In einem ausführlichen "FAZ"-Interview hat Baden-Württembergs Landesrechnungshof-Präsidentin Cornelia Ruppert über die Altersversorge beim SWR gesprochen und den Sender zum Sparen ermahnt. Genau das haben die Chefs des Senders mittlerweile auch entschieden - sie trennen sich von zahlreichen Programmen, wie jüngst publik wurde. "Der SWR und die beiden Vorgängeranstalten haben ihren Beschäftigten jahrzehntelang eine sehr komfortable arbeitgeberfinanzierte Altersversorgung geboten", sagt sie in dem Interview und nennt genau das auch als wesentliche Ursache für die hohen Belastungen der Anstalt.
Entsprechend sieht sie auch keinen Weg als dass der SWR nun stärker sparen müsse. "34 Prozent der aktiven Belegschaft haben Anspruch auf den alten Versorgungsvertrag, der sehr kostenintensiv ist. Wir wissen, dass die Generation der Babyboomer den Sender in den nächsten Jahren verlassen wird, was zu zusätzlichen Versorgungsausgaben führt. Das bedeutet, dass die Leitung des SWR alle Möglichkeiten nutzen muss, die Kosten zu senken", sagt sie. Zudem dürfe es keine zusätzlichen Belastungen geben.
Diese könnten in Zukunft auch über neue Tarifverträge kommen. "Systembedingt führt aber weiterhin jede tarifliche Gehaltssteigerung auch zu einer Erhöhung der Altersbezüge. Bei aktuellen Tarifverträgen wurde das jedoch leicht verändert, indem nicht mehr die volle Gehaltssteigerung auf die Altersbezüge übertragen wird", berichtet Ruppert und sagt, dass jeder Tarifvertrag die Unterschrift des Arbeitgebers trage. In der Vergangenheit hätten die Verantwortlichen im SWR "sehr großzügig unterschrieben". Derzeit läuft der Tarifvertrag mit den Altersversorgungs-Regelungen bis 2031 – ein neuer Vertrag müsse sich am Leistungsvermögen orientieren. Ruppert schlägt dazu etwa eine Obergrenze vor.