ProSiebenSat.1 hat am Dienstagabend seine vorläufigen Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2023 sowie für das gesamte abgelaufene Jahr veröffentlicht. Demnach verzeichnete der Konzern im wichtigen vierten Quartal einen deutlich höheren Gewinn als erwartet. So steigerte man das adjusted EBITDA, also den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, um 11 Prozent auf 335 Millionen Euro. Ursprünglich war man für die letzten drei Monate des Jahres nur von einem leichten Wachstum ausgegangen. 

Der deutliche Gewinnanstieg hat nach Angaben des Unternehmens vor allem zwei Gründe. Neben der positiven Geschäftsentwicklung führt ProSiebenSat.1 auch "verschiedene kleinere und nicht wiederkehrende Ergebniseffekte" ins Feld, die sich im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses ergeben hätten. Konkreter wurde der Konzern an dieser Stelle nicht. Damit ist aber auch klar, dass sich diese Effekte 2024 nicht wiederholen werden. 

Im gesamten Geschäftsjahr lag das adjusted EBITDA bei 578 Millionen Euro und damit rund 100 Millionen Euro unter dem des Jahres 2022. Hier hatte man bereits vor einem möglichen Rückgang auf bis zu 550 Millionen Euro gewarnt. Der Konzernumsatz fiel wie erwartet unter die 4-Milliarden-Marke und lag letztlich bei 3,85 Milliarden. Alleine im vierten Quartal setzte ProSiebenSat.1 1,28 Milliarden Euro um, das entspricht einem kleinen Plus in Höhe von 1 Prozent - davon war man aber ohnehin ausgegangen und dieser Anstieg kommt eigentlich nicht überraschend, wurde der Umsatz im letzten Quartal 2022 doch schließlich durch die Fußball-WM in Katar gedämpft. 

Die Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen hat ProSiebenSat.1 nun auch zu einer Konkretisierung des Ausblicks auf das Jahr 2024 veranlasst. So geht man, wie bereits Mitte Dezember, von einem adjusted EBITDA auf Vorjahresniveau aus - das liegt durch das starke letzte Quartal 2023 nun aber etwas höher als damals angenommen. ProSiebenSat.1 rechnet hier mit 575 Millionen Euro (+/- 50 Millionen). In der Prognose enthalten ist die bereits angekündigte Erhöhung der Programminvestitionen um 80 Millionen Euro, außerdem geht man nach wie vor von leicht steigenden Konzernumsätzen aus. Das Unternehmen betont außerdem, dass man den Fokus weiterhin auf eine "schlanke Kostenstruktur" lege. Ganz wesentlich dazu beigetragen hat das Ende des vergangenen Jahres abgeschlossene Sparpaket, im Zuge dessen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben. 

Zuversicht trotz schwierigem Konjunkturumfeld 

Martin Mildner, Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE, sagt: "Wir haben das Jahr 2023 gut abgeschlossen. Im entscheidenden vierten Quartal lagen unsere Werbeerlöse in der DACH-Region leicht über Vorjahresniveau und wir konnten in vielen Teilen des Commerce & Ventures-Portfolios unsere Performance verbessern. Zugleich greifen unsere Kostenmaßnahmen, was unsere Profitabilität stärkt. Das stimmt uns zuversichtlich für 2024, auch wenn das Konjunkturumfeld herausfordernd bleibt."

Die endgültigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr und den vollständigen Ausblick auf 2024 will ProSiebenSat.1 wie geplant am 7. März auf seiner Bilanz-Pressekonferenz veröffentlichen. Große Überraschungen in Bezug auf 2023 wird es dann aber nicht mehr geben, dafür hat der Konzern mit seiner Mitteilung jetzt gesorgt.