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In der vergangenen Woche hat das Screenforce Festival stattgefunden. Also das Event, bei dem viele große TV-Vermarkter ihre Highlight-Programme für die kommende TV-Saison vorgestellt haben. Wirtschaftlich geht es unterdessen weiter bergauf, wie die neuesten Zahlen des Marktforschungsunternehmen Nielsen belegen. Im Mai lagen die Brutto-Werbeeinnahmen der TV-Vermarkter bei 1,51 Milliarden Euro. Mehr waren es im laufenden Jahr noch nie. 

Auch wenn man den Mai 2023 als Vergleichsgröße heranzieht, zeigt sich, wie sich das Bild am Werbemarkt aktuell aufhellt. Vor einem Jahr lagen die Bruttoerlöse des Fernsehens bei nur 1,30 Milliarden. Ein Jahr später hat die Branche also einen großen Schritt nach vorn gemacht. Im laufenden Jahr liegt das Fernsehen bereits 12,3 Prozent über den Bruttoerlösen im Vergleich zu Januar bis Mai 2023. 

Damit performt das Fernsehen auch besser als der Gesamtmarkt, wobei der mit 10,4 Prozent auch satt im Plus liegt. Für das Radio (+12,8 Prozent) und den Bereich Out of Home (+24,0 Prozent) läuft es in diesem Jahr bislang besonders gut. Und auch die Zeitungen (+8,7 Prozent) und der Online-Bereich (+8,0 Prozent) liegen im Plus zu 2023. Lediglich die Publikumszeitschriften (-6,3 Prozent) und das Kino (-7,4 Prozent) haben gegenüber dem vergangenen Jahr nachgelassen. 

Ein Blick auf die einzelnen Werbungtreibenden zeigt, dass mit Procter & Gamble allen voran der wichtigste Werber seine Aktivitäten in diesem Jahr spürbar nach oben gefahren hat. Mit Brutto-Spendings in Höhe von 682 Millionen Euro hat das Unternehmen seine Ausgaben zwischen Januar und Mai im Vergleich zu 2023 um fast 40 Prozent nach oben geschraubt. Weitere Unternehmen, die deutlich mehr Geld für Werbung ausgeben als noch vor einem Jahr, sind unter anderem Ferrero, Henkel und die Deutsche Telekom. Beim Blick auf die Supermarktketten zeigt sich ein diverses Bild: Lidl hat seine Werbeausgaben um 22,1 Prozent nach unten gefahren, ist aber nach wie vor Werbe-König. Auch Aldi wirbt weniger als 2023. Rewe und Kaufland dagegen geben mehr Geld für Werbung aus als vor einem Jahr. 

Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes.