Ein Kandidatenpatzer bei "The X Factor" führt zum Medienskandal - wie FOX mit den Playback-Vorwürfen umgeht. Außerdem: Perfekte "Saturday Night Live"-Parodie zu Kardashian-Scheidung und "Top Chef Texas"-Kampagne in New York...
Es vergeht keine Woche, in der die erfolgreichste Reality-Show-Familie der USA nicht für Schlagzeilen sorgt. Das Kardashian-Imperium wächst stetig von Staffel zu Staffel und nimmt immer größere Ausmaße an. Die Quoten der Reality-Show "Keeping up with the Kardashians" stiegen auch in dieser Sommerstaffel wieder und im Oktober sollte mit dem Special zu Kim Kardashians Traumhochzeit der Höhepunkt erreicht werden, was dem Haussender E! auch beeindruckenderweise gelang. "Kim's Fairytale Wedding" bescherte dem Sender den erfolgreichsten TV-Event seit Bestehen, da das zweitägige Hochzeitsspecial jeweils über 4 Millionen Zuschauer erreichen konnte. In der letzten Woche machte Kim Kardashian dann aber mit einer unerwarteten PR-Bombe auf sich aufmerksam. Die angekündigte Scheidung von Kris Humphries nach nur 72 Tagen Ehe wurde umgehend auf sämtlichen Medienkanälen zum Thema Nummer 1. Selbst konservative Zeitungen wie bspw. die New York Times widmeten sich dem Blitzscheidungsthema, wobei im Tenor die meisten US-Medien Kardashian Geldmacherei mit der Hochzeit und eine von Anfang an geplante PR-Kampagne unterstellten. Mehr oder weniger zufällig brachte nämlich in der letzten Woche die Mutter Kris Jenner ihr neues Buch auf den Markt und tingelte durch sämtliche Talkshows. Gleichzeitig promotete die noch verheiratete Tochter Kim die neue Kardashian-Taschenkollektion in Australien. Kaum ein Boulevardmagazin nahm Kim die Erklärung ab, dass sie urplötzlich gespürt habe, dass es zu unüberwindbaren Differenzen zwischen ihr und ihrem Noch-Ehemann gekommen sei. Natürlich war das Scheidungsthema für die NBC-Comedyshow "Saturday Night Live" ein gefundenes Fressen, die Kardashian-Show zu parodieren und den Clan gehörig aufs Korn zu nehmen. Unter dem Motto "Kim’s Fairytale Divorce" lieferte das SNL-Team auf perfekte Art und Weise eine Parodie ab, dass selbst der Kardashian-Sender E! Humor bewies und in seinen News über die SNL-Parodie berichtete. Schauen Sie sich hier "Kim’s Fairytale Divorce" von "Saturday Night Live" an, wie es treffender und lustiger nicht hätte parodiert werden können.
Ein weiteres TV-Format, welches wöchentlich für Schlagzeilen sorgen möchte, ist Simon Cowells "The X Factor". Am vergangenen Freitag musste die PR-Abteilung von FOX allerdings mit einem nicht geplanten PR-Thema umgehen: In der Entscheidungsshow am Donnerstag verpasste einer der Kandidaten bei der Gruppenperformance seinen Playback-Einsatz, wodurch es zu einer großen Mediendiskussion kam, ob und wann bei "The X Factor" live gesungen wird. Was in Deutschland bei "DSDS" Gang und Gäbe ist, stieß in den USA auf ein unfassbares Unverständnis und ein dementsprechendes Medienecho. FOX musste notgedrungen auf den Playback-Skandal schnell reagieren und gab in einem Statement zu, dass bei den Gruppenperformances auf Playback zurückgegriffen werde, wie es auch bei anderen ähnlichen Castingshows zu sehen sei: "... aber alle Solo-Auftritte werden live mit Backgroundmusik performt." Als Begründung hierfür brachte FOX das Argument an, dass sich die Kandidaten auf Grund der arbeitsintensiven Vorbereitung auf ihre Einzelperformances vorwiegend auf jene konzentrieren sollen. Die Medien in den USA waren aber alles andere als gut auf "The X Factor" zu sprechen und die Erklärung von FOX wurde von vielen Zeitungen, TV-Magazinen und Online-Portalen als fadenscheinig dargestellt, da die Einzelperformances ja mittwochs stattfinden und die Gruppenperformance in der Entscheidungsshow einen Tag später folgt. Die Produzenten erklärten außerdem, dass die Fernsehzuschauer mit dieser Methode eine perfekte Inszenierung erleben dürfen, da die Kandidaten bspw. mehr Tanz und Choreographie einbringen können. Interessanterweise meldete sich ein Produktionsverantwortlicher von "American Idol" auf das FOX-Statement hin, da in diesem unmissverständlich unterstellt wurde, dass auch "American Idol" diese Methode anwende: "Bei allen Performances von "American Idol" wird live gesungen. Lediglich bei Gruppenperformances gibt es ein Backgroundtrack, welcher aber nur den Refrain-Part unterstützt." Da scheint es wohl erste Anfeindungen zwischen den FOX-Shows "The X Factor" und "American Idol" zu geben. Was halten Sie von dem Playback-Skandal? Sollten die Kandidaten nicht auch in der Lage sein, wie in der deutschen "X Factor"-Version während der Gruppenperformance live zu singen?
In der letzten Woche standen noch zwei Neustarts an, die in New York seit einigen Wochen flächendeckend beworben werden. Kochshows sind in den USA immer noch sehr beliebt und Bravos Vorzeigequotenhit "Top Chef" kehrte in der mittlerweile neunten Staffel mit einem ganz besonderen Konzept zurück. Wie bereits berichtet, liegt Dallas als TV-Stadt momentan voll im Trend, weshalb die "Top Chef"-Produzenten in diesem Jahr entschieden haben, die komplette Staffel unter dem Motto Texas laufen zu lassen. In New York war kaum ein Vorbeikommen an der Billboardkampagne, die an New Yorker Bussen und Bahnhöfen vorzufinden war und neben dem Texas Ranger-Motiv mit dem Slogan "The Good, The Bad, And The Hungry" die New Yorker aufmerksam machen sollte. All diejenigen Zuschauer, die dachten, dass nur Kandidaten aus Texas teilnehmen würden, wurden bei der Premierenfolge am Mittwoch (2. November) eines Besseren belehrt, da das Konzept von "Top Chef" beibehalten wurde - lediglich die Challenges wurden auf texanisches Essen ausgerichtet. Eine ähnliche Werbekampagne war ebenfalls in den letzten Wochen vom Cable Network AMC im Big Apple zu finden. Für AMC läuft es momentan hervorragend, da der Serienhit "The Walking Dead" in der momentan laufenden Staffel auf hohem Quotenniveau läuft. Die neue Western-Serie "Hell on Wheels" sollte dieses Line-Up am Sonntagabend vervollständigen und wurde mit einer großen Plakatkampagne in New York vorbereitet. Die Serie, die in den 1860er Jahren nach dem amerikanischen Bürgerkrieg spielt und den Bau der transkontinentalen Eisenbahn erzählt, konnte nach einer neuen Folge von "The Walking Dead" um 22:00 Uhr ein mehr als ansehnliches Zielgruppenrating von 3,1% holen, was doch erstaunlich war, da die Serie von vielen Kritikern im Vorfeld verrissen wurde. Schauen Sie sich hier die Kampagnen zu Bravos "Top Chef Texas" und AMCs "Hell on Wheels" an: