Sports-Update vom 16. April
Bundesliga-Poker: Wer hat die besten Chancen?
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Die Gebote sind abgegeben, die Entscheidung steht an: Am Dienstag entscheidet sich, wer künftig über die Bundesliga berichten darf. DWDL.de mit einem Überblick zum Stand der Dinge. Außerdem: Al Jazeera macht sich in Frankreich breit...
© DFL Es sind spannende Tage für die Fußball-Bundesliga: Am Dienstag wird sich endgültig entscheiden, wer welche Rechte für die Zeit zwischen 2013 und 2017 erhalten wird. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Vergabe der Pay-TV-Rechte, wo sich bereits seit Wochen ein Zweikampf zwischen Sky und der Deutschen Telekom angebahnt hat. Das Angebot der Telekom muss gut gewesen sein - sonst wäre es wohl kaum zu einer zweiten Bieterrunde gekommen. Und doch war es bislang nicht so gut, dass es einen sofortigen Zuschlag gegeben hat. Und so spricht wohl vieles für Sky, zumal der Bezahlsender erst in der vergangenen Woche mit mehr als zwei Millionen Zuschauern einen neuen Pay-TV-Rekord verzeichnete und damit die DFL womöglich auch ein wenig beeindrucken konnte.
© WDR Spannend ist die Vergabe auch im Free-TV, wo die Rechte für die ersten Spielberichte bislang bei der ARD liegen. An der "Sportschau" am Samstag wird sich dem Vernehmen nach nichts ändern - auch, weil sich das Modell mit einer Erstzusammenfassung im Internet ganz offensichtlich noch nicht durchsetzen kann. Hier hat sich Yahoo inzwischen bereits wieder aus dem Rennen genommen. Dass Sat.1 in Zukunft wieder mit an Bord kommt, ist indes nicht auszuschließen: Vor allem die Sonntagsspiele sind für den Sender interessant. Auch die Drittverwertung der Samstagsspiele, die Sport1 derzeit hält, ist möglich: Damit könnte Sat.1 in Konkurrenz zum "Doppelpass" einen eigenen Fußball-Talk am Sonntagvormittag starten, der gegen die etablierte Sendung des Sportsenders jedoch gewiss kein Selbstläufer wäre.
© Sat.1/DWDL Und dann wären da auch noch die Zweitverwertungsrechte für den Samstagabend: Immer wieder war zu hören, dass Sat.1 auch an den bisher vom ZDF gehaltenen Rechten Interesse hat. Die DFL ist jedenfalls unzufrieden mit dem Zweiten, das sein "Sportstudio" inzwischen dauerhaft um 23:00 Uhr beginnt, obwohl man die Spielausschnitte bereits eine Stunde früher ausstrahlen dürfte. Und doch ist es zumindest fraglich, ob in Zukunft tatsächlich ein anderer Sender als das ZDF in Frage kommt, zumal durch einen Wechsel zu Sat.1 womöglich Reichweiten-Verluste in Kauf genommen werden müssten.
© Axel Springer Verlag Auch Axel Springer bietet übrigens um die Bundesliga-Rechte mit. Der Verlag ist nach einem "Zeit"-Bericht zufolge vor allem daran interessiert, seine Fußball-Berichterstattung im Internet massiv auszubauen. Dem Bericht zufolge bietet Springer für jenes Paket, das es ermöglicht, Höhepunkte der Spiele online als Video-Clips zu zeigen, die pro Begegnung zwischen 90 Sekunden und sechs Minuten dauern können. Diese Spielausschnitte im Internet sollen teilweise noch vor der "Sportschau" zu sehen sein - allerdings nur gegen einen "kleinen Betrag". Die Videos ließen sich offenbar auch in iPad-Ausgaben der Springer-Hauptblätter "Bild" und "Welt" integrieren.
Weitere Nachrichten
© Al Jazeera/ DWDL Im Sommer will Al Jazeera in Frankreich mit zwei Sportsendern unter der Marke Be in Sport starten. Hierfür hat sich der Sender bereits unter anderem die Rechte an der Champions League und der Europa League gesichert. Nun kommt auch noch die Fußball-Europameisterschaft dazu. Immerhin: Spiele wie die Eröffnung, das Finale oder jene mit französischer Beteiligung sollen auch weiterhin im Free-TV zu sehen sein. Die bisherigen EM-Partner TF1 und M6 sollen für die EM nur niedrige Gebote abgegeben haben.
© SWR/Pohlig Waldemar Hartmann wird während der Fußball-EM mit seiner Talkshow "Waldis EM-Club" aus Leipzig senden. Die historische Schalterhalle des Bayerischen Bahnhofs dient als Schauplatz für die Sendung. Hartmanns Stammtisch auf dem Gelände des bereits Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten ehemaligen Bahnhofs wird dabei Teil eines Ensembles aus historischer Kulisse, 40 Quadratmeter großer Leinwand und überdachter Tribüne sein. "Mit dem Bayerischen Bahnhof steht uns für 'Waldis Club' ein geschichtsträchtiger Ort zur Verfügung, der sinnbildlich für die Verbindung von West nach Ost steht und damit auch wunderbar die Brücke nach Polen und der Ukraine schlägt", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Als Dauer-Gast im jeweils 45-minütigen EM-Club fungiert übrigens Komiker Matze Knop.
Sport in Zahlen
© Sky Nachdem das Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Mittwochabend für einen neuen Rekord sorgte, gab es auch am Samstag wieder starke Bundesliga-Quoten für Sky. 1,34 Millionen Zuschauer sahen nachmittags entweder ein Einzelspiel oder die Konferenz, der Marktanteil lag dadurch bei starken 11,0 Prozent. Noch dazu lief es auch in der umworbenen Zielgruppe richtig gut: Mit 720.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren sowie einem Marktanteil von 15,1 Prozent war der Bezahlsender sogar teilweise Marktführer vor RTL. Den Sonntags-Talk "Sky 90" mit Uli Hoeneß, Franz Beckenbauer und Marcel Reif verfolgten übrigens 240.000 Zuschauer - ein starker Wert für die Sendung. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei 0,9 Prozent.
© RTL Am Sonntagvormittag war RTL die klare Nummer eins: Möglich machte das die Formel 1. 4,88 Millionen Zuschauer sahen den ersten Sieg von Nico Rosberg - das waren allerdings rund 600.000 weniger als noch vor einem Jahr beim Grand Prix in China dabei waren. Und doch kann man natürlich zufrieden sein, zumal der Marktanteil bei starken 44,3 Prozent lag. In der Zielgruppe sah es mit 42,2 Prozent ähnlich gut aus. Und auch für Sky lief es sehr überzeugend: Mit 380.000 Zuschauern reichte es für einen starken Gesamt-Marktanteil von 3,5 Prozent, beim jungen Publikum waren 0,19 Millionen 14- bis 49-Jährigen und sogar 4,2 Prozent drin.
Bundesliga-Poker: Wer hat die besten Chancen?
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