Auf dem deutschen Instagram-Account von DAZN haben sich am Donnerstag seltsame Dinge ereignet, die den Anschein erweckten, ein Hacker habe sich Zugriff auf das Profil verschaffen können. Seit dem Vormittag waren mehrere Postings erschienen, die auf einen Schweizer Hintergrund hindeuteten, nachdem das DAZN-Logo durch das Schweizer Wappen - einem weißen Kreuz auf rotem Grund - ausgetauscht wurde.
Beim ersten Posting handelt es sich um einen Screenshot aus der Notizen-App eines iPhones. Darin stellte der vermeintliche Hacker die Frage: "Wie einfach ihr es einem machen?" Zugleich postete er das angebliche Passwort, das den Zugang zu dem Instagram-Account ermöglicht haben soll: "Dazn2024". Darunter der Kommentar: "Schöne Grüße aus der Schweiz" - versehen mit einem Stinkefinger-Emoji.
Im Laufe des Nachmittags wurde allerdings zunehmend klar, dass es sich wohl eher um eine PR-Aktion handelt, die auch von diversen Nachrichtenportalen aufgegriffen wurde. So mutmaßte etwa "Bild", dass der Account "wohl gehackt" wurde und schrieb in der Dachzeilen: "Peinliche Panne?". Am späten Nachmittag offenbarte der vermeintliche Hacker jedoch seine Identität: Es handelt sich um den schweizerisch-kamerunischen Fußballspieler Breel Embolo, der eher nicht unter Verdacht steht, unter die Hacker gegangen zu sein. Embolo steht beim AS Monaco unter Vertrag und spielte in der Vergangenheit auch für Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga.
Über seinen privaten Account stellte Embolo dann auch "Forderungen" an DAZN, um das Passwort zurückzuerlangen - unter anderem eine Verlosung von 20 Jahresbo, darunter mindestens zehn an Fans aus der Schweiz. Die Aktion steht offenbar in Zusammenhang mit dem Erwerb der Rechte an der italienischen Serie A und der französischen Ligue 1, die am kommenden Woche in die neue Saison starten und neuerdings in der Schweiz von DAZN übertragen werden.
Die Aktion kann also recht guten Gewissens unter dem Aspekt "Werbekampagne" abgehakt werden. Das erklärt dann auch, weshalb die Pressestelle von DAZN am Donnerstag auf Nachfrage zum vermeintlich Hack schweigsam blieb.