Fritz-Logo© RBB
Anfang 2019 rief der RBB den Umbau seines jungen Radiosenders Fritz zur Digitalmarke aus, seither wurde das Radioprogramm verändert, zunehmend Pocast- und Youtube-Formate gestartet und auch organisatorisch neu aufgestellt. Nun hat Fritz auch ein neues Erscheinungsbild. Das umgedrehte F ist geschichte, künftig kommt das Logo weniger verspielt daher. "Straighter, zeitgemäßer, cooler", fasst es Fritz-Chefin Karen Schmied zusammen. Damit soll das Logo auch in digitalen Anwendungen besser funktionieren. Unverändert bleiben die Fritz-Farben. Seit gestern steht auch die neue Fritz-App bereit, die nicht nur alle Audio-Angebote bündelt, sondern auch eine Offline-Funktion anbietet - angesichts des vor allem in der jüngeren Zielgruppe häufig begrenzten Datenvolumens und den in Brandenburg nicht ganz seltenen Funklöchern nicht die sinnloseste Erweiterung. RBB-Programmdirektor Schulte-Kellinghaus bezeichnete die Veränderungen bei Fritz als "Role-Model für den ganzen RBB". Es sei "ein Brennglas für das, was wir in den nächsten Jahren auch sonst im RBB machen müssen".

NDR in Hamburg© NDR/Gita Mundry
Der NDR wird sein Angebot für Kinder im klassischen Radio zurückfahren - das bestätigte Hörfunk-Chefredakteur Adrian Feuerbacher nun im Nachgang mehrerer Medienberichte. Er trat aber zugleich dem Eindruck entgegen, sämtliche Kindersendungen würden gestrichen oder ersatzlos wegfallen. Feuerbacher: "Gute Kinderangebote sind uns wichtig und werden es bleiben - auch im Radio. So wird es die Kindersendung 'Mikado' auch weiterhin im linearen Radioprogramm geben. Die Kinderredaktion bleibt bestehen. Zugleich - nicht stattdessen - wollen und müssen wir mit unseren Online- und Podcastangeboten noch stärker werden. Das Ziel ist, nicht weniger, sondern mehr Kinder zu erreichen. Deshalb müssen wir überall dort sein, wo Eltern und Kinder aktiv nach diesen Inhalten suchen und sie gezielt nutzen. Dafür können wir in finanziell schwierigen Zeiten im linearen Radio nicht jeden Sendeplatz im heutigen Umfang erhalten."

Amazon Echo Auto© Amazon
Smart Speaker machen dem Radio jetzt auch noch in einer seiner großen Bastionen - dem Auto - Konkurrenz. Denn Amazon bringt nun auch "Echo Auto" nach Deutschland. Acht Mikrofone sollen dafür sorgen, dass Alexa die Befehle trotz laufender Musik, Klimaanlage und Umgebungsgeräuschen von der Straße zu hören. Es kann einfach über einen 12-V-Steckdose oder USB-Anschluss mit Strom versorgt und per Bluetootz oder eine 3,5-mm-Audiobuchse mit der Stereoanlage verbunden werden und verbindet sich mit dem Smartphone, über das auch die Internetverbindung hergestellt wird - ist also leicht nachrüstbar. Eric Saarnio, Vizepräsident von Amazon Devices EU. "Mit Echo Auto genießen Kunden den Komfort von Alexa auch unterwegs: Sie können Musik abspielen, Anrufe tätigen, ihr Hörbuch fortsetzen, Spiele spielen, ihre To-do-Liste verwalten und vieles mehr – alles nur mit ihrer Stimme."

Radiozentrale© Radiozentrale
Die Radio-Branche war mit am stärksten vom Einbruch des Werbemarktes im Zuge der Corona-Krise betroffen. Die Radiozentrale will gegensteuern und bringt daher eine neue Gattungskampagne auf. Die Aussage der Spots: "Wenn's im Radio läuft, dann läuft der Laden". Dazu wurde auch die Seite radiobewegt.de eingerichtet. "Mit der neuen Kampagne wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Radio genau jetzt das richtige Medium ist, um Werbebotschaften – ob lokal, regional oder national - Gehör zu verschaffen", sagt Grit Leithäuser, Geschäftsführerin der Radiozentrale. Ralf Heuel von Grabarz & Partner, das die fünf Spot-Motive entwickelt hat: "Hauptkritierium bei der Entwicklung der Kampagne war: Nicht Betroffenheitsgesäusel und Moll-Akkorde. Sondern Humor und Optimismus. Und natürlich der typische Schuss Beklopptheit, der die Radio-Gattungskampagne seit so vielen Jahren so ungeheuer erfolgreich macht."

08/17Die beiden RTL-Töchter TVNow und Audio Now machen nun gemeinsame Sachen bei Comedy-Podcasts. Am heutigen Donnerstag startete "08/17" mit Chris Tall und Özcan Cosar. Sie sollen darin "über alles sprechen, was sie bewegt", aber auch Einblicke in den Backstage-Bereich der TV- und Comedyszene geben. Zwei weitere Comedy-Podcasts sind in Vorbereitung, die ebenso wie "08/17" immer donnerstags erscheinen sollen: "Gute Unterhaltung" mit Jan van Weyde und Simon Pearce. Das Konzept ist recht offen: Sie wollen beispielsweise bekannte Märchen im Stil eines anderen Genres vorstellen und blicken auf die Tv-Woche zurück und planen auch Telefon-Streiche. Und schließlich wird Maria Clara Groppler ab Juli mit wechselnden Gästen über Themen sprechen, "die die Gesellschaft und Moralisten an den richtigen Stellen triggern".

Podcast der Woche: Gute Deutsche

Linda Zervakis

von Kevin Hennings

Menschen mit Migrationshintergrund haben es derzeit zwar besonders in den Vereinigten Staaten schwer, aber auch im Rest der Welt. Sobald ein Mensch nicht "zu Hause" ist, bekommt er immer wieder Blicke oder Satzfetzen zugeworfen, die ihn daran zweifeln lassen, ob er gerade wirklich willkommen ist. Auch die Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis kennt das. In Deutschland wird sie wohl auf ewig "die Griechin" bleiben, in dem Land ihrer Eltern ein "Alman" - das Gefühl von kompletter Zugehörigkeit kennt sie nicht. Im Spotify Original Podcast "Linda Zervakis präsentiert: Gute Deutsche" möchte sie mit prominenten Gästen, denen es ähnlich geht, herausfinden, was es bedeutet, nirgends so richtig dazuzugehören und welche Probleme es bringt, wenn Menschen darauf reduziert werden, was in ihrem Pass steht. Wichtig für den Kontext: Die ersten beiden Episoden, bei denen Salwa Houmsi und Giovanni di Lorenzo zu Gast sind, wurden vor dem Skandal um George Floyd aufgenommen. Doch auch ohne aktuelle Hintergründe wäre "Gute Deutsche" ein wichtiger Podcast, der mit der nötigen Authentizität über ein Thema spricht, dass schon längst abgeschlossen sein müsste.

"Gute Deutsche" kann bei Spotify gestreamt werden. In der vergangenen Ausgabe wurde der Fußball-Podcast "Fußball MML" präsentiert.