Fernsehen© paulniestroj / photocase.com
Das Fernsehen ist für die Kinder in Großbritannien inzwischen nicht mehr so wichtig wie das Internet. Die 5- bis 15-Jährigen verbringen inzwischen schon 20 Minuten mehr pro Tag online als vor dem TV-Gerät. Das hat eine Untersuchung der Ofcom ergeben. Dennoch schauen auch die Jüngsten im Schnitt noch etwas weniger als zwei Stunden Fernsehen pro Tag, online sind sie dafür schon mehr als zwei Stunden. Im Verlauf der Jahre haben sich die Zahlen radikal verändert: Die TV-Nutzung sank von Jahr zu Jahr, die Online-Zeit stieg zuletzt immer weiter und hat sich nun bei rund zwei Stunden und elf Minuten eingependelt. Youtube ist das Hauptziel der meisten Kinder, 80 Prozent von ihnen haben die Plattform schon einmal genutzt. Die Untersuchung zeigt außerdem: Rund die Hälfte der Kinder und rund ein Drittel der Vorschüler (3-4 Jahre alt) nutzen SVoD-Dienste wie Netflix und Amazon Prime Video. Die meisten Kinder schauen noch regelmäßig Fernsehen, aber nicht täglich. Vor dem Fernseher sitzen die Kinder oft mit ihren Eltern, andere schlagen mit dem TV-Programm auch gerne Zeit tot, während sie andere Dinge machen, zum Beispiel Abendessen.


Netflix© Netflix
Yih-Choung Teh, Direktor der Strategie- und Forschungsgruppe der Ofcom, sagt: "Die Kinder haben uns mit ihren eigenen Worten gesagt, warum sie Online-Inhalten die meiste Aufmerksamkeit schenken. Diese Erkenntnisse können Eltern und politischen Entscheidungsträgern helfen, die Rolle des Internets im Leben von Kindern zu berücksichtigen. Die Studie beleuchtet auch die Herausforderung für britische Sender, die sich um die Aufmerksamkeit von Kindern bemühen." Kinder würden auch heutzutage noch immer originäre TV-Programme schätzen, die ihr Leben widerspiegeln, so Teh weiter. "Außerdem schätzen sie Primetime-Formate, die für das Familienleben unverzichtbar sind." Zur Ofcom-Untersuchung passt auch eine Studie der Quotenmesser der BARB. Deren "SVoD Report" hat ergeben, dass die Anzahl der Haushalte, die Streamingdienste nutzt, im dritten Quartal 2018 bei 11,6 Millionen lag. Das ist ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Netflix sei dabei mit 9,7 Millionen Haushalten das beliebteste Angebot. Das ist ein Plus von 2,2 Millionen im Vergleich zum dritten Quartal 2017. Amazon Prime Video erreichte auf Rang zwei immerhin auch 4,9 Millionen Haushalte, auch das war ein dickes Plus in Höhe von 1,1 Millionen. Die Studie basiert auf einer Befragung von mehr als 50.000 Haushalten.

BBC© BBC
Die BBC wird sich in den kommenden zwölf Monaten immer wieder intensiv mit den Themen Religion und Ethik beschäftigen und sich im Rahmen des "Year of Beliefs" dem Stellenwert des Glaubens im modernen Großbritannien widmen. Angekündigt hat man im Rahmen dessen nun einige Formate. So wird man mit "Inside The Vatican" seinen Zuschauern einen tiefen Einblick in das Leben im Stadtstaat geben, dafür hatte man privilegierten Zugang zu den Menschen, die im Vatikan leben. In "Welcome To The Bruderhof" geht es um einen Einblick in eine christliche Gemeinschaft, die am Rande von Hastings als Jünger Jesu lebt. "Earth’s Sacred Wonders" soll sich derweil mit den wichtigsten Religionen der Welt beschäftigen und die Zuschauer zu den berühmtesten Orten der verschiedenen Religionen führen. Etwas bunter wird es vermutlich in "Pilgrimage: The Road To Rome", in der eine Gruppe von Promis eine Pilgerreise nach Rom unternimmt, am Ende gibt es eine private Audienz bei Papst Franziskus. Darüber hinaus wird es einige Formate geben, die zum Nachdenken anregen sollen. In "Too Gay For God?" geht es um den Glauben der LGBTIQ+-Community. In "Surrogacy" beschäftigt sich der in Großbritannien sehr bekannte Wasserspringer Tom Daley mit dem Thema Leihmutterschaft in Großbritannien, Daley selbst ist vor Kurzem gemeinsam mit seinem Ehemann Dustin Lance Black Vater geworden. Und in "Male Circumcision" geht es um die Beschneidung von Männern. Auch für das Radio hat die BBC einige Formate zu den Themen Religion und Ethik angekündigt.

Brexit© DWDL/Pohlig
Der nahende Brexit stellt viele Medienkonzerne vor eine Herausforderung - auch die BBC ist da keine Ausnahme. Will die BBC nach dem Brexit im Rest der EU mit seinen verschiedenen Kanälen (BBC World, BBC Entertainment etc.) weitersenden, braucht man eine Lizenz in einem europäischen Land. Mehrere britische Medien berichten nun, dass man sich in der BBC-Führung ernsthaft Gedanken mache und einen Sitz in Brüssel in Erwägung ziehe. Der belgische Premierminister Charles Michel verriet zuletzt, dass er über diese Möglichkeit bereits mit BBC-Generaldirektor Tony Hall gesprochen habe. Potenzielle weitere Standorte für eine BBC-Niederlassung sind auch die Niederlande und Irland. Ein Unternehmenssprecher der BBC Studios sagte zu den Spekulationen, dass man die Situation genau beobachten werde. Man werde aber sicherstellen, dass man auch in einem "veränderten regulatorischen Umfeld" die Zielgruppen weiterhin "bestmöglich" bedienen könne. Das heißt wohl: Man wird sich um entsprechende Lizenzen bemühen. Ob dadurch auch BBC-Mitarbeiter umziehen müssen, ist derzeit noch unklar.

Fleabag© Amazon
Die hochgelobte und bereits mehrfach ausgezeichnete Serie "Fleabag" geht weiter, so viel war schon seit August 2017 bekannt. Damals kündigten BBC und Amazon eine zweite Staffel an. Nun gibt es weitere Details zum Cast der neuen Folgen. Neu mit dabei sind unter anderem Dame Kristin Scott Thomas ("Bitter Moon", "Der englische Patient") und Fiona Shaw ("True Blood", "Harry Potter"). Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge, die die Serie auch erfunden hat, wird natürlich ebenfalls wieder zu sehen sein. Auch Olivia Colman, Sian Clifford, Bill Paterson, Brett Gelman, Jenny Rainsford, Hugh Skinner und Hugh Dennis werden in den neuen Folgen mitspielen. Bereits bekannt war, dass Andrew Scott neu zum Cast hinzu stößt. Die zweite Staffel der von Two Brothers Pictures produzierte Serie wird im Sommer bei BBC Three ihre Premiere feiern.