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Für die Mitarbeiter bei vielen privaten Hörfunksendern gibt's mehr Geld: Die Gewerkschaften ver.di und DJV haben sich mit der Tarifgemeinschaft Privater Rundfunk auf einen neuen Tarifvertrag für die etwa 600 Beschäftigten der angeschlossenen Privatradios geeinigt. An der Einigung orientieren sich in der Regel zudem zahlreiche weitere Privatsender. Rückwirkend zum 1. Juli werden die Gehälter um 100 Euro, mindestens jedoch 2,5 Prozent erhöht. Am 1. juli 2019 erfolgt eine weitere Anhebung um 2,3 Prozent. Beim DJV bezeichnet man die Einigung als "zufriedenstellend", weil es eine Steigerung der Realeinkommen gebe. Matthias von Fintel von ver.di sagte: "Im Vergleich zu Tarifergebnissen in Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen setzt dieser Abschluss noch ordentlich was drauf. Besonders Berufseinsteiger in den technischen und redaktionellen Berufen profitieren von diesem Tariferfolg und alle Tarifbeschäftigten von echten Reallohnsteigerungen. Wichtig war uns außerdem auch kein süßes Gift in Form von Einmal-Zahlungen, sondern dauerhaft wirksame und starke Tariferhöhungen zu erreichen."

ma Audio© agma
In der kommenden Woche steht die Veröffentlichung der neuen Audio-MA an, die als Konvergenzwährung für Radio- und Online-Audioangebote inzwischen die Radio-MA abgelöst hat. Wie üblich wurden im Vorfeld nun schon die Eckdaten zur Radionutzung veröffentlicht. Nennenswerte Änderungen gibt es im Vergleich zur letzten Ausweisung nicht. Den Daten zufolge hören 77,6 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 14 Jahren an einem durchschnittlichen Werktag Radio. Auch wenn man nur die 14- bis 29-Jährigen betrachtet, dann kommt das klassische Radio noch auf eine Tagesreichweite von 66,7 Prozent, bei den 30- bis 59-Jährigen sind es über 80 Prozent. Wer das Radio eingeschaltet hat, bleibt zudem lange dran: Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 247 Minuten, also über vier Stunden. 93,8 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung gibt an, in einem 4-Wochen-Zeitraum einen Radio-Sender genutzt zu haben, nimmt man auch noch die Online-Audio-Angebote dazu, dann steigt dieser Wert auf 95,2 Prozent. Inklusive Online gibt es dann auch kaum noch Unterschiede hinsichtlich der Altersgruppen.

Bayern 1© BR
Schon vor der Audio-MA für Gesamtdeutschland wurden in dieser Woche die Ergebnisse der Funkanalyse Bayern vorgelegt. Demnach gibt es gemessen an der Tagesreichweite einen neuen Marktführer in Bayern. Bayern 1 konnte in den letzten Jahren seine Tagesreichweite sukzessive steigern und erreicht wochentags nun 29,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Antenne Bayern setzte hingegen seinen Abwärtstrend weiter fort und liegt nun bei nur noch 28,4 Prozent. Vor vier Jahren lag dieser Wert mit 35,3 Prozent noch signifikant höher. Die Lokalprogramme kommen zusammen auf eine Tagesreichweite von 29,2 Prozent. Bayern 3 liegt bei 22,4 Prozent. Trost für Antenne Bayern: Der Ableger Rock Antenne legt Jahr für Jahr zu, spielt mit nun 3,6 Prozent aber freilich noch eine untergeordnete Rolle. Betrachtet man die Hördauer, dann erzielt Bayern 1 einen Marktanteil von 26,1 Prozent, Antenne Bayern kommt auf 19,6 Prozent, Bayern 3 auf 14,0 Prozent. Die Lokalprogramme erreichten zusammen 20,6 Prozent und damit einen deutlichen Zuwachs um fast zwei Prozentpunkte. Generell ist das Verhältnis zwischen Privaten (45 Prozent) und BR (47 Prozent) was die Hördauer angeht quasi ausgeglichen. Erfolgreichstes Lokalradio an Einfrequenzstandorten war Primation in Schweinfurt, bei Zweifrequenzstandorten war es Radio Gong in Würzburg.

DAB+© MDR
Details gab es auch zum Stand der Digitalisierung des Radios, wo Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ weit ist. Immerhin 26,1 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in Bayern haben inzwischen Zugang zu einem DAB+-Empfangsgerät, die Nutzung hinkt allerdings noch hinterher: Digitalradio über DAB+ hören an einem durchschnittlichen Werktag 15,0 Prozent der Bevölkerung, Radioprogramme über Internet 13,4 Prozent. Die Zahlen steigen zwar - im Vorjahr nutzten erst 11,7 Prozent der Bevölkerung DAB+ - von Regionen, in denen man über eine UKW-Abschaltung nachdenken könnte, ist man aber noch weit entfernt. Die UKW-Nutzung ist aber rückläufig: 75,1 Prozent nutzten an einem durchschnittlichen Werktag in Bayern UKW-Radio, im Vorjahr waren es noch 80 Prozent.

R.SH© R.SH
Einige Neuzugänge gibt's beim schleswig-holsteinischen Marktführer R.SH: Peer Wellendorf fungiert dort nun als Redaktionsleiter. Zu Beginn seiner Karriere war er schonmal als Moderator und Redakteur für den sender tätig. Später war er Programmchef bei Radio NORA und Antenne MV. Programmdirektor Dirk Klee: "Ich freue mich, dass wir mit Peer Wellendorf einen leidenschaftlichen Radio-Profi für R.SH gewinnen konnten, der auch unser Ziel der digitalen Transformation der R.SH-Angebote in den Fokus seiner Arbeit stellen wird." Zudem gehören Martin Putz und Dennis Zolk neu zum Moderatoren-Team des Senders. Putz kommt vom Hamburger Alsterradio, Zolk war zuletzt für Radio Energy in Hamburg und Berlin tätig. Klee: "Martin und Dennis haben das, was tolle Radio-Personalitys ausmacht: Sie sind echt, authentisch und bringen den richtigen Schnack mit."

50fresh© egoFM
egoFM baut sein Angebot an digitalen Streams aus und startet vier neue kuratierte Channel. Unter dem Label "50fresh" konzentriert man sich künftig ausschließlich auf Neuerscheinungen auf dem weltweiten Musikmarkt. "Im Gegensatz zu Algorithmus gesteuerter Musikauswahl, steckt hier noch echte handverlesene Arbeit dahinter. Neue Musik aus Leidenschaft", beschreibt egoFM den Vorteil gegenüber anderen Angeboten. Neben 50fresh mit den 50 wichtigsten Neuerscheinungen aus allen Genres gibt's auch noch die Einzelangebote "50fresh RAP" mit Neuem aus dem Rap- und HipHop-Bereich und "50fresh ELEKTRO" mit Dance und Elektro-Musik. Vierter neuer Stream im Bunde ist "egoFM SEEWALD", der Ableger der Radiosendung mit Jörg Seewald, die dieser mittwochs um 20 Uhr einem bestimmten Thema widmet und seine damit verbundene Musikauswahl vorstellt. Im Stream gibt's die Musik dieser Sendungen nun auch rund um die Uhr.