Fernbedienung© Tekke / Flickr (CC BY-ND 2.0)
Im Sommer geht in Großbritannien ein neuer Streamingdienst für Quizshow-Freunde an den Start. IQTV heißt die neue Plattform, die ältere Folgen diverser Quizshows wie "The Weakest Link" und "Mastermind" zeigt. Bereits angekündigt sind auch "Countdown" und "Only Connect". Hinter der Plattform stecken die ehemaligen Zodiak-Köpfe Marc-Antoine d'Halluin und Rod Renow sowie Nick Jamers, der zuvor für LoveFIlm und Sky arbeitete. InQuisiTiVe Media, die Firma hinter IQTV, hat bereits Deals mit BBC Worldwide, Channel 4 und Banijay geschlossen und will im Juli mit über 100 Titeln an den Start gehen. Im Falle der BBC sollen auch aktuelle Folgen den Weg zu IQTV schaffen; außerdem ist eine App zum Mitspielen geplant. Kosten wird IQTV zum Start monatlich 3,49 Pfund. Eine Expansion ins Ausland ist bereits geplant. IQTV ist nicht der erste thematische Streamingdienst. Nachdem Netflix und Amazon, aber auch die großen Sender mit ihren Mediatheken den Weg geebnet hatten, brachte NBC Universal mit Hayu auf der Insel beispielsweise bereits eine Plattform mit Realityshows an den Start.

The Nightly Show© ITV
Anfang vergangenen Jahres baute ITV sein Line-Up am späteren Abend um, um eine klassische und täglich ausgestrahlte Late-Night-Show zu testen. Ob es dabei hilfreich war, dass ausgerechnet die Nachrichten den Sendeplatz räumen mussten und wöchentlich andere Moderatoren "The Nightly Show" präsentierten, wird wohl immer unbeantwortet bleiben. Fakt ist nun nämlich: ITV wird das Konzept nicht noch einmal anpassen und "The Nightly Show" als Experiment abhaken. Zuletzt gab es immer mal wieder Überlegungen, die Sendung mit einem festen Moderator etwas später am Abend, im Anschluss an die Spätausgabe der "ITV News", in eine zweite Staffel zu schicken, weshalb auch die endgültige Entscheidung immer wieder aufgeschoben wurde. Nicht nur "The Nightly Show" wurde nun offiziell eingestellt, auch die Show "Bigheads", in der Kandidaten mit riesigen Promo-Köpfen gegeneinander antraten, wurde jetzt nach nur einer Staffel begraben. Unklar ist weiterhin die Zukunft der erfolgreichen Sitcom "Benidorm". Gerüchte um eine Einstellung nach der aktuellen Staffel gibt es bereits länger. ITV gab nun noch einmal an, dass noch immer keine Entscheidung zur Zukunft der Serie getroffen worden sei.

BBC One Ident© BBC One
BBC One hat eine Reihe neuer Sendungen angekündigt, die im Tagesprogramm des Senders ausgestrahlt werden sollen. Die erste neue Show heißt "Hardball" und soll von Ore Oduba präsentiert werden. Darin werden in jeder Ausgabe sechs Kandidaten in Fragerunden gegen einen Ball antreten, der eine 25 Meter hohe Strecke hinunter rollt. Sobald er unten ankommt, ist die Runde beendet. Dan Walker vom "BBC Breakfast" wird unterdessen "Chase the Case" moderieren. Die BBC beschreibt das Format als strategische Gameshow, in der jeder Kandidat mit seinem Allgemeinwissen handeln muss, um den Koffer mit dem höchsten Geldbetrag zu erhalten. Jeder Kandidat hat dabei einen eigenen Koffer und muss über Fragen herausfinden, wie viel sich in den Koffern der Gegner befindet – eine Quizshow und "Deal or no Deal" treffen aufeinander. Für die Daytime wurden außerdem zwei Trödel-Formate angekündigt. "Coast & Country Auctions" soll Einblicke in ein Auktionshaus geben, während in "Flipping Profit" ein Antiquitäten-Experte, ein Gebrauchtwagenhändler und ein Upcycler gegeneinander antreten, um das meiste Geld aus einem Objekt herauszuholen. Alle Sendungen sollen noch im Laufe des Jahres starten.

Celebrity Big Brother 2018© Channel 5
Derzeit sieht es – wir berichteten schon mehrfach an dieser Stelle darüber – so aus, als würde sich Channel 5 zum Jahreswechsel von "Big Brother" und "Celebrity Big Brother" trennen. Für Endemol Shine UK ist der Große Bruder allerdings trotz des Zuschauerrückgangs noch immer ein äußerst wichtiges Format, das man so schnell nicht aufgegeben mag. Während Channel 5 bereits nach Alternativen zum Befüllen der Sendeplätze sucht, hat sich die Produktionsfirma auf die Suche nach neuen Partnern begeben und klopft dabei vor allem bei Streaming-Anbietern an. Die Idee mutet an sich erst einmal kurios an; zieht man aber in Betracht, dass "Big Brother" noch immer über eine sehr loyale Fangemeinde verfügt und u.a. Netflix auch erste Gehversuche im Show-Sektor unternimmt, ist es eine durchaus gangbare Möglichkeit, zumal auch der Wechsel von Channel 4 zu Channel 5 einst ja funktionierte. Noch könnte aber ja auch mit Channel 5 eine Einigung erzielt werden. Teil der Verhandlungen soll dort derzeit sein, die Normalo-Staffel zu kürzen, oder wie in Deutschland ganz zu streichen, und sich noch mehr auf "Celebrity Big Brother" zu fokussieren.

ITV ab 2013© ITV
In der vergangenen Woche stellte ITV seine Zahlen für das abgelaufene Jahr vor. Es waren keine guten Zahlen, welche die neue Geschäftsführerin Carolyn McCall präsentieren musste: Der Gewinn sank vor Steuern recht drastisch um zehn Prozent auf nun 500 Millionen Pfund. Verantwortlich dafür sind vor allem die Rückgänge auf dem Werbemarkt. Hier nahm ITV im Jahr 2017 fünf Prozent weniger ein und markierte damit erneut ein Minus. Immerhin fiel dieses aber nicht ganz so deftig aus wie noch ein Jahr zuvor, als es um 9,4 Prozent nach unten ging. McCall macht für die derzeitige Lage die weiterhin unsichere wirtschaftliche und politische Lage verantwortlich, welche Unternehmen davon abhalte in Werbung zu investieren. Trotzdem wird das Programmbudget um 75 Millionen Pfund auf 1,1 Milliarden Pfund angehoben, um stärker in Serien und Sportrechte investieren zu können. Über alle Sparten hinweg legte die ITV-Gruppe leicht um zwei Prozent auf einen Ertrag von 3,1 Milliarden Pfund hinzu und profitierte dabei vor allem vom starken Produktionsgeschäft unter dem Label ITV Studios und dem Wachstum in der Online-Sparte des Unternehmens. Alleine ITV Studios ist um 13 Prozent gewachsen und für mehr als die Hälfte des Ertrages verantwortlich.