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Rund 1.400 Fernsehsender sind in London lizenziert, über die Hälfte dieser Sender verbreitet das Programm aber nicht (nur) in England, sondern in anderen Ländern der EU. Dies ist derzeit auch noch problemlos möglich – könnte je nach Ausgang der Brexit-Verhandlungen aber für die betroffenen Sender auch kritisch enden, da sie dann plötzlich ohne Lizenz in den EU-Staaten dastehen würden und ihr Programm dort nicht mehr verbreiten dürften. Auf diese Unternehmen schielt nun die Republik Irland. Die irische Behörde für Auslandsinvestitionen ist, ähnlich wie bereits beim Bankengeschäft, nun auf eine Werbetour durch London aufgebrochen und will Unternehmen wie Discovery, Turner und Viacom zu sich locken. Laut "Guardian" geht es um ein Geschäft mit einem Jahresvolumen von insgesamt einer Milliarde Pfund, von dem Irland natürlich möglichst viel abbekommen möchte. Zudem hofft man, nicht nur einzelne Mitarbeiter für die Lizenz zu sich zu locken, sondern gleich komplette Verlagerungen der Unternehmen zu erzielen und damit noch mehr Einnahmen und neue Arbeitsplätze zu generieren. Laut dem "Guardian" werben auch Belgien, die Niederlande und Luxemburg für sich. Letzteres will vor allem mit der Nähe zum Satellitenbetreiber SES Astra punkten.

Channel 5© Channel 5
Nur noch bis zum Jahresende ist der Fortbestand von "Big Brother" in Großbritannien gesichert, einen neuen Deal zwischen Channel 5 und EndemolShine gibt es noch immer nicht. Und nachdem sich die Gerüchte über ein Aus des Großen Bruders bereits mehrten, scheint man sich bei Channel 5 nun wirklich schon auf einen Abschied von der Mutter aller Reality-Shows einzustellen. Laut "Broadcast" hat der Sender die Produzentenlandschaft bereits dazu eingeladen, neue Formatideen vorzustellen für den Fall, dass man keine Einigung über eine Zukunft von "Big Brother" erzielt. Channel 5, das mit solchen Wasserstandsmeldungen auch schlicht den Preis zu drücken versuchen könnte, bezeichnet dies als "weise", schließlich habe man pro Jahr 110 Stunden in der Primetime neu zu befüllen – und die erste Lücke gäbe es bereits im Januar zu füllen, wenn eigentlich "Celebrity Big Brother" liefe. "Big Brother" und der Promi-Ableger haben in Großbritannien immer mehr Zuschauer verloren; zuletzt musste man sich selbst "Love Island" auf ITV2 geschlagen geben. Ursprünglich lief "Big Brother" bei Channel 4, das die Sendung aber 2010 nach sinkenden Quoten einstellte und die Unterhaltungssparte modernisierte.

Mrs Brown's Boys© BBC
Mit "Mrs Brown's Boys" begeistert Brendan O'Carroll in seiner Paraderolle ein Millionenpublikum. Nun bekommt der Schauspieler und Komiker mit seiner Paraderolle bei der BBC eine neue Sendung. "For Facts Sake" ist eine neue Panel-Show, bei der O'Carroll Cast-Mitglieder seiner Serie empfängt. In der Sendung geht es um bizarre Fakten, die merkwürdig genug sind, um am Ende doch wahr zu sein. "For Facts Sake" ist für BBC One eingeplant und soll noch in diesem Jahr ausgestrahlt werden. Zuletzt gab es aus dem "Mrs-Brown"-Universum bereits eine Talkshow; vorgesehen ist für das kommende Jahr auch eine Verlängerung auf der großen Bühne, wenn "Mrs Brown's Boys" als Musical umgesetzt wird. Die klassische Sitcom ist mittlerweile nur noch mit Weihnachtsspecials zu sehen; eine reguläre Staffel gab es zuletzt vor nunmehr fünf Jahren. Komplett vorbei ist unterdessen die politische Satire "The Thick of It" mit Peter Capaldi, die erstmals vor dreizehn Jahren auf BBC Four gesendet wurde. Armando Iannucci, der Autor der Serie, kündigte bereits vor der vierten Staffel an, dass diese wahrscheinlich auch die letzte sein werde. Sechs Jahre nach der Ausstrahlung hat er diese Entscheidung nun endgültig gemacht und "The Thick of It" auch offiziell begraben. Gegenüber "NME" begründete Iannucci die Entscheidung damit, dass die Satire mittlerweile von der Realität eingeholt wurde. Ebenfalls vorbei ist "Porridge" mit Kevin Bishop, wie die BBC in der vergangenen Woche offiziell bestätigte. Die Sitcom lief zuletzt im vergangenen Jahr.

BBC One Ident© BBC One
Unterdessen hat sich BBC One für eine Verlängerung der Arztserie "Trust Me" entschieden – wird dabei aber die Hauptrolle neu besetzen. In der ersten Staffel spielte Jodie Whittaker noch die Hauptrolle. Die wird aber bekanntlich künftig den Cast von "Doctor Who" als neuer Doctor anführen und hat daher keine Zeit mehr für "Trust Me". BBC One und der Drehbuchautor Dan Sefton haben sich daher dafür entschieden, zur zweiten Staffel gleich den kompletten Cast auszutauschen und so neu anfangen zu können. Die zweite Staffel der Serie wird in der Neurologie des South Lothian Hospital spielen und sich Captain James McKay widmen, der als einziger eine feindliche Attacke auf einer Tour durch Syrien überlebte, sich aber nach einer Wirbelverletzung kaum bewegen kann. Wann "Trust Me" gesendet wird und wer künftig vor der Kamera stehen wird, steht noch nicht fest.

Dave© Dave
Das ist mal eine Verlängerung: Gleich vier weitere Staffeln seiner Show "Taskmaster" hat der vergleichsweise kleine Sender Dave aus dem Hause UKTV bestellt. Greg Davies und Alex Horne werden in allen vier Staffeln zurückkehren. Dave hat dabei nicht nur gleich mehrere Staffeln bestellt, sondern diese auch noch ausgeweitet. Pro Staffel gibt es nun nämlich gleich zehn neue Folgen. Die sechste Staffel ist für das Frühjahr angekündigt; einen genauen Termin gibt es allerdings noch nicht. Im vergangenen Jahr kündigte RTL eine Adaption der Show mit Atze Schröder an; um diese ist es aber wieder ruhig geworden. Sky One wird unterdessen James Corden ins Programm hieven. "The Late Late Show" ist bislang bereits zum Abruf bei Sky zu sehen, schafft es nun aber auch ins lineare Programm. Komplette Folgen wird es allerdings nicht geben: Sky One wird wöchentlich Highlights aus der Show zeigen. Gesendet wird der einstündige Zusammenschnitt ab Anfang März.