Megaradio SNA© Megaradio
Der Sender Mega Radio SNA wird ab dem 1. März in Berlin nicht mehr via DAB+ verbreitet. Schon vor über einem Jahr hatte der Medienrat der MABB entschieden, dem Anbieter keine Frequenz mehr zuzuweisen, weil etwa 12 Stunden Programm täglich vom staatlichen russischen Medienunternehmen Rossiya Segodny zugeliefert werden. Der Anbieter habe daher nicht überzeugend darlegen könne, dass das Programm "vollständig unter seiner alleinigen medienrechtlichen Verantwortung" stehe, so die Begründung damals. Staatsrundfunk ist in Deutschland verboten - die Frage, ob Sender, die umfangreiche Programmzulieferungen von staatlichen Unternehmen erhalten, eine Rundfunklizenz erhalten können, ist nun aber noch Gegenstand einer gerichtlichen Klärung vor dem Verwaltungsgericht Kassel, wo Mega Radio Klage eingereicht hat.

Mega Radio wollte durchsetzen, dass der Sender bis zu einer Entscheidung in diesem Verfahren in Berlin weiter auf Sendung bleiben darf. Das Verwaltungsgericht Berlin und das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatten allerdings in mehreren Entscheidungen bestätigt, dass der Sender im Rahmen des Eilrechtsschutzes keinen Anspruch auf Duldung bzw. vorläufige Zulassung für eine DAB+-Verbreitung in Berlin-Brandenburg hat. Auch das Bundesverfassungsgericht hat mehrere dagegen gerichtete Eilanträge zurückgewiesen. Der Veranstalter habe nicht darlegen können, dass er durch die Entscheidung in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht sei. "Das Oberverwaltungsgericht hat zudem nach vorläufiger Einschätzung auch Zweifel an der Veranstaltereigenschaft von Mega Radio geäußert, da der Sender in einem hohem Maße finanziell von dem staatlichen russischen Medienunternehmen Rossiya Segodnya (Russland heute) abhängig sei", so MABB‐Direktorin Anja Zimmer.

Bill Ramsey© SWR/Alexander Kluge
Über drei Jahrzehnte hat Bill Ramsey die "hr2 Swingtime" mit seinem unverwechselbaren amerikanischen Akzent moderiert, kurz vor seinem 88. Geburtstag hört der Jazz-Sänger nun auf. Die letzte Ausgabe läuft am morgigen Freitag, 1. März um 22:30 Uhr. "Es gibt nichts Schöneres, als einen Macher zu erleben, der Sendung für Sendung authentisch begeistert und überzeugt", würdigt hr2-Programmchefin Angelika Bierbaum Bill Ramsey. Mit Bill Ramsey verschwindet auch die "Swingtime", die sogar schon sechs Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Als Ersatz präsentiert künftig die neue Sendung "hr2-Jazz Classics" freitags um 22.30 Uhr historische Aufnahmen, die die Jazz-Welt bewegt haben.

rbb 88.8© rbb
rbb 88.8 - so der neue Name von RadioBerlin 88,8 - startet Anfang März samstags zwischen 17 und 19 Uhr "It's my life - Die 90er Show". Wechselnde Moderatoren präsentieren dort ihre liebsten Songs aus ebenjenem Jahrzehnt und plaudern über diese Zeit. Zudem können Musikwünsche eingereicht werden. Den Anfang macht im März Dörti Dani, angekündigt als "Berlins frechste, lauteste und schmutzigste Radio-Stimme". Sie moderierte unter anderem zwischen 1996 und 2003 in Berlin bei Kiss FM die Morgenshow, derzeit ist sie bei planet radio in Hessen zu hören. Als weitere Moderatoren zu einem späteren Zeitpunkt stellt der RBB bereits Jasmin "Blümchen" Wagner und Mousse T. in Aussicht.

ag.ma© ag.ma
Wenn die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse am 10. Juli die nächste Audio-MA vorlegt, dann werden erstmals die DAB+-Reichweiten vollständig integriert sein. Die bis dato separat von der agma-Tochter MMC erhobene DAB+ Reichweitenstudie, die nun in die ma Audio fusioniert wird, ermöglicht den Empfangsweg DAB+ differenziert abzubilden. Damit zünde man "die nächste Stufe zur Gesamtabdeckung des Marktes", so Jan Isenbart, Vorstand Radio/Audio der agma. "Mit der ma 2019 Audio II unterliegen die DAB+ Reichweiten den offiziellen ma-Kriterien und werden neben klassischem Radio und Online-Audio neuer und gleichberechtigter Bestandteil der Radio/Audio-Währung."

DAB+© MDR
Langsam aber sicher zieht der Verkauf von DAB+-Empfangsgeräten an. Dem Home Electronics Market Index zufolge wurden im Jahr 2018 etwas mehr als 1,4 Millionen DAB+-Radios in Deutschland verkauft, das war ein Anstieg um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz stieg in diesem Segment entsprechend ähnlich stark auf 218 Millionen Euro an. Im Gegenzug sinkt der Absatz von UKW-Radios seit Jahren, zuletzt um bis zu 14 Prozent. Das Digitalradio Büro Deutschland weist darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der verkauften DAB+-Radios höher sei, da der HEMIX nur den deutschen Endverbrauchermarkt abbilde, aber beispielsweise Autoradios ab Werk oder Käufe aus dem Ausland nicht in die Statistik einfließen.