UK-Update vom 4. Januar
"Ab Fab" wird verfilmt, "Sherlock" zu freizügig?
© Screenshot: BBC
Die neue Staffel von "Sherlock" startete hervorragend, enthielt für manchen aber zu viel nackte Haut. Jennifer Saunders indes will ihre Serie "Absolutely Fabulous" verfilmen, während Ricky Gervais BBC Two treu bleibt. Außerdem: Wer in der neuen Jury von "Britain's Got Talent" sitzt.
© ITV Simon Cowell möchte "Britain's Got Talent" mit einer gewaltigen Ladung BBC wieder erstärken lassen. So wechselt Alesha Dixon aus "Strictly Come Dancing", das die Cowell-Show "The X Factor" im vergangenen Jahr mehrfach schlug, in die Jury des Castings und verdient dort Berichten zufolge dreimal so viel wie bislang bei der BBC. Den zweiten freien Platz nimmt David Walliams ein, den man hierzulande vor allem aus der BBC-Comedy "Little Britain" kennt. Amanda Holden bleibt derweil trotz Schwangerschaft an Bord. Neu ist jedoch, dass der Gewinner künftig gleich eine halbe Million Pfund gewinnt - bislang waren es lediglich 100.000 Pfund. Die Auditions zur neuen Staffel starten am 22. Januar.
© Screenshot: BBC Wie viel nackte Haut darf es vor dem so genannten "watershed", also der 21:00-Uhr-Grenze, im Fernsehen geben? Im Falle von "Sherlock" war es für manchen Zuschauer jedenfalls zu viel, was zu entsprechenden Beschwerden auf sozialen Pattformen und in den Medien führte. In einer Szene etwa spielte Laura Pulver die Domina Irene Adler und trug entsprechend nur Ohrringe und Highheels, in einer anderen betrat sie den Raum nur mit einem Tanga bekleidet und tauschte Sherlocks SMS-Ton auf dem Handy zu einem Stöhn-Geräusch. Ob es entsprechende Beschwerden auch bereits bei der Aufsicht Ofcom gab, ist nicht bekannt. Die BBC selbst freut sich über das kritische Feedback zur ersten neuen Folge. Hieß es zunächst, dass es beim Sender selbst keine Beschwerden gab, bestätigte ein Sprecher am Mittwoch, dass bereits 102 Beschwerden eingingen. Die Wiederholung am Samstag auf noch früherem Sendeplatz um 19:00 Uhr auf BBC Three soll jedoch unverändert bleiben.
© BBC An Weihnachten und Neujahr liefen bereits zwei sehr schöne Specials, im Verlauf des Jahres kommt noch eine weitere neue Folge hinzu - doch dies ist noch lange nicht das Ende von "Absolutely Fabulous". Gegenüber dem "New York Magazine" hat Jennifer Saunders Gerüchte, wonach es einen Film zur Serie geben werde, noch einmal bekräftigt. Sie werde den Film definitiv machen, sagte sie gegenüber dem Magazin. Als Produktionsort hat sie die Französische Riviera ins Auge gefasst.
© BBC Two BBC Two hat eine zweite Staffel von "Life's Too Short" bestellt, wie Ricky Gervais noch vor Weihnachten bestätigte. Der Schritt kam durchaus überraschend, hatte sich die Zuschauerzahl im Verlauf der ersten Staffel doch halbiert. Neue Folgen gibt es jedoch erst im Frühling 2013, zuvor gibt es zum Jahresende noch ein Special von Gervais' Sky1-Format "An Idiot Abroad". Im Vorfeld der Verlängerung wurde auch offen über einen Wechsel zu Channel 4 spekuliert - was und ob überhaupt etwas aus dem bereits gedrehten Piloten "Derek" wird, ist nun allerdings ungewiss.
© National Television Awards Für die National Television Awards, die am 25. Januar live auf ITV1 vergeben werden, stehen nun die Nominierten fest. Chancen auf den Publikumspreis haben etwa in der Drama-Rubrik "Downton Abbey", "Doctor Who", "Merlin" und "Waterloo Road". "Doctor Who" hat auch in den Rubriken für die besten Drama-Perfomances beste Aussichten auf einen Gewinn: Hier ist Hauptdarsteller Matt Smith bei den Männern und Karen Gillan bei den Frauen nominiert. Sie treten gegen John Barrowman ("Torchwood"), Martin Clunes ("Doc Martin") und David Threlfall ("Shameless") bzw. Eve Myles ("Torchwood"), Jaye Jacobs ("Waterloo Road") und Suranne Jones ("Scott & Bailey") an. Alle Nominierten können mit der Möglichkeit selbst abzustimmen auf den Seiten der NTAs eingesehen werden.
© DWDL Auch im neuen Jahr muss die BBC natürlich weitere Sparoptionen ausloten - und dies trifft wohl wieder einmal den Sport, genauer gesagt in diesem Fall die "Football League Show". Offiziell aus programmplanerischen, laut Moderator Manish Bhasin jedoch finanziellen Gründen wurden die Ausgaben an Weihnachten und dem vergangenen Montag bereits gestrichen. Bhasin betonte jedoch, dass die Sendung zumindest bis Mai noch gesichert sei - dann läuft allerdings der Vertrag aus, weshalb er einen entsprechenden Tweet auch mit einem "but ..." beendete. Die BBC wollte die Verhandlungen zur Zukunft der Sendung nicht kommentieren. Eine der gestrichenen Ausgaben soll jedoch noch nachgeholt werden.
© ESPN ESPN derweil baut seine Live-Berichterstattung aus und bettet die Übertragungen am Sonntag, etwa der Serie A und der Bundesliga, in eine neue, fast neunstündige Live-Strecke ein. Das neue Schema mit fließenden Übergängen startet am 15. Januar. Zusätzlich wird ebenfalls in der kommenden Woche ein neuer Comedy-Talk eingeführt. Immer donnerstags um 22:00 Uhr wird Will Buckley künftig in "Off The Ball" mit Experten und Comedians über die neuesten Entwicklungen aus der Welt des Sports quatschen und scherzen.
UK-Quoten-Update
© ARD Degeto/BBC/Hartswood Films Aus Quotensicht konnte der bereits erwähnte Auftakt der neuen "Sherlock"-Staffel mehr als überzeugen. Im Vergleich zum Start vor anderthalb Jahren waren über eine Million mehr Zuschauer dabei: 8,75 Millionen (30,9 Prozent) sahen "A Scandal in Belgravia" am Neujahrstag. Dabei profitierte "Sherlock" auch von der Soap "EastEnders", die im Vorfeld anlässlich des Abschieds von Pam St Clement in einer verlängerten Version ausgestrahlt wurde und 9,76 Millionen erreichte. Dagegen sah vor allem ITV1 alt aus: Die Free-TV-Premiere von "Harry Potter and the Half Blood Prince" wollten nur 3,45 Millionen Briten sehen - dies war somit der bislang schwächste Potter-Film, der noch dazu mit nur 12,5 Prozent unter dem Senderschnitt lag.
© ITV Am Neujahrsabend stand außerdem die zweite neue Folge "Absolutely Fabulous" auf dem Programm - 7,12 Millionen schalteten ein und sogten für einen tollen Marktanteil von 28,3 Prozent. Die erste Folge am Weihnachtstag lag mit 7,43 Millionen und 27,5 Prozent übrigens auf einem ähnlich gutem Niveau. Stärkstes Programm am Weihnachtstag war indes die Soap "EastEnders" mit 9,92 Millionen Zuschauern, "Downton Abbey" war mit nur 8,13 Millionen weit abgeschlagen - bezieht man jedoch auch die zeitversetzte Nutzung ein, liegt das Historien-Drama auf einmal an der Spitze. Denn dreieinhalb Millionen Briten zogen es vor, "Downton Abbey" aufzunehmen - vermutlich aufgrund der hohen Werbeflut, die damit umgegangen werden konnte. 11,6 Millionen sahen so insgesamt "Downton Abbey", die BBC-Soap erreichte mit zeitversetzter Nutzung 11,3 Millionen Zuschauer.
© BBC One Zwischen den Jahren sendete BBC One die Mini-Serie "Great Expectations" auf Basis des Charles-Dickens-Roman, die gleich zum Start am 28. Dezember überzeugen konnte: 6,59 Millionen sahen zu, ein Marktanteil von 25,6 Prozent wurde erzielt. Und die Zuschauer waren augenscheinlich überzeugt von der Produktion: Die zweite Folge wurde von 6,04 Millionen (24,8 Prozent) gesehen, während für die letzte Folge am Donnerstag 5,92 Millionen (24,0 Prozent) eingeschaltet haben. Im Vorprogramm startete hier übrigens auch die neue Doku-Reihe "Earthflight" mit 5,12 Millionen und 20,2 Prozent recht ordentlich. Schlechter sah es für Channel 4 aus: Der Pilot zu "Felix and Murdo" erreichte am Donnerstag nur 0,65 Millionen Zuschauer bzw. sehr schwache 3,9 Prozent.
"Ab Fab" wird verfilmt, "Sherlock" zu freizügig?
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