Natürlich spricht bei der NATPE niemand über neue Projekte. Der für den frühen morgen recht gut gefüllte Ballsaal des Fountainebleau Hotel in Miami Beach musste sogar laut lachen als Steven Levitan, Co-Creator von "Modern Family", dies überschwenglich bedauernd mitteilte. Aber 30 Minuten mit ihm brachten trotzdem aufschlussreiche Einblicke in die Arbeit des Machers der meistgefeierten US-Comedyserie der letzten Jahre. Während auf der NATPE sonst vielerorts neue Plattformen, Social Media und Second Screen dominieren, habe sich sein Job nicht wesentlich gewandelt.



"95 Prozent des Jobs haben sich in den vergangenen Jahrzehnten seit "I love lucy" nicht geändert Weil 95 Prozent des Jobs immer noch gute Geschichten sind. Wenn es am Ende des Tages keine interessanten Geschichten mit überzeugenden Charakteren sind, dann funktioniert die Serie nicht." Dazu kämen jetzt neue Möglichkeiten, die man - so betont er - nutzen kann, aber nicht muss. Generell hält er aber fest: "Dass Showrunner heutzutage präsenter sind, etwa über eigene Profile bei Facebook oder Twitter, ist gut. Das gibt ihnen mehr Power. Die Kreativen hinter der Serie stehen nicht mehr im Schatten der Schauspieler." In der Tat sind Showrunner längst selbst zu Helden der Fans von TV-Serien geworden.

Nur sollte man das Urteil von Fans im Web mit vorsichtig genießen. "Man sollte nie zu genau hinhören, was die Zuschauer wollen. Weil drei Zuschauer haben drei verschiedene Meinungen. Aber man achtet auf Trends und Stimmungen der Masse", erklärt Steven Levitan bei der NATPE. Dass das Team hinter "Modern Family" für die Branche ungewöhnlich alt ist, habe damit aber nichts zu tun. Wie kommt es zu diesem vergleichsweise erfahrenen Team? Levitan: "Wir wollen Familiengeschichten erzählen. Da hilft es Menschen mit Lebenserfahrung im Team zu haben. Das passt zu 'Modern Family', weil wir auch Zuschauer aller Altersgruppen erreichen."