Erneut ist kürzlich ein Reporter der Ostthüringer Zeitung, die zur Funke-Gruppe gehört, angegriffen worden. Er berichtete von einer Veranstaltung der Alternative für Deutschland, AfD, im Saale-Orla-Kreis und wurde beim Verlassen des Saals nach Zeitungsangaben beschimpft und geschlagen. Zudem bemerkte er, als er in sein Auto stieg, dass in allen vier Reifen Schrauben steckten, die bis zum Kopf versenkt waren. Zu dem Vorfall ermittelt inzwischen die Kriminalpolizei.

Christoph Ruth, Geschäftsführer der Funke-Mediengruppe, verurteilte den Angriff "auf das Schärfste. Unsere Reporter werden aktiv an ihrer Arbeit gehindert. Das sind allesamt Angriffe auf unsere Pressefreiheit." Er vermutet, dass die Journalisten eingeschüchtert werden sollen. "Und wir wissen, dass die AfD diese Angriffe bewusst schürt und versucht, Angst zu verbreiten." Man werde sich aber nicht einschüchtern und "erst recht nicht" bedrohen lassen.

Zum Schutz der Freiheit, formuliert es Ruth, gehöre der Schutz der Pressefreiheit und der Schutz, gesicherte Informationen verbreiten zu können. Im vergangenen Jahr hatte der Angriff auf einen Reporter der Zeitung für viele Schlagzeilen gesorgt. Ein Bürgermeister wurde in Folge dessen sogar für einige Zeit vom Amt suspendiert. Zudem ist ein Funke-Journalist bei einer AfD-Demonstration am 29. April attackiert worden.

Die AfD nahm wie üblich keine Stellung. Für Empörung hatte der AfD Landesverband Thüringen vor wenigen Tagen zudem gesorgt, weil er dem ARD-Magazin "Monitor" eine Akkreditierung für ihren Landesparteitag verwehren wollte. Bei dem Format könne, so die krude Erklärung, von Journalismus keine Rede sein. Via Einstweiliger Verfügung wird "Monitor" am Wochenende nun aber doch vor Ort sein.

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