Channel 4© Channel 4
In der vergangenen Woche sind 39 tote Menschen in einem LKW in Essex gefunden worden. Channel 4 hat kurz darauf reagiert und die für Montagabend geplante Sendung "Smuggled" auf unbestimmte Zeit verschoben. In dem Format geht es für verschiedene Kandidaten darum, nach Großbritannien zu kommen und dabei die Grenzkontrollen auf der Insel zu umgehen. Das empfand man nach den tragischen Ereignissen aber offenbar als unpassend. Angekündigt war das Format vom Sender als größter jemals durchgeführte Test der Grenzsicherheit. 

Ofcom© Ofcom
Die Medienaufsichtsbehörde Ofcom hat die BBC vor einer "verlorenen Generation" gewarnt. Hintergrund ist die Tatsache, dass auch in Großbritannien immer weniger junge Menschen klassische TV-Inhalte konsumieren, das trifft auch die BBC. Von der Ofcom heißt es nun, die BBC erreiche wöchentlich erstmals in ihrer Geschichte weniger als die Hälfte der 16- bis 24-Jährigen. Grundsätzlich, so die Medienaufseher, leiste die BBC gute Dienste für die Menschen. Aber es brauche einen Plan, um die junge Zuschauer wieder stärker zu binden. Die Ofcom fordert daher "relevante und gut platzierte" Inhalte für junge Zielgruppen. Darüber hinaus fordert die Ofcom die BBC dazu auf, online verstärkt auf Drittplattformen zu verlinken. Dadurch habe das Publikum ein breiteres Spektrum an Inhalten. 

BBC Studios© BBC Studios
Die Ofcom hat außerdem eine Überprüfung der BBC Studios angekündigt. Hintergrund sind die vor rund eineinhalb Jahren zusammengeführten Bereiche BBC Worldwide und BBC Studios. Seit April des vergangenen Jahres firmieren Produktions- und Distributionsgeschäft unter dem Dach der BBC Studios. Die Ofcom hat nun die Überprüfung eingeleitet, nachdem das Unternehmen die Detailgenauigkeit der Finanzberichterstattung für die beiden Geschäftsbereiche verringert hat. Die Medienaufseher erklärten, die BBC habe eine "freiwillige Verpflichtung" zur Meldung separater Finanzdaten für Produktions- und Vertriebsgeschäft zurückgezogen.

Geldscheine© Chobe / photocase.com
Ein weiteres Problem hat die BBC derzeit an anderer Stelle. So wurde der Sender von der Journalistin Samira Ahmed verklagt, Ahmed wirft dem Sender ungleiche Bezahlung vor. Es ist ein Thema, das die BBC seit Jahren bewegt, etliche Frauen werfen dem Sender eine Ungleichbehandlung in der Bezahlung vor. Ahmed sagt, ihr seien dadurch seit 2012 mehrere hunderttausend Pfund entgangen. Die BBC hat die Ungleichbezahlung der Journalistin während ihrer Zeit bei Radio 3 und Radio 4 bereits eingeräumt und zeigte sich einverstanden, den Unterschied zu ihren männlichen Kollegen auszugleichen. Bestritten wird aber der Vorwurf, Ahmed soll auch während ihrer Tätigkeit als "Newswatch"-Moderatorin zu wenig Gehalt erhalten haben. Hier bekam sie 440 Pfund pro Episode. Nun argumentiert sie, ihr Kollege Jeremy Vine habe pro "Points of View"-Ausgabe 3.000 Pfund erhalten, beide Formate seien durchaus vergleichbar. Bei der BBC sieht man das anders und verweist darauf, dass Ahmed genau so viel Gehalt erhalten habe wie ihr männlicher Vorgänger bei "Newswatch".

Bodyguard© ITV Studios Global Entertainment
Die Exporte der britischen TV-Branche belaufen sich mittlerweile auf 1,4 Milliarden Pfund, das hat der Handelsverband für unabhängige Produzenten Pact mitgeteilt. Damit sind die Exporte auf einem Rekordhoch: Mehr waren es in der Vergangenheit noch nie. Den größten Anteil an den Experten haben Dramaserien wie "Bodyguard" (Foto links), diese machen 48 Prozent aus. Non-scripted Factual-Formate wie "Planet Earth II" kommen auf einen Umsatzanteil von 23 Prozent, einen weiteren großen Brocken machen Entertainment-Exporte wie "Love Island" (15 Prozent) aus. Geholfen hat beim Umsatzanstieg auch die Tatsache, dass viele Distributionsunternehmen inzwischen weltweite Deals mit SVoD-Anbietern wie Netflix und Prime Video eingehen. Der größte Exportmarkt für britische TV-Formate bleiben die USA, dahinter folgen Frankreich und Australien

Seven Worlds, One Planet© BBC
Bei BBC One ist vor wenigen Tagen die erste Folge der Naturdoku-Reihe "Seven Worlds, One Planet" zu sehen gewesen. Für den Sender war diese ein großer Erfolg: Durchschnittlich 6,78 Millionen Menschen schalteten ein - ein starker Wert. Der Marktanteil lag bei 35,6 Prozent. Damit lag die Reihe auch über den Werten der ersten "Dynasties"-Episode, die vor einem Jahr weniger als sechs Millionen Zuschauer hatte. Hinter "Seven Worlds, One Planet" steht unter anderem Naturfilm-Ikone Sir David Attenborough, produziert wurde die Reihe zusammen mit BBC America.