BBC iPlayer© BBC
Die BBC darf ihre Inhalte im iPlayer künftig zwölf Monate anbieten und damit deutlich länger als zuletzt. Bislang mussten viele Sendungen nach rund 30 Tagen wieder entfernt werden. BBC-Vertreter hatten die längere Standzeit im iPlayer schon lange gefordert, nun hat die Ofcom ihre finale Zustimmung gegeben. Die Nutzung des iPlayers könnte dadurch laut der Ofcom um bis zu einem Drittel steigen. Die Änderungen würden außerdem sicherstellen, dass die BBC im Vergleich zu Netflix und Amazon relevant bleibe. Die nun getroffene Entscheidung hat aber auch Auswirkungen auf andere, britische Dienste. Etwa auf BritBox, das die BBC gemeinsam mit ITV an den Start bringt. Dort werden die entsprechenden Inhalte der BBC erst zu sehen sein, wenn sie aus dem Auswertungsfenster des iPlayers fallen - also künftig in der Regel nach einem Jahr. 

Stacey Dooley© Screenshot BBC
Die BBC hat sich für eine Doku entschuldigt, in der die Journalistin Stacey Dooley Frauen getroffen hat, die sich dem IS angeschlossen haben. In einer Szene sah man, wie Frauen den Zeigefinger hoben. Dooley bezeichnete das als "IS-Gruß", ohne zu erklären, dass das auch ein ganz normales, muslimisches Gebetssymbol ist. Der Sender hat die Doku, die am Montagabend bei BBC One lief, kurz vor der Ausstrahlung bearbeitet und den entsprechenden Kommentar entfernt. Bereits veröffentlichte Teile der Doku wurden bearbeitet. Ein BBC-Sprecher erklärte: "Wir haben eine Geste von Frauen, die in einem von Kurden kontrollierten Internierungslager in Nordsyrien gefilmt wurden, fälschlicherweise als ‘IS-Gruß’ bezeichnet. Der IS versucht, dies für ihre eigenen Propagandazwecke zu übernehmen. Das hätten wir wissen müssen." 

Friends© Comedy Central
Unter der Überschrift "UK becomes a nation of streamers" hat die Ofcom über die neuesten Entwicklung auf dem britischen Bewegtbild-Markt informiert. Demnach steigen die Nutzerzahlen von Streamingdiensten weiter rasant, während das klassische Fernsehen Zuschauer verliert. Die Hälfte der Haushalte würden inzwischen Netflix, Prime Video, Now TV oder Disney Life nutzen, heißt es in der Erhebung. Im Gegensatz dazu bleibt das Fernsehen nach wie vor Spitzenreiter, wenn es um britische Inhalte geht. BBC, ITV, Channel 4 und Channel 5 produzieren 100 Mal mehr UK-Inhalte als die Streamingdienste. Der durchschnittliche Zuschauer schaut nach wie vor etwas mehr als drei Stunden TV täglich, das sind aber rund 50 Minuten weniger als noch 2010. Das Fernsehen ist damit weiterhin die Nummer eins, wenn es um Bewegtbild-Konsum geht. Der Rückgang ist vor allem auf die jungen Zielgruppen zurückzuführen, die inzwischen mehr online sind. So sehen die 16- bis 34-Jährigen inzwischen schon mehr als eine Stunde täglich Videos bei Youtube, bei den 16- bis 24-Jährigen hat Youtube das Fernsehen sogar als meistgenutzte Bewegtbild-Plattform abgehängt. Bei allen Briten kommt Youtube auf 34 Minuten tägliche Nutzungszeit (+6 Minuten). Die meistgestreamte Serie im ersten Quartal 2019 war übrigens "Friends" bei Netflix - die Sitcom konnte ihren Spitzenplatz damit verteidigen. Hier geht's zum kompletten Media nations report der Ofcom (PDF)

Channel 4© Channel 4
Channel-4-Reporter Jon Snow wurde von der Ofcom freigesprochen, nachdem er im März bei einer Pro-Brexit-Demo gesagt hatte, er habe "noch nie so viele Weiße an einem Ort gesehen". Die Medienaufseher erhielten daraufhin mehr als 2.600 Beschwerden und leiteten eine Untersuchung ein. Channel 4 entschuldigte sich bereits vor Wochen für die Wortwahl und erklärte, der Satz des Reporters sei spontan gefallen. In der Erklärung zum Freispruch heißt es von der Ofcom, die Tatsache, dass bei der Demo tatsächlich überwiegend weiße Menschen an einem Ort gewesen seien, habe ausreichend Kontext zur Verfügung gestellt, um diese Aussage zu tätigen. Gleichzeitig warnte die Ofcom den Sender davor, künftig eine Verbindung zwischen Brexit-Befürwortern und weißen Suprematisten herzustellen. Die Ofcom hat auch Brexit-Befürworter Nigel Farage freigesprochen, gegen den eine Untersuchung eingeleitet worden war, weil er sagte, Snow sollte für seine Aussagen attackiert werden ("should be attacked without doubt"). Farage hatte nach dieser Aussage klargestellt, dass er damit nur verbale Attacken meine. 

Paul Dempsey© BBC Studios
BBC Studios wird sein internationales Verkaufs- und Distributionsgeschäft unter einem gemeinsamen Dach bündeln, das künftig von Paul Dempsey geleitet wird, ab dem 1. September fungiert er als President Global Distribution. Dempsey arbeitet seit mehr als 20 Jahren für BBC Worldwide und war dort in verschiedenen Führungspositionen tätig, künftig arbeitet er von New York aus und wird für die allgemeine Vertriebsstrategie, das Kundenmanagement sowie die internationalen Kanäle und Dienstleistungen des Unternehmens verantwortlich sein. Einen Nachfolger von Ann Sarnoff, die seit Kurzem Chefin des Hollywood-Studios Warner Bros. ist, als Chefin von BBC Studios America hat man noch nicht gefunden, er oder sie wird künftig jedoch an Dempsey berichten. Ebenso wie die Managing Directors von Australien und Neuseeland sowie die zuständigen Manager in Asien, Westeuropa und dem CEMA-Raum. Die regionalen Teams sind nach wie vor für ihre jeweiligen Regionen verantwortlich, wobei Dempsey die Gesamtverantwortung für die Strategie übernimmt.

Comedy Central© Comedy Central
Comedy Central UK hat unter dem Titel "Gods Of The Game" ein neues Format in Auftrag gegeben, bei dem eine Reihe von britischen Sportlern im Mittelpunkt steht. Präsentiert wird die Sendung vom Radrennfahrer Bradley Wiggins, teilnehmen werden Sportler wie Mo Farah, Chris Hoy, Rebecca Adlington und Nicola Adams. Fünf halbstündige Episoden werden von Mad Monk produziert. In jeder Folge geht es um einen Athleten, der sich Herausforderern stellt, die in seiner oder ihrer Sportart gegen ihn/sie antreten. Dabei handelt es sich aber um Comedy-Versionen der eigentlichen Sportart, die Show klingt damit ein wenig wie die ProSieben-Sendung "Beginner gegen Gewinner". Die Kandidaten der Sportler können selbst entscheiden, wie viel Vorsprung der Profi erhält. Je mehr Vorsprung, desto niedriger fällt aber der Gewinn aus. 

Queer© Tony Webster (CC BY 2.0)
Die BBC Nordirland hat sich von der Belfast-Pride, die am vergangenen Wochenende stattgefunden hat, distanziert und erklärt, das Event nicht offiziell zu unterstützen. Zuvor wurde den BBC-Mitarbeitern mitgeteilt, dass sie in entsprechend gebrandeten Shirts an der Veranstaltung teilnehmen können. Zudem wurde die Sendeanstalt in einer Erklärung in Zusammenhang mit der Parade gebracht. Konservative Politiker und Unionisten machten daraufhin Druck, sie unterstellten der BBC, gegen das Gebot der Unparteilichkeit zu verstoßen. Nordirland ist der einzige Teil Großbritanniens, in denen gleichgeschlechtliche Ehen nicht legal sind. BBC Nordirland-Chef Peter Johnston erklärte, die Mitarbeitern dürften selbstverständlich an der Pride teilnehmen, die BBC als Unternehmen sei aber kein Partner.