Penny DEL © DEL
Eigentlich sollte die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) schon im September in die neue Saison starten. Dann folgte die Verschiebung auf November - und seit einigen Tagen ist klar, dass es sogar nicht vor Mittte Dezember losgehen wird. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind die nach wie vor fehlende Planungssicherheit für die Clubs im Zusammenhang mit den Vorgaben der Politik, maximal 20 Prozent der Zuschauerkapazität zuzulassen sowie die dadurch bedingten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Kritik kommt jetzt von Moritz Müller, dem Kapitän der Kölner Haie. "Bei allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten: Für mich ist nicht nachvollziehbar, dass wir das nicht hinbekommen sollen, wenn wir alle Optionen ausschöpfen. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass wirklich alle Register gezogen werden", sagte Müller der "Süddeutschen Zeitung" und forderte, dass sich die DEL "gesünder und breiter" aufstellt. "Vielleicht müsste man mit dem DEL-Sender Magenta Sport reden, vielleicht mit den Öffentlich-Rechtlichen. Dort könnte eventuell in den Dritten Programmen im Wechsel etwas übertragen werden: eine Woche Handball, eine Woche Basketball, eine Woche Eishockey. Das ist nur eine Idee, aber ist das passiert? Ich weiß es nicht", so Müller. In Schweden bekomme jeder Klub vier Millionen Euro vom Fernsehen, in Deutschland seien es nur 290.000 Euro. "Klar, in Schweden ist Eishockey Sportart Nummer eins. Aber Schweden hat zehn Millionen Einwohner, wir haben 80 Millionen. Wir haben nach dem Fußball die meisten Zuschauer. Wir haben ein sehr gutes Produkt, das top übertragen wird. Aber wir müssen das auch besser vermitteln."

Bastian Schweinsteiger © ARD/WDR/Simon Wenzel
Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger hat am Wochenende erstmals ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft in seiner neuen Funktion als ARD-Experte begleitet und hat gleich mal Kritik geübt. Man könne sich nicht mehr hundertprozentig mit der Nationalmannschaft identifizieren, sagte er. Gegenüber seinem Pokal-Auftritt im September klang das schon deutlich mutiger. "Jeder muss in seine Rolle hineinwachsen. Bastian Schweinsteigers Stärken sind, sich auch selbst zu hinterfragen und die Meinung von anderen aufzunehmen", sagte ARD-Sportkoorindator Axel Balkausky zu "Bild". Dem Bericht zufolge soll Schweinsteiger vor der Sendung seinen ersten Auftritt zusammen mit WDR-Sportchef Steffen Simon analysiert haben.

Werder Bremen © Werder Bremen
Schon seit geraumer Zeit sind eigene Bewegtbild-Angebote der Fußball-Bundesligisten den TV-Sendern, die Millionen für Rechte zahlen, ein Dorn im Auge. Klaus Filbry, Geschäftsführer von Werder Bremen, zeigte jetzt Verständnis für die Sichtweise von Sky und anderen Partnern. "Es muss grundsätzlich in allen Bundesliga-Clubs ein Umdenken stattfinden, dass die TV-Partner keine Konkurrenz zu den eigenen Medienprodukten sind. Stattdessen muss es unser ureigenes Interesse sein, die TV-Partner nachhaltig zu unterstützen, sodass ihr Produkt mehr glänzt und ihr Geschäftsmodell funktioniert", sagte Filbry dem Branchenmagazin "Sponsors". So wurden Werder.TV Premium und Sky Ticket inzwischen zusammengebracht. "Wir können bereits nach den ersten Wochen feststellen, dass die Neuabschlüsse für Sky sehr positiv sind und sie unter unseren Fans von der Stärke und Stahlkraft von Werder Bremen profitieren", so der Werder-Geschäftsführer weiter. 

Sport in Zahlen

NFL © NFL
Die NFL sorgt weiter für tolle Quoten bei ProSieben Maxx: Das Spiel zwischen den Las Vegas Raiders und den Kansas City Chiefs verzeichnete am Sonntag im Schnitt einen Marktanteil von 5,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sowie 12,3 Prozent bei den Männern zwischen 14 und 39. Insgesamt zählte die Partie durchschnittlich 650.000 Zuschauer und damit so viele wie noch nie bei einem Regular-Season-Spiel um 19:00 Uhr. Zuvor holte schon das Magazin "ranNFLsüchtig" mit 4,1 Prozent Marktanteil den drittbesten Wert seit dem Start - geholfen hat womöglich auch, dass die Bundesliga an diesem Wochenende pausierte. Und auch das zweite Spiel des Abends war sehr erfolgreich: Nach Mitternacht wollten zeitweise 8,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen die Begegnung zwischen den Indianapolis Colts und den Cleveland Browns sehen. 

Formel 1 © Red Bull Content Pool / Getty Images
Die Formel 1 sorgt bei Sky in diesem Jahr weiterhin für tolle Quoten: 490.000 Zuschauer verfolgten am Sonntag das Eifel-Rennen, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 6,0 Prozent. Damit entfiel bei den 14- bis 49-Jährigen etwa ein Viertel der Reichweite auf den Pay-TV-Sender. Die parallele Live-Übertragung bei RTL punktete mit 20,2 Prozent Marktanteil. Insgesamt erreichte der Sender im Schnitt 4,10 Millionen Zuschauer sowie einen Marktanteil von 24,7 Prozent. Damit war das Formel-1-Rennen am Sonntag die viertmeistgesehene Sendung des Tages. Keinen Erfolg landete dagegen Sat.1, wo sich das DTM-Rennen unglücklicherweise etwas mit der Formel 1 überschnitt: Mehr als 480.000 Zuschauer und ein Marktanteil von 4,1 Prozent in der Zielgruppe waren hierfür nicht drin. Am Tag zuvor hatte es immerhin noch für 5,9 Prozent gereicht. Besonders katastrophal: Die Highlights erzielten nach dem Sonntags-Rennen völlig desolate 0,9 Prozent Marktanteil.

Eurosport © Eurosport
Das Finale der French Open ist am Sonntag auch ohne deutsche Beteiligung auf großes Interesse gestoßen. Den klaren Sieg von Rafael Nadal über Novak Djokovic verfolgten ab kurz nach 15 Uhr im Schnitt 650.000 Zuschauer bei Eurosport 1. Der Marktanteil belief sich auf starke 3,7 Prozent und fiel auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit 3,3 Prozent weit überdurchschnittlich aus. Ganz so gut sah es am Tag zuvor beim Damen-Finale zwar nicht aus, doch immerhin 260.000 Zuschauer verfolgten, wie sich die 19-jährige Ida Świątek gegen Sofia Kenin durchsetzte. Beim Gesamtpublikum reichte das für einen überzeugenden Marktanteil von 2,1 Prozent.

Was noch zu sagen wäre...

"Das interessiert mich nicht. Die Nations League ist Scheißdreck und eine Witz-Veranstaltung. Das sind Vorbereitungsspiele, mehr nicht."
Reiner Calmund im Sport1-"Doppelpass"