Etwas länger als sechs Stunden dauerte am Donnerstag ein Streik von dem der Bayerische Rundfunk betroffen war. Dazu aufgerufen hatte Verdi zusammen mit dem Bayerischen Journalisten-Verband. Der Streik begann um vier Uhr morgens und war planmäßig um kurz nach zehn Uhr beendet. Betroffen waren einerseits die festangestellten und freien Beschäftigten im Betriebsteil Funkhaus, andererseits auch Beschäftigte der Klangkörper.
Annette Greca, Verhandlungsführerin von Verdi, sagte: "Dieser Warnstreik soll im besten Sinne des Wortes als letzte Warnung verstanden werden – von der vierten Verhandlungsrunde erwarten die Beschäftigten des BR eine deutliche Verbesserung des prozentualen Angebots." Bisher bietet der Bayerische Rundfunk lediglich eine lineare Steigerung von 2,25 Prozent für 2024. Eine weitere Erhöhung der Entgelte um 2,46 Prozent im Jahr 2025 soll von der Umsetzung des KEF-Berichts abhängig gemacht machen. Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Für die festen Freien geht es ebenfalls um mehr Geld, aber auch um "die Unwuchten" zwischen Festen und Freien.
Der Bayerische Rundfunk teilt indes mit: "Der BR möchte seinen Mitarbeitenden einen fairen Lohnausgleich bieten, ist dabei aber an seine finanziellen Möglichkeiten gebunden." Die von der KEF zugestandene Personalsteigerungsrate, an der sich dieses Angebot orientierte, bewege sich weit unterhalb der von den Gewerkschaften formulierten Forderungen. Am Freitag nun soll die vierte Verhandlungsrunde stattfinden.
Betroffen waren die Programme des Bayerischen Rundfunks insbesondere im Radio-Bereich. So sendete die Infowelle BR24 zeitweise nicht – auf deren Frequenzen lief das Programm von Bayern 1. Zeitweise wurde Bayern1 auch auf den Frequenzen von Bayern2 und BR Klassik aufgeschaltet. Die Versorgung der Nachrichten war, wie der BR bestätigt, sichergestellt.