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In der kommenden Woche veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse wieder ihre Reichweiten-Daten für die Radiosender, die - so umstritten ihre Erhebung durch Umfragen auch ist - die Grundlage für die Werbepreise bilden. Am Dienstag ist der "Zeugnistag", erste Ergebnisse zur allgemeinen Radio-Nutzung gab's wie immer bereits im Vorfeld. Und die zeigen wie eh und je eine stabile Radio-Nutzung. 78,3 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung schaltet demnach an einem durchschnittlichen Werktag das Radio ein und lässt dieses dann im Schnitt 245 Minuten laufen. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist die Radio-Nutzung geringer, mit 68,1 Prozent Tagesreichweite aber trotzdem enorm. Bei den Jüngeren läuft das Radio auch kürzer, wenn sie es mal angemacht haben: Die Verweildauer liegt hier bei 195 Minunten. Sonntags ist die Radio-Nutzung übrigens deutlich geringer als unter der Woche, wo das Radio häufig parallel zur Arbeit oder auf dem Weg dahin läuft. Hier liegt die Tagesreichweite nur bei 67,5 Prozent, die Verweildauer bei 207 Minuten.

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Bei der Radio-MA gibt es eine Änderung: Hatte man zuletzt die Hörer ab 10 Jahren berücksichtigt, lässt man die 10- bis 13-Jährigen nun wieder außen vor und konzentriert sich auf die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren. Dies geschehe in Abstimmung mit den in der agma vertretenen Werbungtreibenden und Agenturen. Die Zahlen werden damit logischerweise wieder etwas niedriger ausfallen als bei der letzten Ausweisung. Und noch eine Änderung steht an: Die Radio-MA bildet bekanntlich nur die UKW-Nutzung ab, nicht aber Hörer, die beispielsweise via Inernetstream oder DAB+ zuhören. Dafür gibt es die Audio-MA, die ab 2018 nicht mehr einmal pro Jahr, sondern wie die Radio-MA zwei Mal jährlich veröffentlicht werden wird. Wenn Ende September das Update der Radio-MA vorgestellt wird, wird gleichzeitig auch die MA 2017 Audio für die Öffentlichkeit freigegeben.

Für Bayerische Sender gab's schon in dieser Woche mit der Funkanalyse Bayern neue Zahlen. Meistgehörter Sender in Bayern bleibt demnach Antenne Bayern - allerdings mit sinkender Tendenz. Die Tagesreichweite lag 2017 bei 30,0 Prozent, vor drei Jahren waren es noch 35 Prozent. Besonders in der Altersgruppe der 30 bis 49-Jährigen ging's über die letzten Jahre gesehen bergab. Platz 2 belegt Bayern 1 mit 29,1 Prozent - hier ging es in den letzten Jahren eher bergauf. Bayern 3 lag mit 21,7 Prozent deutlich dahinter. Massiv zugelegt hat der Antenne-Bayern-Ableger Rock Antenne. Vor vier Jahren lag die Tagesreichweite noch bei 1,3 Prozent, inzwischen sind es 3,4 Prozent. In München liegt Radio Arabella (14,4 Prozent) vor Radio Gong (13,7 Prozent), in Nürnberg sind Radio F/Radio Franken und Radio Gong mit einer Tagesreichweite von jeweils 9,9 Prozent gleichauf auf den Spitzenplätzen, in Würzburg heißt der Marktführer Radio Gong. Bei den Lokalradios an Einfrequenzstandorten ist Hitradio RT1 Nordschwaben mit einer Tagesreichweite von 20,2 Prozent am erfolgreichsten. Alle Ergebnisse im Überblick.

Schlagerparadies© Schlagerparadies
Bei Radio Schlagerparadies gab's zum 1. Juli einige Neuerungen. Zwischen 14 und 17 Uhr ist nun das "Musikcafé" zu hören, das unter anderem von Peter Kuttler präsentiert wird, den man aus dem Programm von WDR 4 kennt. Das passt, denn WDR 4 ist vom Schlager ein ganzes Stück abgerückt, das "Schlagerparadies" will die heimatlos gewordenen Hörer also für sich gewinnen. Der "Feierabend" wird auf 17 Uhr vorgezogen, beginnt also eine Stunde früher als bislang. Bislang war der Sender zwischen 14 und 18 Uhr unmoderiert. Auch der Sonntagabend wird neugestaltet. Im „QuizDuell“ treten ab dem 2. Juli Hörerinnen und Hörer um 20 Uhr im spielerischen Wettstreit gegeneinander an. Das Sounddesign wurde verjüngt. "Unsere Entscheidung kann man nicht gerade konventionell nennen denn natürlich war damit ein Wagnis verbunden. Wir sind sicher, dass der frische akustische Wind bei unseren Hörern gut ankommt", sagt Programmleiter Frank Brach. Stationvoice bleibt aber weiterhin Bodo Venten.

Deezer-Kampagne© Deezer
Der Streamingdienst Deezer ist global tätig, setzt in Sachen Werbung mit der Kampagne "Love is in the Ear" nun erstmals auf regionale Werbung. In einem ersten Flight hat man dafür drei Städte ausgewählt: Berlin, Köln und Bielefeld. So will man Vergleiche zwischen unterschiedlich großen Standorten ziehen können. Mit Slogans wie „Köllefornia Love“, „Berlin bleibt heart“ oder „Ostwestfallin' in Love“ werden in den Städten vor allem im Umfeld von Clubs im Juli städtespezifischen Liebesbotschaften plakatiert, dazu kommen Edgar-Carts, Online- und Radiospots sowie Guerilla-Aktionen. Nora Bax, Head of Marketing DACH bei Deezer, erklärt: „Mit der ‘Love Is In The Ear’-Kampagne setzen wir das erste Mal auf städteorientiertes Marketing, um so individueller und persönlicher auf unsere Zielgruppe einzugehen. Ziel ist es, die Bewohner der einzelnen Städte in ihrem Alltag zu erreichen und sie genauso persönlich anzusprechen wie der Deezer Flow." Der so getaufte Algorithmus soll mit personalisierten Musikempfehlungen überzeugen. Weitere Botschaften: "Hab dich ganz doll Lied“, „Achtung: Liebens-Gefahr“ oder „Liebe geht durch die Ohren“. Auch auf Alltagssituationen geht der Streaminganbieter ein: „Dein Konto zeigt dir keine Liebe?“ oder „Der Türsteher zeigt dir keine Liebe?“ – „Dann verlieb dich neu".

Spotify-Kampagne© Spotify
Auch Spotify rührt kräftig die Werbetrommel und hat eine bundesweite Kampagne gestartet, in deren Mittelpunkt die Playlists von Spotify und ihre häufig ungewöhnlichen Namen stehen - etwa "Servus. Tomatensaft. Schnarch. Whoop Whoop" oder "Wer das liest, ist doof." Plakatiert wird in neun deutschen Städten. Der Musik Streaming Service will damit die Vielfalt der über zwei Milliarden Playlists und die Kreativität seiner über 140 Millionen Nutzer betonen. Motto: Für jeden Moment und jeden Ort gibt es bei Sootify die passende Playlist. Zu Plakaten kommen auch Videos, die auf Festivals, bei Youtube, Snapchat und Facebook gezeigt werden.

Radioeins© RBB
Der RBB-Sender Radioeins hat nun eine "Dachlounge", die für die Allgemeinheit geöffnet ist. Robert Skuppin, Programmchef Radioeins: "Wir freuen uns unglaublich, gemeinsam mit unseren Hörern dort Sendungen zu produzieren, Konzerte und Lesungen zu veranstalten und natürlich auch zu trinken und zu essen. Von dort oben hat man einen sensationellen Blick auf ganz Berlin." Bis Ende des Jahres ist die Bar täglich zwischen 12 und 24 Uhr geöffnet, zwischen 19 und 21 Uhr geht Radioeins wochentags immer live aus der Dachlounge auf Sendung. Der Eintritt ist frei, solange Plätze verfügbar sind. Dazu gibt's Sonderevents - zur Eröffnung spielte letztes Wochenende schon Element of Crime. Für diese Sonderevents benötigt man Karten, die man im Programm von Radioeins gewinnen kann. Verfügbar ist auch ein kulinarisches Angebot. Plätze für das Restaurant können online reserviert werden, an diesem Abend erhalten die Gäste auch automatisch Zugang zur Dachlounge - egal ob Normalbetrieb oder Sonderveranstaltung. Mehr Infos unter radioeins.de/dach.