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Podcast der Woche: Wind of Change

von Kevin Hennings 
Es gibt einige interessante Verschwörungstheorien. Und noch deutlich mehr absurde. Und es gibt welche, die so bescheuert klingen, dass die Ohren plötzlich ganz spitz sind. Wussten Sie nämlich, dass der Scorpion-Hit "Wind of Change" scheinbar von der CIA geschrieben wurde? Unser Mauerfall-Soundtrack aus den Gehirnwindungen von Klaus Meine soll tatsächlich weitaus mächtigere Initiatoren haben. Das glaubt zumindest Patrick Radden Keefe, der der Überzeugung ist, dass "Wind of Change" zur Beendigung des Kalten Krieges beitragen sollte. Das weiß er von einem Freund, der einst selbst bei der CIA gearbeitet hat – und diese Info dort von einem anderen Kollegen gesteckt bekam. Wie so viele Verschwörungstheorien basiert also auch das "Wind of Change"-Gate vor allem aus Hörensagen. Keefe ist aber kein einfacher Spinner, sondern ein amerikanischer Journalist, der unter anderem für "The New Yorker" schreibt. In den insgesamt sechs Episoden des Podcasts sucht Keefe nach stichfesten Beweisen und muss dabei feststellen, dass glaubwürdige Fakten rar gesät sind. "Wind of Change" liefert in erster Linie also keine eindeutigen Ergebnisse auf die ursprünglich gestellte Frage, dafür aber andere Informationen, die dafür sorgen, dass kein Zuhörer bereut, diesen Podcast ausprobiert zu haben. So geht Keefe der kulturpolitischen Arbeit bei der CIA nach und erfährt beispielsweise, dass afroamerikanische Musiker in den 60er- und 70er-Jahren für außenpolitische Zwecke genutzt wurden. "Wind of Change" demaskiert so auf smarte Weise das Prinzip der meisten Verschwörungstheorien und zeigt, dass man mit den richtigen Kniffen dennoch etwas nützliches aus ihnen herausziehen kann.
 "Wind of Change kann bei Spotify und iTunes gestreamt werden. In der vergangenen Woche wurde der Anti-Rassismus-Podcast "Gute Deutsche" vorgestellt.