DAZN© DAZN
Weil DAZN nur eine Sublizenz besitzt und Eurosport bei der Überweisung der nächsten Rate an die DFL zögert, steht hinter den Bundesliga-Übertragungen des Streamingdienstes noch ein Fragezeichen. Doch die Freitagsspiele sollen nach Auffassung von DFL-Geschäftsführer Christian Seifert weiter bei DAZN laufen. "Das sind wir auch den Fans und unserem Partner DAZN schuldig", sagte Seifert der "Bild". "Wir haben, was DAZN angeht, keine Probleme", so der DFL-Boss. "Wir haben derzeit eine andere Auffassung über die Interpretation der Verträge als Eurosport/Discovery. Da sind wir in Gesprächen." Dem "Bild"-Bericht zufolge soll DAZN erstmals wieder am kommenden Montag beim Spiel zwischen Bremen und Leverkusen am Ball sein. Offiziell bestätigt ist das aber noch nicht.


Die Bundesliga kehrt also zurück, doch große Jubelstürme sind bislang ausgeblieben. Auch Sky-Kommentator Frank Buschmann ist noch skeptisch. "Ich bin immer noch nicht an dem Punkt, an dem ich 'ne glasklare Meinung dazu habe", sagte Buschmann in einem Interview mit "ntv.de". Er sehe auch die kritischen Aspekte. "Ist es 'ne Extrawurst? Im Vergleich zu anderen Sportarten, aber auch im Vergleich zur - in Anführungsstrichen - ganz normalen Bevölkerung? Wie gefährlich ist es für die Spieler? Das wird bisher fast gar nicht thematisiert und kommt jetzt erst ein bisschen auf. Auf der anderen Seite erkenne ich aber auch an, dass man sich da eben ein gutes Gesundheitskonzept ausgedacht hat." Buschmann selbst geht davon aus, von Sky vorwiegend in der Konferenz eingesetzt zu werden - die im Studio entsteht und nicht im Stadion. "Wenn du wie in Dortmund in einem Stadion für 80.000 Zuschauer bist und hörst jedes Klicken von 'nem Kugelschreiber, das ist glaube ich extrem schwierig." Aber auch die Konferenz werde "ein bisschen ruhiger über die Bühne gehen", vermutet der Reporter.

DFL© DFL
Eigentlich sollte in diesen Tagen feststehen, wer die Bundesliga-Rechte für die Zeit ab Sommer 2021 erhält. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde der Poker verschoben. Nun steht fest, dass die Rechtevergabe zwischen dem 8. und 19. Juni vonstatten gehen soll, wie DFL-Chef Christian Seifert ankündigte. Spannend ist auch der Blick nach Italien, wo die dortigen Liga-Bosse darüber nachdenken, einen Finanzinvestor ins Boot zu holen. Medienberichten zufolge erwägt CVC Capital Partners eine Minderheitsbeteiligung an der Serie A. Die Rede ist von bis zu 20 Prozent der Anteile für etwa zwei Milliarden Euro.  

Fan am ZDF-Fußballstrand© ZDF/Sascha Baumann
Wer nach den Sport-freien Wochen noch immer nicht genug hat von Sport aus der Konserve, kann neuerdings in der ZDF-Mediathek fündig werden. Und auch ZDFinfo steigt in die Übertragungen ein: So zeigte der Sender schon am Vormittag das Spiel um Platz 3 zwischen Deutschland und Portugal bei der Fußball-WM 2006 in voller Länge, am Dienstag folgt um 9:30 Uhr das 7:1 des späteren Weltmeisters Deutschland im Halbfinale gegen WM-Gastgeber Brasilien aus dem Jahr 2014. Am Donnerstag folgt das WM-Halbfinale von 1990 zwischen Deutschland und England, ehe es am Samstag mit dem WM-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich von der WM 1982 weitergeht. 

Sport in Zahlen

Sportschau© ARD
Aus Quotensicht wird es für die TV-Sender Zeit, dass wieder gespielt wird - das zeigt etwa der Blick auf die "Sportschau"-Quoten vom Sonntag. Lediglich 1,26 Millionen Zuschauer schalteten um 18:30 Uhr im Ersten ein, bei der anschließenden Dokumentation zum 75. Geburtstag von Jupp Heynckes blieben sogar nur 1,02 Millionen dran. Mehr als ein Marktanteil von 4,6 Prozent bei allen sowie 2,7 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern war dadurch nicht drin. Am Abend zuvor brachte es schon das ZDF-"Sportstudio" auf nur 1,69 Millionen Zuschauer sowie 8,6 Prozent Marktanteil. Den "Doppelpass" bei Sport1 sahen übrigens 570.000 Zuschauer und damit fast 100.000 mehr als in der Vorwoche.

Was noch zu sagen wäre...

"Das Hygienekonzept der DFL wird mir zu sehr in den Himmel gelobt. Es ist keine Allheilmittel. Wenn die Infektion festgestellt wird, dann ist sie da. Das kann kein Konzept der Welt verhindern."
Juso-Chef Kevin Kühnert im Sport1-"Doppelpass"