Doha 2019© IAAF
Die neuen, in den Startblöcken angebrachten Kameras haben für Irritationen bei der gerade begonnenen Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Doha gesorgt. Diese sind so angebracht, dass sie die Läuferinnen und Läufer von unten filmen. Jetzt wurde ein Kompromiss gefunden. Nachdem der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) mit dem Leichtathletik-Weltverband (IAAF) Kontakt aufgenommen hat, werden die Signale seit Sonntag im Broadcast-Raum auf dem Haupt-Bildschirm schwarz geschaltet und auf einem Neben-Bildschirm so verkleinert dargestellt, dass nichts mehr zu erkennen ist. Erst wenn die Athletinnen oder Athleten im Block sitzen, erfolgt eine größere Darstellung des Signals, das dann gegebenenfalls auch im Fernsehen beziehungsweise im Stadion gezeigt wird. Die Videodaten sollen nicht gespeichert und täglich gelöscht werden. Sprinterin Gina Lückenkemper hatte sich zuvor kritisch zu den neuen Kameras geäußert: "In den knappen Sachen über diese Kamera zu steigen, um in den Block zu gehen, finde ich sehr unangenehm", sagte sie gegenüber "Bild".

Foto: DWDL© DWDL
Und auch an anderer Stelle sorgt die Leichtathletik-WM in diesen Tagen für Kopfschütteln. Wegen hoher Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit gab es nicht nur den langsamsten WM-Marathon der Geschichte, sondern auch unzählige Kapitulationen. Die Italienerin Sara Dossena, immerhin Sechste bei der EM im vorigen Jahr, musste vorzeitig aufgeben und wurde in einem Rollstuhl transportiert. Laut ARD und Deutschlandfunk berichteten daraufhin am Wochenende, dass Kameraleute bedrängt und daran gehindert worden seien, die kollabierenden Athletinnen zu filmen.

Per Mertesacker© Visionhaus/Gary Prior
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker hat mit der "Süddeutschen Zeitung" über einen Experten-Job beim Streamingdienst DAZN gesprochen. "Es ist mir ein Anliegen, niemals persönlich zu werden und immer fair zu bleiben. Wenn ich jemanden kritisiere, dann versuche ich auch zu überlegen, was in dem Spieler vorgegangen sein könnte, was für weitere Faktoren außer ihm selbst zu einem Fehler geführt haben könnten. Auf einen Fußballer prasselt so viel ein, dass es immer etwas zu differenzieren gibt." Ihn selbst hat Kritik in der Vergangenheit durchaus zugesetzt. "Da sammelt sich schon einiges an in der Karriere", räumt Mertesacker ein. "Nach einem Spiel, in dem ich einen Fehler gemacht habe, hatte ich für eine Weile den Spitznamen StolPER. Solche Dinge bleiben für immer hängen, man fühlt sich angegriffen und verhöhnt. Wenn der eigene Name verändert wird, um sich über einen lustig zu machen, dann geht das zu weit und tut weh."

Sport in Zahlen

Sky© Sky
Sky hat am Sonntag gewohnt gute Quoten mit der Formel 1 eingefahren. 490.000 Zuschauer verfolgten den Großen Preis von Russland ab 13:10 Uhr im Pay-TV, der Marktanteil lag in der Zielgruppe bei überzeugenden 5,4 Prozent. RTL konnte unterdessen trotz der früheren Startzeit die Marke von vier Millionen Zuschauern zurückerobern: Im Schnitt brachte es die Live-Übertragung auf 4,39 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 26,9 Prozent - nur "Tatort" und "Tagesschau" erreichten am Sonntag mehr Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr gewann der Kölner Sender somit rund 700.000 Zuschauer hinzu. In der Zielgruppe verzeichnete das Rennen einen Marktanteil von 22,1 Prozent.

Sport1© Sport1
Nur 90.000 Zuschauer haben am Sonntagnachmittag derweil das letzte Saison-Rennen der ADAC GT Masters bei Sport1 verfolgt. Beim Gesamtpublikum lag der Marktanteil bei 0,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden sogar lediglich 0,4 Prozent erzielt. Am Tag zuvor hatte das erste Rennen am Sachsenring ebenfalls 90.000 Zuschauer vor den Fernseher gelockt - hier lag der Marktanteil in der Zielgruppe aber noch bei ungleich besseren 1,5 Prozent. Punkten konnte Sport1 dafür am Sonntag mit dem "Doppelpass", der ab 11:00 Uhr im Schnitt 800.000 Zuschauer vor den Fernseher lockte. 

Was noch zu sagen wäre...

"Wenn ich diese ganzen kleinen Instagram-Gangster sehe mit ihren Goldketten... Im echten Leben muss Mami kommen, wenn es ein Problem gibt."
Fußballprofi Sandro Wagner im Interview mit T-Online.de