UK-Update vom 22. Mai
"Doctor Who" geht weiter, keine Live-Shows mehr?
© BBC
Die Fangemeinde von "Doctor Who" kann sich über neue Folgen freuen. Das Ofcom schlägt unterdessen vor, Live-Sendungen wegen der Untertitelung nur noch verzögert zu senden. Außerdem: "The Voice" weicht wieder aus und Channel 4 setzt auf Reality-Dokus.
© BBC Eigentlich war die Verlängerung ohnehin bereits nahezu sicher, doch die offizielle Bestätigung stand bislang noch aus. Das hat die BBC im Falle von "Doctor Who" nun aber erwartungsgemäß nahcgeholt. Wie bereits zuvor kursierte, wird der Doctor für eine achte Staffel auf die Bildschirme zurückkehren. Zuvor hatte Steven Moffat als Chefautor der Serie durchsickern lassen, dass er an einer neuen Staffel arbeite. Über die Inhalte der neuen Staffel ist dennoch nichts bekannt - Matt Smith bleibt der Serie allerdings natürlich erhalten. Letztlich hat die BBC vor allem auf das 3D-Special hingewiesen, das am 23. November ausgestrahlt wird.
© BBC/Talpa "The Voice UK" muss wieder einmal seinen Sendeplatz räumen und weicht damit der großen, etablierten Castingkonkurrenz von ITV aus. Weil am 8. Juni das Finale von "Britain's Got Talent" ausgetragen wird, verzichtet BBC One am gleichen Abend auf die eigene Castingshow. Stattdessen wird die Live-Show von "The Voice UK" bereits einen Abend zuvor, also freitags, ausgestrahlt. Offiziell ist mittlerweile übrigens ein Abgang in der Jury von "The X Factor". Tulisa Contostavlos hat ihren Abschied nun auch offiziell bestätigt. Bereits bei den Meldungen, wonach Sharon Osbourne zurück zur Show kehren solle, wurde darüber spekuliert, dass Contostavlos dafür der "The X Factor" den Rücken kehren wird.
© ITV Eine andere Show neigt sich dagegen komplett ihrem Ende entgegen. Nachdem die Zuschauerzahlen bei der letzten Staffel deutlich nach unten zeigten, hat sich ITV dazu entschieden "Dancing on Ice" einzustellen. Die neunte Staffel, die Anfang 2014 ausgestrahlt werden soll, wird damit die große Abschiedstour der Show, die erstmals im Jahr 2006 ausgestrahlt wurde. Im Sportbereich hat sich ITV übrigens die Rechte an allen Begegnungen der englischen Nationalelf gesichert. Damit werden zusätzlich zu den Länderspielen auch alle Qualifikationsspiele für die kommende Europa- und Weltmeisterschaft, in- wie auswärts, auf dem Privatsender zu sehen sein. ITV4 hat ferner die Rechte an 20 weiteren Qualifikationsspielen anderer Mannschaften.
© Photocase/Pikar Für Menschen mit einer Beinträchtigung der Hörorgane ist Großbritannien beispielhaft, werden doch nahezu alle Programme untertitelt. Gerade bei Live-Sendungen wollen die zuschaltbaren Untertitel aber nur selten zum Bild passen. Es wird schlichtweg etwas Zeit benötigt, um die Live-Untertitel einzusprechen. Weil keine Zeit zur Korrektur bleibt, sind sie zudem manchmal auch fehlerhaft. An beidem stört sich nun das Ofcom, das aber auch gleich einen Lösungsvorschlag präsentiert. Und dieser sieht nichts anderes vor als eine Abschaffung von direkten Live-Übertragungen. Stattdessen möchte das Ofcom, das auf Wünsche der Zuschauer verweist, dass Live-Sendungen künftig nur noch mit Verzögerung ausgestrahlt werden. In dieser Zeit sollen die Untertitel ordentlich eingepflegt werden und damit nicht nur fehlerfrei sein, sondern auch zum Bild passen. Das Ofcom spricht von nur "wenigen Sekunden"; wie praxisnah dies ist bleibt allerdings abzuwarten. Laut einer Ofcom-Studie nutzen 7,6 Millionen Erwachsene die Untertitel aktiv, wobei nur 1,4 Millionen Hörprobleme haben.
© Channel 4 Channel 4 hat viele neue Sendungen aus dem Bereich der Reality-/Doku-Soaps angekündigt. So wird Starkoch Jamie Oliver in einer neuen Reihe preisgünstige Mahlzeiten näher bringen. Ausgestrahlt werden die sechs halbstündigen Folgen, zu denen auch ein Buch erscheint, voraussichtlich unter dem Titel "Jamie's Money Saving Meals". In "All Back to School" werden in sechs einstündigen Folgen die Eltern von 9- bis 12-Jährigen ebenfalls wieder zurück in den Klassenraum geschickt. In "Undo Me" begleitet Katie Piper Menschen, die frühere ENtscheidungen zur "Verschönerung" ihrer Körper, etwa Tattoos oder Permanent-Make-Up, wieder rückgängig machen wollen. Kirstie Allsopp dagegen wird in "Fill Your House For Free" Familien helfen, deren Haus eine Renovierung dringend nötig hat, wobei aber das nötige Kleingeld fehlt. Dabei wird die komplette Renovierung aber mithilfe Freiwilliger gemeistert und kein Pence gezahlt. Gok Wan wird in "Gok's Summer Catwalk Live" Frauen bei der Auswahl der Badekleidung behilflich sein, während Harry Wallop in "Something for Nothing" herausfinden will, wie viel man für lau bekommen kann. Im Verlauf des Jahres wird außerdem eine zweite Staffel von "Double Your House for Half the Money" gesendet. Und schließlich gibt es in "Compare Your Life" praktische Lebenshilfe, indem Familien mit Anderen verglichen weren.
UK-Quoten-Update
© EBU Die Briten nehmen den Eurovision Song Contest längst nicht mehr ernst, wodurch die gesamte Veranstaltung dank der Kommentare von Graham Norton umso unterhaltsamer ist. Da war es bereits ein tierischer Erfolg, dass Bonnie Tyler auf Platz 19 immerhin nicht so mies abgeschnitten hat wie Engelbert Humperdinck im vergangenen Jahr. Damit konnte auch das Vorjahresniveau gehalten werden: 7,70 Millionen Zuschauer sahen die Live-Übertragung auf BBC One, was einem ordentlichen Marktanteil von 35,3 Prozent entspricht. In der Spitze waren 9,22 MIllionen Zuschauer dabei. Die ESC-Konkurrenz hat auch ITV deutlich zu spüren bekommen, wo "Britain's Got Talent" im Gegensatz zur Vorwoche fast zwei Millionen Zuschauer verlor und nur noch auf 8,80 Millionen Zuschauer und 38,1 Prozent kam. Früher am Abend lief es auch für das Staffelfinale von "Doctor Who" mit 5,46 Millionen Zuschauern und 25,9 Prozent hervorragend. Zurück zum Eurovision Song Contest: An den beiden Semi-Finals hatten die Briten kaum Interesse. Am Dienstag sahen 0,82 Millionen (3,8 Prozent) die Live-Übertragung auf BBC Three, am Donnerstag waren es gar nur 0,49 Millionen und 2,3 Prozent.
© ITV Besonders erfreut kann ITV über Paul O'Grady sein. Seine Doku "For the Love of Dogs" schlägt sich am Donnerstagabend prächtig und unterhielt in dieser Woche 4,98 Millionen Zuschauer (23,7 Prozent). "Murder on the Homefront" schlug sich danach wacker und hielt 3,79 Millionen Zuschauer beim Sender. Auch mit den "British Soap Awards" war der Privatsender am Sonntag erfolgreich unterwegs. 5,42 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 23,6 Prozent entspricht, sahen die Übertragung der Verleihung. Aber auch bei ITV ist nicht alles rosig. Am Montagabend konnten sich "The Job Lot" und "Vicious" nicht vom ordentlichen Dämpfer der Vorwoche erholen. "The Job Lot" wurde nur von 1,91 Millionen Zuschauern gesehen; der Marktanteil lag mit 8,3 Prozent deutlich unter dem Schnitt. Bei "Vicious" sah es zwar etwas besser aus, gut ist dennoch etwas anderes. 2,55 Millionen Zuschauer bescherten der Sitcom einen Marktanteil von gerade einmal 11,0 Prozent.
"Doctor Who" geht weiter, keine Live-Shows mehr?
URL zu diesem Artikel: https://www.dwdl.de/ukupdate/40906/doctor_who_geht_weiter_keine_liveshows_mehr/
© DWDL.de GmbH, 2001-2021