"Schuss mit dem Stillstand. Bewegt euch! Wir wollen faire Honorare." Unter diesem Motto hielten rund 100 Beschäftigte von SR, SWR, WDR und ZDF die Intendantinnen und Intendanten der ARD auf ihrem Weg zur gemeinsamen Sitzung, die heute und morgen beim Saarländischen Rundfunk auf dem Halberg stattfindet, zeitweise auf.

Wie der DJV als eine der beteiligten Gewerkschaften berichtet, hätten sich mehrere Intendanten dem Gespräch mit den Demonstrierenden gestellt, darunter SR-Intendant Martin Grasmück als Gastgeber, der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke sowie auch WDR-Intendant Tom Buhrow. Konkrete Zugeständnisse über ein abstraktes Bekenntnis, eine Lösung finden zu müssen hinaus, gab es aber wenig überraschend nicht.

Die Tarifangebote der Rundfunkanstalten liegen bei Laufzeiten von 24 bis 30 Monaten bei einer linearen Erhöhung von 2,25 Prozent für die ersten 15 Monate. Danach soll es weitere 2,46 Prozent Erhöhung nur geben, wenn der Rundfunkbeitrag bis dahin wie von der KEF vorgeschlagen angekpasst wurde. Aus Sicht der Gewerkschaften sind diese Angebote angesichts der Inflationsraten der letzten Jahre deutlich zu niedrig, die Sender wiederum verweisen auf die von der KEF zugebilligten geringen Steigerungsraten beim Personaletat.

Neben der Aktion in Saarbrücken laufen oder liefen auch bei Radio Bremen, dem NDR, dem SWR und dem BR wieder Warnstreiks. Zwischen 5:30 Uhr und 8 Uhr seien  dadurch die Hörfunknachrichten bei Radio Bremen entfallen, die verschiedenen Radiosender von Radio Bremen haben laut DJV nur Notprogramme gesendet. Auch online sei "buten un binnen" bis 9 Uhr bestreikt worden. Beim NDR seien die Nachrichten auf NDR Info ausgefallen.

Beim SWR hatte es schon am Wochenende diverse Streik-Auswirkungen gegeben, so fiel etwa der "Tigerentenclub" am Samstag aus, auch "SWR Aktuell"-Nachrichtenausgaben entfielen entweder oder wurden nur in gekürzter Form ausgestrahlt, das "Europamagazin" kam aus dem Hauptstadtstudio in Berlin statt vom SWR.