Zwischen 18 und 22 Millionen Euro will der SR in der kommenden Beitragsperiode 2025-2028 einsparen. Maßnahmen sind in allen relevanten Bereichen geplant: Durch Einsparungen im Programm will man 6 Millionen Euro einsparen, der Personalbereich soll rund 3 Millionen bringen - die Anstalt plant die Streichung von 17 Stellen. Über die detaillierten Planungen von SR-Intendant Martin Grasmück hatten wir vor einigen Tagen berichtet. Das meiste Geld einsparen will man durch die Streichung von Bau-Investitionen.
Nun hat Grasmück dem Portal medienpolitik.net ein Interview gegeben und darin über seine Beweggründe gesprochen. Der SR-Intendant sagt darin unter anderem auch, dass Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit im täglichen Handeln schon immer Ausgangspunkt im SR gewesen seien. "Wir können nur das ausgeben, was vorhanden ist und haben gleichzeitig die Verantwortung, den Sender zukunftsfähig zu machen", sagt Grasmück.
Auf die Frage, warum man mit dem nun vorgestellten Maßnahmenplan und Einsparungen nicht gewartet habe, bis der von der Politik angekündigte Reformstaatsvertrag im Herbst steht und die Anforderungen an die Anstalten dann womöglich klarer sind, antwortet der SR-Intendant: "Wir können nicht warten. Diese Zeit haben wir nicht, denn wir müssen jetzt unseren Wirtschaftsplan für das kommende Jahr entwerfen."
Um über die nächste Beitragsperiode zu kommen, müsse man "klug rechnen und mit Augenmaß die Beitragsmittel einsetzen". Grasmück verweist darauf, dass die von der KEF empfohlene Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent auf dann 18,94 Euro nicht ausreicht, um die Kostensteigerungen aufzufangen. Mal ganz abgesehen davon, dass unklar ist, ob die Erhöhung überhaupt zu Beginn des Jahres 2025 kommt. Stand jetzt ist das aufgrund der Weigerung einiger Bundesländer eher unwahrscheinlich. Grasmück spricht auch das am Rande des Interviews an und wählt dabei eine interessante Formulierung: "Wichtig ist für uns am Ende jedoch, dass die Beitragsempfehlung der KEF von den Ländern irgendwann umgesetzt wird", sagt er und macht klar, dass das Sparpaket andernfalls nicht ausreichen werde.
Grasmück spricht auch noch einmal explizit über die Einsparungen im Programm, so fallen bekanntlich mehrere Sendungen weg. "Diese [Einsparung, Anm.] tut natürlich weh, es ist allerdings der kleinere Anteil in unserem Maßnahmenpaket, wenn man Investitionen, Sachkosten und Personalreduzierung gemeinsam betrachtet." An das Programm sei man zudem erst ganz am Ende rangegangen, letztlich seien Streichungen aber auch hier nicht vermeidbar gewesen.
Im Digitalen will sich der SR künftig zudem auf vergleichsweise wenige Angebote konzentrieren, "die erfolgreicher sind und möglichst viele Menschen erreichen". Ein Review- und Benchmarkverfahren soll außerdem sicherstellen, dass solche Produktionen, die nicht erfolgreich sind, nicht weiter produziert werden. Grasmück spricht von "qualitativen und quantitativen Zielen", die die Sendungen erreichen müssten. "Wenn diese nicht erreicht werden, wird der Saarländische Rundfunk diese [Formate, Anm.] einstellen."