Funkanalyse BayernIm Vorfeld der neuen Audio-MA veröffentlichte die BLM in dieser Woche bereits die Funkanalyse Bayern mit Reichweitendaten für die bayerischen Sender. Hier fallen zwei Entwicklungen auf: Zum Einen gerieten die bayerischen Lokalsender unter Druck. Zwar erreichten die Lokalsender zusammen an einem durchschnittlichen Werktag immer noch gut ein Viertel der Bayerischen Bevölkerung, allerdings ging die Tagesreichweite doch erheblich von 29,2 auf 25,8 Prozent zurück. Der bisherige Primus Bayern 1 verlor ebenfalls an Reichweite, aber nicht ganz so stark. Mit einer Tagesreichweite von 28,1 Prozent (-1,4 Prozentpunkte) muss man sich den Platz an der Spitze nun jedenfalls mit Antenne Bayern teilen (ebenfalls 28,1 Prozent, -0,3 Prozentpunkte). Bayern 3 erzielte eine Tagesreichweite von 21,1 Prozent. Allgemein erreichen alle Radiosender zusammen an einem durchschnittlichen Werktag 84,2 Prozent der Bayern (-2,1 Prozentpunkte). Gegen den Trend leicht gewachsen sind demnach bei den landesweiten Angeboten B5 aktuell, die Rock-Antenne und egoFM.

Foto: photocase.comWas der gesamten Branche zu denken geben sollte, ist allerdings der Blick auf die Entwicklung der Hördauer in der jüngeren Altersgruppe. Allgemein ging die Hördauer für Radio in der Gesamtbevölkerung (ab 14 Jahren) von 233 auf 223 Minuten moderat zurück, blickt man nur auf die 14- bis 29-Jährigen, wurde aber im Schnitt über eine halbe Stunde weniger Radio gehört als noch im Vorjahr, so zumindest das Ergebnis der FAB. Die Hördauer sank von 173 auf 141 Minuten. Nur weil die über 30-Jährigen im Schnitt noch immer um die vier Stunden täglich das Radio laufen lassen, steht das Medium allgemein recht stabil da. Deutlich rückläufig war bei den 14- bis 29-Jährigen demnach auch die Nutzung von MP3, CDs, Musik-Downloads und (des eigentlich doch boomenden Genres) Podcast, die in der FAB zusammengenommen werden. Hier sank die Hördauer von 41 auf 22 Minuten. Dafür stieg die Nutzung der Musik-Streamingdienste an - allerdings bei Weitem nicht so stark, dass der Rückgang beim Radio aufgefangen werden könnte. Hier kommt man bei den 14- bis 29-Jährigen auf eine durchschnittliche Hördauer von 61 Minuten nach 52 Minuten im Vorjahr.

DAB+© MDR
Weitere Ergebnisse der Funkanalyse Bayern, die auf der Befragung von 24.000 Personen beruht: 31,1 Prozent der Bayern haben Zugang zu einem DAB+-Empfangsgerät, 18,4 Prozent nutzen es an einem durchschnittlichen Werktag. Damit ist Bayern hier im Vergleich zu anderen Bundesländern recht weit, aber von einem Durchbruch noch immer meilenweit entfernt. Die erfolgreichsten Lokalprogramme heißen bei Einzelfrequenzstandorten Radio Oberland (20,5 Prozent Tagesreichweite) vor Hitradio RT1 Nordschwaben, bei den Zweifrequenz-Standorten liegt Radio Gong in Würzburg (22,2 Prozent) vor Hitradio RT1 in Augsburg. Noch ein Blick auf die Sender, die nicht via UKW verbreitet werden: BR Heimat ist hier am erfolgreichsten mit 159.000 Hörern an einem durchschnittlichen Werktag, Schlagerparadies kommt mit 125.000 Hörern dahinter. Der BR-Jugendsender Puls verzeichnet gerade mal eine Tagesreichweite von 33.000 Hörern.

Deutschlandfunk KulturDeutschlandfunk Kultur hat zum 1. Juli seine Programmreform umgesetzt. Sonntags bis donnerstags ist zwischen 22 und 23 Uhr nun immer Zeit für Hörspiele und Features. Sonntags gibt's Literatur, montags Kriminalhörspiel, dienstags Features, mittwochs Hörspiele und donnerstags das Freispiel für ein jüngeres Publikum. Die werktägliche Sendung "Studio 9 kompakt" entfällt, auch das Kinderformat Kakadu ist werktags nicht mehr im Programm. Dafür wird die Sendung sonntags auf 2 Stunden verlängert (7:30 Uhr bis 9:30 Uhr), zudem erscheinen drei Mal in der Woche 20-minütige Podcast-Folgen. Den Werktags-Sendeplatz übernimmt die Musiksendung "Tonart". Der Kulturpodcast "Lakonisch Elegant" kommt montags um 0:05 Uhr ins Radioprogramm, im Oktober wird der Sendeplatz vom neuen Podcast-Magazin "Über Podcast" übernommen. Neu im Programm sind in der Sonntagnacht ab 0:05 Uhr "Stunde 1 Labor" und eine Stunde später "Diskurs". Stunde 1 Labor beschreibt der Sender als "Raum für Experiment" und soll Neues und Innovatives aus dem Kulturleben vorstellen. "Diskurs" zeigt, was aktuell diskutiert wird.

Alle Wege führen nach RuhmIn Sachen Fernsehen ist Joko Winterscheidt schon lange bei ProSiebenSat.1 zu Hause, nun auch mit seinem Podcast "Alle Wege führen nach Ruhm". Mit Beginn der vierten Staffel, die im August startet und 20 neue Folgen umfassen wird, wird der Podcast nun von der SevenOne AdFactory vermarktet. Die beiden Hosts Joko Winterscheidt und Paul Ripke sprechen die Spots bei einer entsprechenden Buchung selbst. Die Zusammenarbeit geht aber noch weiter: Unter dem Namen "AWFNR" soll auch ein gemeinsames Podcast-Label gestartet werden, um etablierte Stars in die Podcast-Welt zu bringen und auch neuen Podcast-Talenten eine Plattform zu bieten. Das Konzept von "Alle Wege führen Nach Ruhm": Joko ruft seinen Kumpel Paul an und die beiden quatschen über alles, was sie gerade erleben oder beschäftigt. Joko Winterscheidt: "Wären wir mit unserem Podcast schon früher zu ProSieben gewechselt, Berlusconi hätte wohl Abstand genommen von seiner Beteiligung." Paul Ripke: "Ehrlich gesagt bin ich sehr froh, mit Joko befreundet zu sein. Ohne ihn wäre ich nie bei ProSieben gelandet und zum Glück ist unser Bromance-Podcast nicht alleine machbar."

BB RadioImmer sonntags ab 22 Uhr ist bei BB Radio künftig für vier Stunden die "BB Radio Podcast-Nacht" zu hören. Dafür kooperiert mit Audio Now, der von der Mediengruppe RTL betriebenen Audio-Plattform und spielt jede Woche eine Auswahl  an Podcast-Produktionen aus den Bereichen True Crime, Beziehung, Familie, Job und Wissen. Bei der ersten Folge sind unter anderem der "Stern"-Podcast "Spurensuche" dabei, "Fitness mit M.A.R.K.", "Business Punk: How to Hack" oder "Wird das was?" von "Zeit Online". BB Radio-Programmdirektor Tim Torno: "BB Radio setzt erneut ein deutliches Zeichen im digitalen Wandel. Mit diesem Service bieten wir als erster großer Radiosender Deutschlands unseren Hörern eine wöchentliche Show, die aus den erfolgreichsten Podcasts besteht - und das jedes Mal neu! So werden die Hörer auch bei diesem Thema von ihrem Lieblingssender nicht enttäuscht. Sie wissen, dass BB Radio für sie immer 'die Heimat ist', wenn es ums Hören geht - egal ob im linearen Programm, bei mehr als 25 Webstreams, weiteren Audio-on-Demand-Angeboten, Alexa-Skills oder jetzt auch bei den Podcasts."

QuantyooDie privaten Radiosender gründen gemeinsam Quantyoo als gemeinsamen Dienstleister zur datenschutzkonformen Nutzerdatenerhebung. Ziel ist es, für alle Partner eine zukunftsfähige und rechtssichere Datenqualität sicherzustellen. Das Leistungsspektrum reicht von der Erhebung der Nutzerdaten über die Visualisierung der Echtzeitdaten bis hin zu beratenden Dienstleistungen, um die Partner bei der individuellen Datenanalyse und datenbasierten Planung zu unterstützen. Drei Jahre lang wurde bei Antenne Bayern entwickelt, seit Ende 2017 ist die Technologie dort auch schon im Einsatz. Bei Quantyoo sind daneben nun auch Antenne Niedersachsen, BB Radio, BCS Broadcast Sachsen, BLW Bayerische Lokalradio-Werbung, Funkhaus Halle, Privatradio Landeswelle Mecklenburg-Vorpommern, Radio/Tele FFH, Radio Hamburg, RTL Radio Center Berlin und die Radio-NRW-Tochter Transistor GmbH als Gründungsgesellschafter mit an Bord. "Die Bündelung führender regionaler Radio- und Audioanbieter in Deutschland verschafft uns Relevanz im Werbemarkt und die nötigen Ressourcen zur Entwicklung höchster Qualitätsstandards. Dadurch bietet sie dem reichweitenstarken und hochaktivierenden Medium Audio große Chancen sowohl bei den Nutzern unserer Produkte, die künftig noch besser auf sie zugeschnittene Angebote erwarten dürfen, als auch in der datengetriebenen Vermarktung", so Jan Trenn, frisch gewählter Beiratsvorsitzender bei Quantyoo und CFO von RTL Radio Deutschland.

RadiozentraleDie Radiozentrale, die Gattungs-Inititative öffentlich-rechtlicher und privater Radiosender, hat nun einen eigenen Podcast. In "Antimonoton" will man über neue technische Entwicklungen, Tools und Formate informieren. Konkrete Fragestellungen der vorerst geplanten acht Folgen der Podcastreihe sind: Wie kann ich Audio für mein Marketing nutzen und wie hört sich Kreativität eigentlich an? Warum braucht meine Marke eine Audio-Identity und wie wichtig ist Sound Branding heute? Welche technologischen Entwicklungen sind nur vorübergehende Trends und welche geben zukünftig den Ton an? Was ist im Voice- und Audio-Boom aus Vermarktungssicht möglich? Dazu lädt Kevin Scheuren als Host Experten aus der Audio- und Radioindustrie ein. Alle drei Wochen erscheint eine neue Folge, die ersten drei sind schon jetzt online bei radiozentrale.de und den gängigen Podcastanbietern abrufbar.