Bei Aussagen zu einem möglichen Deutschlandstart des Streamingdienstes Max hielt man sich bei Warner Bros. Discovery in der Vergangenheit stets so nebulös wie möglich - schließlich hat man hier ebenso wie in Großbritannien und Italien einen sehr lukrativen Exklusiv-Deal mit Sky. "Zu gegebener Zeit" werde man Max aber auch nach Deutschland bringen, hieß es von Warner Bros. Discovery beispielsweise im vergangenen Jahr. Nun hat JB Perrette den Zeithorizont genauer eingegrenzt.

In einem Interview mit "Variety" erläuterte er zunächst, dass man die 270 Millionen Abos für Netflix nur bedingt mit den knapp unter 100 Millionen für das Streaming-Angebot von Warner Bros. Discovery vergleichen könne, weil man bislang in weniger als halb so vielen Märkten wie Netflix überhaupt am Start sei. Das werde sich aber ändern.

"Wir kommen in den nächsten zwei Jahren nach Deutschland, Großbritannien und Italien", sagt Perrette, diesmal ganz ohne Fragezeichen und Einschränkung. "Unser Plan für die nächsten zwei Jahre ist es, Max im Rest der Welt einzuführen", so Perrette weiter, der den Start auch Asien, Afrika und den Nahen Osten in Aussicht stellt.

Der bisherige Vertrag zwischen Sky und HBO Max läuft im kommenden Jahr aus, derzeit wird offenbar über die künftige Art der Zusammenarbeit verhandelt. Dana Strong, Chefin der Sky-Group, betonte zuletzt, dass HBO-Inhalte "in jedem denkbaren Szenario" weiterhin bei Sky zu sehen sein würden. Sicher ist das bei Serien wie "House of the Dragon", die unabhängig von den Verhandlungen ohnehin bis zum Serienende bei Sky zu sehen sein werden. Gut möglich erscheint aber auch die Variante, dass Max nach einem Deutschland-Start womöglich zusätzlich auch Teil eines Sky-Abos bleiben könnte - so wie es beispielsweise auch bei Paramount+ gehandhabt wird.

Alle Aussagen zum Deutschland-Start von Max sind freilich trotzdem noch mit Vorsicht zu genießen - zu oft wurden in den letzten Jahren vermeintlich feststehende Strategien von großen Medienkonzernen schon über den Haufen geworfen. Und wer weiß, in welchen Fusions- oder Übernahmeprozessen Warner Bros. Discovery bis dahin steckt.