Bevor in der kommenden Woche die neuesten Ergebnisse der bundesweiten Audio-MA bekanntgegeben werden - die dann maßgeblich sind für die Werbevermarktung im kommenden Jahr, gab es mit der Funkanalyse Bayern nun schon neue Zahlen für die bayerische Radiolandschaft. Und die kennen - wie auch schon die letzte Audio-MA - einen großen Verlierer: Antenne Bayern. Die Tagesreichweite sackte von 28,9 Prozent im Vorjahr auf 24,1 Prozent um fast fünf Prozentpunkte ab. War man im Vorjahr noch Marktführer, so liegt man diesmal weit hinter Bayern 1, das sich auf 29,7 Prozent steigert, und den zusammengerechneten Lokalradios, die auf 26,4 Prozent kommen. Bayern 3 verlor ebenfalls und kommt noch auf eine Tagesreichweite von 20 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen liegen die Lokalradios mit 31 Prozent knapp vor Antenne Bayern mit 30 Prozent, Bayern 3 kommt hier auf 24,7, Bayern 1 auf 17,7 Prozent. Gute Nachrichten gab's hingegen für den Ableger Rock-Antenne, dessen Tagesreichweite auf fünf Prozent anstieg. Erfolgreichstes Lokalradio an Einzelfrequenzstandorten war Radio Oberland mit einer Tagesreichweite von 19,8 Prozent vor der Bayernwelle Südost, an den Zweifrequenzstandorten lag Radio Gong in Würzburg mit 20,7 Prozent Tagesreichweite ganz vorn, gefolgt von Hitradio RT1.

Nachdem Klaus Schunk, der vor allem über VAUNET viele Jahre lang das Sprachrohr der Radio-Branche war, nach 33 Jahren die Geschäftsführung von Radio Regenbogen niedergelegt und sich Anfang Juli in den Ruhestand verabschiedet hat, gibt's eine Nachfolgerin bei dem Sender: Neben Gregor Spachmann, der weiterhin für die kaufmännischen Belange verantwortlich zeichnet, ist künftig Manuela Bleifuß, für Programm und Marketing zuständig. Die Vertriebstochter Radiocom wird künftig von Andreas Ksionsek geleitet.

Anfang Oktober will Antenne Deutschland mit dem zweiten bundesweiten DAB+-Multiplex an den start gehen - und damit 16 neue nationale Radioprogramme an den Start bringen. Um die zu kapitalisieren, gründet das Unternehmen nun gemeinsam mit Ströer einen eigenen nationalen Werbevermarkter für Digital Audio. ad.audio - so der Name des Vermarkters - soll noch in diesem Jahr mit der Vermarktung starten. Joe Pawlas, designierter Geschäftsführer von Antenne Deutschland: "Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Ströer die neuen Formate und Programme vorstellen zu können. Bereits im September werden wir den werbetreibenden Kunden unser Gesamtangebot präsentieren und zur Einführung mit einer Reihe von Sonderwerbeformaten die Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen." Christoph Kaiser, COO Ströer Media Solutions, ergänzt: "Digitales Audio ist für uns eine logische Verlängerung unseres bestehenden Vermarktungsangebots. Der nationale digitale Audiomarkt hat noch erhebliches Ausbaupotential."

Der Rapper Bonez MC wird künftig alle 14 Tage beim Berliner Sender 98.8 Kiss FM zu hören sein. Er moderiert die Sendung "Hollywood Live - Die Bonez MC-Show" immer donnerstags zwischen 20 Uhr und 22 Uhr gemeinsam mit Kiss-FM-Host Alisha, los geht's schon heute. Es handelt sich offensichtlich um eine Werbeaktion im Vorfeld seines neuen Albums "Hollywood", das Ende August erscheint. In der Sendung soll er über alles sprechen, was ihn interessiert, seine eigene Playlist spielen und Special Guests einladen. "In Zeiten, wo kaum noch coole Musik im Radio läuft, weiß ich KISS FM wirklich zu schätzen", lässt der zum Antritt wissen. Und beim Sender freut man sich auch. Programmdirektor York Strempel: "Bonez MC ist einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands und alleine in den letzten vier Wochen dreimal auf Platz Eins der Deutschen Singlecharts gegangen. So einen krassen Künstler jetzt als Moderator im Team zu haben, feiern wir heftig."

Podcast der Woche: 13 Minutes to the Moon

13 Minutes to the Moon

von Kevin Hennings 

Am 21. Juli 1969 hat der Wettlauf zum Mond seinen Höhepunkt gefunden. Nachdem die UdSSR einige Vorsprünge verzeichnen konnten, etwa indem die erste Frau in den Weltraum befördert wurde, hat es die USA geschafft, die ersten Menschen auf einen anderen Planeten zu fliegen. Absolut reibungslos verlief der Höhenflug der Amerikaner jedoch nicht. In einem Zeitraum von 13 Minuten stand die gesamte Mission auf der Kippe: als die Landefähre der Apollo 11 auf die Mondoberfläche zuflog, zeigte der Bordcomputer diverse Fehler an, etwa, weil das Reisetempo zu hoch war. Auch der Sprit wurde gefährlich knapp. Als Beweise dafür nutzt der Podcast "13 Minutes to the Moon" echte Funksprüche der NASA, die unerklärt für Laien jedoch recht schwer zu verstehen sind. Codes und Zahlen fliegen durch die Audiospur, die erst dann wirklich spannend werden, wenn dem Zuhörer erklärt wird, wie viel Dramaturgie hinter diesem Event wirklich steckte. Der BBC-Podcast erzählt Hintergrund-Geschichten, die es damals nicht in die breiten Medien geschafft haben und erklärt spannende Dinge, die mit etwas Aufmerksamkeit sogar für den Otto-Normal-Bürger Sinn ergeben. Etwa, wie der innovative Bordcomputer konzipiert und gebaut wurde und wie die erwähnten Probleme gelöst wurden. Für das Authentizitäts-i-Tüpfelchen kommen damalige Mitarbeiter der Apollo 11-Mission zu Wort, die offenlegen, wie verblüffend jung das NASA-Team damals war.

"13 Minutes to the Moon" kann bei Spotify und iTunes gestreamt werden. In der vergangenen Woche wurde der Musik-Podcast "32x Beethoven" vorgestellt.