Große Entscheidungen stehen Anfang der Woche innerhalb der ARD an. Während der Intendantensitzung am Montag und Dienstag in Frankfurt geht es nicht nur um die Entscheidung, wer die Nachfolge von Sabine Christiansen auf dem Sendeplatz am Sonntag Abend antreten soll, sondern auch um die Frage, mit welcher Struktur das Erste demnächst punkten will. Das Problem: Alle wichtigen Fragen sind eng miteinander verquickt.Unter anderem steht die Rücknahme der Programmreform aus dem vergangenen Jahr zur Dispostion, in deren Zuge das Nachrichtenflaggschiff "Tagesthemen" eine Viertelstunde vorverlegt wurde. Die 15 Minuten hat man sich bei den vorhergehenden Sendungen stibitzt - unter anderem bei den politischen Magazinen, was zu Unmut in den betroffenen Redaktionen führte. Die "Tagesthemen" haben seitdem Marktanteile eingebüßt. Angesichts dieser Tatsache stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, sich ausgerechnet von der profilierten Anne Will zu trennen, um sie den Sonntag Abend bestreiten zu lassen. Ihr neuer Kollege Tom Buhrow, der den Posten als "Tagesthemen"-Moderator im vergangenen Jahr antrat, konnte bisher nicht überzeugen.
Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe), soll es innerhalb der ARD bereits die Vereinbarung geben, Will für den Talk den Vorzug gegenüber Frank Plasberg zu geben, der dann wiederum eine eigenen Sendung am Montag oder Donnerstag erhalten könnte. Dies wiederum allerdings beträfe die Programmplanung für die Aufteilung der Woche. Tendenziell will man die Informationsprogramme zu Lasten fiktionaler Unterhaltung stärken.



