Andreas Michelmann © IMAGO / wolf-sportfoto
Die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen ist in vollem Gange - doch dass hierzulande gerade eine Heim-WM läuft, haben viele wohl auch deshalb nicht mitbekommen, weil die Übertragungen bislang auf keinem großem Sender laufen, sondern ausschließlich beim kostenpflichtigen Streamingdienst Sporteurope.TV zu sehen sind. Erst ab einem möglichen Viertelfinale mit deutscher Beteiligung wäre das ZDF an Bord, Halbfinale und Finale würden im Ersten laufen. "Ehrlich, ich finde das eine Schande", sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), jetzt gegenüber "Bild". "Das haben unsere Frauen nicht verdient." Weiter schimpfte Michelmann: "Da wird von ARD und ZDF das Thema Gleichberechtigung gleich wieder ins Gegenteil verkehrt. Die Zuschauer sehen kein Spiel unserer Frauen in der Vorrunde und auch kein Spiel in der Hauptrunde, erst im Viertelfinale wollen die beiden Sender einsteigen." Der Verbandspräsident erklärte zugleich, dass ARD und ZDF die Rechte "wirklich preisgünstig" hätten haben können, "doch sie waren schlicht und ergreifend im Tiefschlaf, als die Rechte vergeben wurden, und das macht mich immer noch sauer". Bei der Heim-WM, so Michelmann zu "Bild", sei somit "eine einmalige Chance versiebt worden".

Das Erste & ZDF © ARD/ZDF
Beim ZDF verteidigte man indes das Vorgehen mit Blick auf die Handball-WM der Frauen. Demnach hätten die Sender "Anfang dieses Jahres das Gespräch mit dem Rechtegeber gesucht", auch aufgrund der weit fortgeschrittenen Planung "kam es letztlich zu einer Verständigung für eine Live-Verwertung durch ARD und ZDF ab dem Viertelfinale", erklärte der öffentlich-rechtliche Sender gegenüber dem "SID". Zudem hätten sich beide Anstalten "immer auch im engen Austausch mit dem DHB“ befunden. Immerhin: Sportlich läuft es für die Handballerinnen mit bislang drei Siegen aus drei Spielen auch ohne die große TV-Bühne sehr erfolgreich.

Sky Sport © Sky
Sky droht offenbar der Verlust zweier Golf-Rechte. Wie "Digitalfernsehen" berichtet, könnten die US-PGA-Tour und die DP World Tour betroffen sein. Das Portal verweist auf einen entsprechenden Passus auf der Sky-Website, in dem die Rede davon ist, dass das Golf-Angebot des Pay-TV-Sender um die beiden Rechte "jeweils bis Ende 2025" komplettiert würden. Weiter äußert sich Sky bislang nicht dazu. "Digitalfernsehen" spekuliert indes über einen Wechsel der Rechte zu HBO Max / Eurosport, immerhin hat Warner Bros. Discovery bereits 2019 eine zwölfjährige Partnerschaft mit der US-PGA-Tour geschlossen. Hierzulande setzte der Konzern aber in den vergangenen Jahren lieber auf eine Partnerschaft mit Sky. Das könnte sich, so die Lesart, künftig ändern.

Sport in Zahlen

Hüttenquiz © RSE
Am 22. November legte das neue "Hüttenquiz" im ARD-Wintersportprogramm noch einen verhaltenen Start mit 660.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 7,7 Prozent Marktanteil hin. Nun, etwas mehr als eine Woche später, sah es schon ganz anders aus: So schalteten am Sonntag ab 15:37 Uhr im Schnitt 1,95 Millionen Menschen ein, die einem Marktanteil von 15,6 Prozent entsprachen. Beim jungen Publikum waren ebenfalls starke 11,3 Prozent drin. Das "Hüttenquiz" profitierte freilich von einem starken Umfeld: So lockte die Mixed-Staffel im Biathlon zur Mittagszeit bereits fast drei Millionen Fans ins Erste, am späten Nachmittag waren für eine weitere Biathlon-Übertragung sogar 3,14 Millionen drin. Die Gesamt-Marktanteile lagen bei 25,4 und 20,7 Prozent und bewegten sich auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit 16,8 und 14,7 Prozent klar über dem Senderschnitt. 

Bundesliga © DFL
Erfolgreich waren die Wintersport-Übertragungen schon am Samstag - gut möglich, dass das ein wenig zulasten der Bundesliga ging. Die rutschte bei Sky nämlich, trotz der Bayern als Zugpferd, unter die Millionen-Marke. Die lineare Übertragung aller Einzelspiele brachte es ab 15:30 Uhr im Schnitt auf 940.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 14,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Zum Vergleich: In der Vorwoche hatte der Bezahlsender noch die Marke von 20 Prozent geknackt. Das anschließende Topspiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund überzeugte indes noch mit 12,2 Prozent Marktanteil und kam auf 690.000 Zuschauerinnen und Zuschauer - auch hier fiel die Gesamt-Reichweite in dieser Woche also etwas niedriger aus als man das erwarten würde. An der "Sportschau" gab's damit diesmal kein Vorbeigehen: Die kam im Ersten auf 3,55 Millionen Fans sowie 20,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, überzeugte aber auch bei den Jüngeren mit 16,2 Prozent.