Officer, Rebecca Gottwald als Chief Operations Officer und Florian Buck als Chief Finance Officer.

"Wir glauben an unsere starken Marken. Jede von ihnen hat Potenziale für eine Vielzahl erfolgreicher Geschäftsmodelle – in Print, Digital, Video oder Liveformaten, die wir jetzt noch konsequenter ausschöpfen werden. Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit Eli Varn und unseren großartigen Kolleg:innen die Zukunft des Verlags auch digital noch konsequenter auf hochwertigen Journalismus und starke Marken auszurichten", sagt Manuela Kampp-Wirtz. Elisabeth Varn ergänzt: "Der BurdaVerlag wird sein Magazingeschäft exzellent betreiben und neue journalistische Geschäftsmodelle für die digitale Welt entwickeln, unter anderem durch den intelligenten Einsatz von Technologien. Für diese Aufgaben haben wir neben unseren tollen Mitarbeitenden ein Top-Führungsteam gewinnen können, und ich freue mich sehr auf die gemeinsame Arbeit an der Zukunft unseres Verlagsgeschäfts."