Man prüfe "strategische Möglichkeiten zur Weiterentwicklung oder Veräußerung der Sport1 Medien-Gruppe" und habe beschlossen einen "strukturierten Prozess bezüglich eines möglichen Verkaufs der Sport1 Medien-Gruppe oder Teilen der Gruppe" einzuleiten. Mit diesen Worten bestätigte die Highlight Communications AG Mitte Juni schon seit Monaten anhaltende Gerüchte, dass ein Verkauf des defizitären Sportsenders zur Debatte steht.

Viereinhalb Monate später hat sich diesbezüglich allerdings noch nichts getan. Das "Handelsblatt" berichtet nun, dass der von Bernhard Burgener kontrollierte Medienkonzern durch den Verkauf von Sport1 Einnahmen in Höhe von 80 bis 100 Millionen Euro erzielen will - was potentiellen Käufern allerdings zu teuer war. Highlight und Sport1 kommentierten den Bericht unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Das "Handelsblatt" berichtet weiter, dass Sport1 in diesem Jahr aus den roten Zahlen heraus kommen und eine schwarze Null erreichen soll, 2024 erwarte man ein positives Ebit. Im ersten Halbjahr 2023 wies Highlight Communications für das Segment Sport und Event, hinter dem sich die Tochter Sport1 Medien AG verbrigt, allerdings noch ein Umsatzminus von 5,3 Prozent und einen deutlichen Verlust von 8,9 Millionen Euro aus.

Im Sommer wurde die Führung von Sport1 ausgetauscht, Vorstandschef Olaf Schröder musste das Unternehmen ebenso wie Chefredakteur Pit Gottschalk verlassen, seither fällt Robin Seckler und Matthias Kirschenhofer die Aufgabe zu, das Unternehmen in Zeiten der Unsicherheit angesichts des möglichen Verkaufs neu aufzustellen. Strukturell ist das Unternehmen nun in fünf eigenständige Profit Center gegliedert, im Einzelnen Digital, Free-TV, Pay-TV, New Business und Produktion.