Guido Maria Kretschmer© GABO
Neben einer TV-Show und der eigenen Printzeitschrift könnte es den Modedesigner Guido Maria Kretschmer bald auch auf die Ohren geben. Einem "Meedia"-Bericht zufolge entwickelt RTL Radio derzeit im Rahmen der sogenannten "Content Alliance" verschiedene Audioformate mit dem "Shopping Queen"-Star. Denkbar sind demnach Podcasts und ähnlich gelagerte Radioformate wie das vom Konkurrenten Regiocast produzierte barbaradio mit Barbara Schöneberger. "Wir sprechen innerhalb der Mediengruppe RTL über diverse Audio-Formate mit Guido Maria Kretscher", lässt das Unternehmen vielsagend ausrichten. 

Vor der Mio© Spotify
Spotify hat einen weiteren Podcast gestartet. Er hört auf den Namen "Vor der Mio" und wird von Salwa Houmsi präsentiert. Ab sofort wird sie alle zwei Wochen bekannte Künstlerinnen und Künstler der Deutschrap-Playlist "Modus Mio" zum persönlichen Gespräch einladen. Zusammen reisen sie an Orte, die sie besonders geprägt haben. In der ersten Folge, die am Dienstag erschienen ist, begrüßt Houmsi den Deutschrapper Luciano, der sein erstes Interview gibt. "Für mich ist 'Vor der Mio' ein ganz neuer Weg, um KünstlerInnen, abseits des Hypes auf einer sehr persönlichen und ungeschminkten Ebene zu begegnen", so die Moderatorin. "Dabei bin ich nicht nur diejenige, die die Fragen stellt, sondern auch mit Leidenschaft Teil der Kultur ist." Bei dem Podcast handelt es sich um eine Produktion von Spotify Studios in Zusammenarbeit mit A Color Bright und detektor.fm.

Spotify© Spotify
Wirtschaftlich läuft es für Spotify indes nicht ganz rund: Das Unternehmen hat im vergangenen Quartal die eigenen Ziele verfehlt. Zwar stieg die Zahl der Abonnenten von 100 auf 108 Millionen, doch der Musikstreamingdienst hatte etwa eine Million mehr angepeilt. Der Gesamtumsatz lag bei 1,67 Milliarden Euro, die Erlöse stiegen um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Und doch schrieb Spotify erneut rote Zahlen: Der Verlust verringerte sich allerdings auf 76 Millionen Euro nach 142 Millionen im Jahr zuvor. Insgesamt zählte der Dienst eigenen Angaben zufolge 232 Millionen Nutzer - die meisten nutzen also die Gratis-Version mit Werbung. Für das vierte Quartal erwartet Spotify bis zu 125 Millionen zahlende Kunden.  

Martin Bernhofer© ORF
Blick nach Österreich: Nachdem Ö1-Chef Peter Klein zum 1. August in den Ruhestand gegangen ist, wird vorerst Martin Bernhofer den Radiosender leiten. Einen entsprechenden "Standard"-Bericht hat eine Ö1-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur APA bestätigt. Der Chef der Wissenschaftsabteilung soll Ö1 interimistisch bis zum Ende des Monats übernehmen - bis dahin will man wohl die Nachfolge klären. "Interimistische Bestellungen sind im ORF häufig ein Signal auch für die definitive Besetzung", berichtet der "Standard" weiter. Demnach hat es insgesamt 13 Bewerbungen um den Posten gegeben.

Podcast der Woche: "ZEIT Verbrechen"

ZEIT Verbrechen

"Am meisten sollten Sie vor ihrer Frau Angst haben", spricht Sabine Rückert ganz ruhig aus, ehe sie erläutert, dass die schrecklichsten Dinge im Leben dort geschehen, wo sich Menschen ganz nahe sind. Zuhause sollte sich niemand sicher fühlen, das sei der gefährlichste Ort der Welt. Sie muss es wissen, schließlich ist die "Zeit"-Redakteurin Expertin für Verbrechen und deren Bekämpfung. In ihrer Karriere saß sie in großen Strafprozessen, schrieb preisgekrönte Gerichtsreportagen darüber und hatte mit Kriminalfällen zu tun, die teilweise unglaublich daherkommen. Wie schön also, dass sie genau davon im "ZEIT Verbrechen"-Podcast erzählt und mit Andreas Sentker einen Spielpartner gefunden hat, der nach ihren Geschichten nicht nur mit dem offenen Mund vor dem Mikro sitzt, sondern stets eine gewiefte Antwort parat hat. Das ist keineswegs selbstverständlich, wenn es etwa um die Leiche einer Siebenjährigen geht, die in einem abgedunkeltem Zimmer verhungerte, während die Eltern nebenan ihr normales Leben fortführten. Sentker kommentiert nicht mit "Oh mein Gott" oder "Das gibt es doch gar nicht", sondern wohlüberlegt und mit einer stoischen Ruhe, die auch Rückert permanent ausstrahlt. Nein, der "ZEIT Verbrechen"-Podcast ist damit gewiss nicht emotionslos, sondern stets darum bemüht, sachlich und respektvoll Ereignisse wiederzugeben, die die Leben von Menschen von Grund auf verändert und erschüttert haben. Der wohl wichtigste Grund, unbedingt reinzuhören: Rückert und Sentker brechen fortlaufend mit dem Schwarz-Weiß-Blick, den wir im Alltag gerne nutzen, um Situationen einzuschätzen. Das Duo schult den Zuhörer darin, sein Schubladendenken abzulegen, da das Leben, ähnlich wie eine gute Serie, immer wieder mit Twists aufwartet und Menschen keineswegs immer das verkörpern, was sie mit ihrem ersten Eindruck vermitteln. "ZEIT Verbrechen" ist dementsprechend Lehrstück auf der einen Seite und großartig aufbereitete Unterhaltung auf der anderen. Und manchmal gerät man dabei ins Grübeln, viele Unfälle im eigenen Bekanntenkreis tatsächlich Unfälle waren.

"ZEIT Verbrechen" finden Sie unter anderem bei iTunesSpotify und auf Zeit.de