In der kommenden Ausgabe von "Phoenix persönlich", die in der Nacht von Freitag auf Samstag um Mitternacht zu sehen sein wird, spricht Jörg Thadeusz ausführlich mit Oliver Welke u.a. über seinen Blick auf die Politik und die "heute-show". Welke äußert sich dabei nachdenklich mit Blick auf die aktuelle Lage.
"Das kommt in der Sendung vielleicht nicht genügend rüber, aber ich habe allergrößte Hochachtung vor jedem einzelnen Parlamentarier", so Welke. "Auch vor Ministerien, vor Staatssekretären und erst recht Bundeskanzler. Es ist einfach ein absurdes mörderisches Arbeitspensum. Deswegen tut es mir auch so leid, dass in dem allgemeinen 'Die da oben-Geschrei' vollkommen untergeht, dass das die letzten sind, denen man vorwerfen darf, dass sie sich bereichern und dafür nichts tun."
Welke betont, dass man generell "in alle Richtungen austeilen" würde, zuletzt habe es die Ampel besonders häufig abbekommen - so wie es in jeder Satire-Sendung meist die regierenden Parteien treffen würde. Welke: "Ich kann nur aus dem Nähkästchen plaudern, dass über viele Monate Robert Habeck mit uns auch kein Wort mehr geredet hat. Also, wenn unsere Reporter draußen waren, ist er weitergelaufen. Ähnlich wie das manche Unionspolitiker, namentlich Friedrich Merz ja auch, mittlerweile zur Meisterschaft erhoben haben, vor uns wegzulaufen, hat der das auch gemacht."
Die Regierung sei somit auch häufiger Thema gewesen als die AfD als Oppositionspartei - gleichwohl sieht er hier eine Sonderrolle: "Ich kann natürlich nicht aus Paritätsgründen so tun, als wäre die AfD eine völlig normale Partei. Das geht ja nicht." Den Umgang mit der AfD sieht er dennoch kritisch: "So Themen wie AfD, die ja wiederkehrend sind und bleiben, da muss man dann irgendwann mal konstatieren, dass man selber ja auch - das geht jetzt gar nicht nur als Vorwurf an die Politik - es zu sehr dabei belassen hat, einfach nur zu sagen, 'Vorsicht, die sind sehr rechts!'"
Dabei verweist Welke auf die besondere Lage, dass in Österreich und Deutschland mit FPÖ und AfD gerade zwei Parteien zulegen, die entgegen des Trends in Europa gar nicht mehr versuchen würden, sich gemäßigter zu geben, sondern Erfolg damit haben, dass sie radikaler werden. "Ausgerechnet im deutschsprachigen Raum. Ich habe darauf auch noch keine Antwort und weiß nicht genau, warum das so anders läuft. Also, in Frankreich oder Italien ist das Erfolgsgeheimnis genau umgekehrt. Was sagt uns das über uns? Und warum ist das so?", fragt Welke.